Goldene Ära (Hollywood)
Als Goldene Ära (auch: Studiosystem oder Altes Hollywood und Klassisches Hollywood) wird grob der Zeitraum zwischen 1930 bis etwa 1960 in Hollywood bezeichnet.
Beginn der Ära[Bearbeiten]
Die Zeit des klassische Hollywood-Kino – von vielen als „Golden Age“, als „goldene Ära“ bezeichnet. Unter dem Golden Age versteht man allgemein die Zeit zwischen den frühen 1930er und späten 1950er Jahren. Diese Hollywood-Ära wurde von den Produktionsstrukturen und den Genres geprägt, die sich bereits während der Stummfilmzeit herausgebildet hatten. Auch das Starsystem der Traumfabrik hatte sich bereits während der 1920er Jahre etabliert. Nach der Weltwirtschaftskrise produzierte man zunächst eher schlüpfrige Filme, um die Kinokassen zu leichter füllen. Dagegen wirkte der Hays Code, der brutale oder anzügliche Szenen Mitte der 1930er-Jahre verbot. Der Code blieb mit der nun folgenden Filmepoche unweigerlich verbunden.
Die Goldene Ära[Bearbeiten]
Viele Filme des Golden Age können einem genau definierten Genre zugeordnet werden. So wurden zum Beispiel die Genres Western, Komödie, Abenteuerfilm mit den dafür geeigneten Stars besetzt. Während in Western wie Ringo John Wayne für „Recht und Ordnung sorgte”; drehte Cary Grant vor allem Komödien wie Die Nacht vor der Hochzeit und im Abenteuerfilm war Errol Flynn zu sehen (Robin Hood, König der Vagabunden). Auch Frauen wie Greta Garbo, Katharine Hepburn, Bette Davis pflegten ihr eigenes Image. Während dieser Zeit hatten die großen Filmstudios jahrzehntelang die gesamte Produktions- und Verwertungskette unter Kontrolle – sie stellten die Filme also nicht nur her, sondern vertrieben sie auch über ihre eigenen Kinoketten. Dies sorgte einerseits für eine hohe Effizienz, andererseits wurden die meisten Schauspieler und Mitarbeiter mit Verträgen zu zumeist schlechten Konditionen geknechtet. Es herrschte ein hoher Leistungsdruck.
Diese Produktionsstrukturen waren sowohl in kommerzieller wie künstlerischer Hinsicht ergiebig. Obwohl die Filmherstellung während der Golden Age sozusagen „automatisiert“ war, schufen Regisseure wie Frank Capra, Howard Hawks, John Ford, Alfred Hitchcock, John Huston, Fred Zinnemann oder Billy Wilder bedeutende Meisterwerke. Einige dieser Filme wirkten stilbildend und haben Maßstäbe gesetzt. Während des Golden Age arbeiteten viele der weltbesten Regisseure, Schauspieler, Autoren, Kameramänner oder Komponisten in Hollywood – nicht zuletzt wegen der sehr guten Verdienstmöglichkeiten. Die handwerkliche Grundqualität der Golden-Age-Filme ist deshalb in der Regel beachtlich. So veröffentlichte das American Film Institute eine Liste der 100 amerikanischen Filme des Jahrhunderts, wobei deutlich über die Hälfte der Filme aus der Zeit von 1930 bis 1960 stammten.
Einer der Höhepunkte der Goldenen Ära war der Film Vom Winde verweht aus dem Jahre 1939. Doch der Zweite Weltkrieg ließ bald darauf die Budgets wieder schrumpfen. Ab den 1950er-Jahren wurden Erfolgsrezepte wurden während des Golden Age variiert (z. B. Tony Curtis als "Pretty Boy", Rock Hudson und Doris Day als Traumpaar der romantischen Komödie). Erst als das Fernsehen aufkam und zu einer ernsthaften Bedrohung wurde, reagierte Hollywood mit wieder mit Monumentalepen wie Die zehn Gebote, Ben Hur oder Spartacus. Viele der alten Hollywood-Filme spielten in einer Traumwelt und bedienten die eskapistischen Bedürfnisse eines Publikums, das im Kino nicht mit den sozialen Realitäten konfrontiert werden wollte.
Die Krise[Bearbeiten]
In den frühen 1960er Jahren gelangte die Traumfabrik Hollywood mit ihren bewährten Rezepten an einen toten Punkt. Berühmte Regisseure wie Hitchcock oder Ford hatten ihr Hauptwerk abgeschlossen. Die legendären Golden-Age-Stars waren tot (Humphrey Bogart, Gary Cooper) oder kamen in die Jahre (Cary Grant, John Wayne). Und die großen Studios wurden von alten Männern wie Jack L. Warner geleitet, die teils seit der Stummfilmzeit ihren Posten bekleideten und keinen Kontakt mehr mit der gesellschaftlichen Realität hatten.
Zu dieser Zeit gab es immer wieder Filme die neue Ansätze zeigten, etwa James Dean und Marlon Brando. Auch Regisseure wie Alfred Hitchcock und Billy Wilder beschritten mit erfolgreichen Filmen wie Psycho und Manche mögen's heiß, die an den Kinokassen Erfolg hatten und so den Hays Code destabilisierten. Immer mehr Filme wurden am Publikum vorbei produziert, und in einem verzweifelten Versuch, ihre Zuschauer zurückzugewinnen, pumpten die Studios Mitte der 1960er Jahre enorme Summen in künstlerisch unbedeutende Monumentalfilme und Musicals, die niemand mehr sehen wollte. Eine Grunerneuerun folgte mit dem New Hollywood.