Gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen

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Die Skala zur Erfassung von gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen (GLMN) wurde von Dirk Enzmann, Katrin Bretteld und Peter Wetzels[1] im Anschluss an das Konzept Kultur und Ehre von Nisbett und Cohen (1996) entwickelt. Anhand dieses kulturellen Musters, welches von Einwanderern mitgebracht und über die Generationen beibehalten oder aber als Reaktion auf eine scheiternde Integration wieder aktiviert wird, können interethnische Unterschiede bezüglich Prävalenz und Inzidenz von Gewalt analysiert werden.

Skala[Bearbeiten]

Zur Erstellung der Skala wurden acht Fragen gestellt, die mit 1 = stimme gar nicht zu, 2 = stimme eher nicht zu, 3 = stimme eher zu, 4 = stimme vollkommen zu beantwortet werden konnten.

(1) Ein richtiger Mann ist stark und beschützt seine Familie.

(2) Ein Mann, der nicht bereit ist, sich gegen Beleidigungen mit Gewalt zu wehren, ist ein Schwächling.

(3) Als Vater ist ein Mann das Oberhaupt der Familie und darf sich notfalls auch mit Gewalt durchsetzen.

(4) Wenn eine Frau ihren Mann betrügt, darf der Mann sie schlagen

(5) Ein Mann sollte bereit sein, Frau und Kinder mit Gewalt zu verteidigen.

(6) Einem Mann als Familienvater müssen Frau und Kinder gehorchen.

(7) Ein richtiger Mann ist bereit, sich mit körperlicher Gewalt gegen jemanden durchzusetzen, der schlecht über seine Familie redet.

(8) Männern sollte es erlaubt sein, Schusswaffen zu besitzen, um Familie oder Eigentum zu beschützen.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Dirk Enzmann, Katrin Brettfeld, Peter Wetzels: Männlichkeitsnormen und die Kultur der Ehre. Empirische Prüfung eines theoretischen Modells zur Erklärung erhöhter Delinquenzraten jugendlicher Migranten, in: Soziologie der Kriminalität, 2004, S. 264-287


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