Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie

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Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie e.V. (GWPs) ist eine Fachgesellschaft zur Förderung der Wirtschaftspsychologie insbesondere an Hoch- und Fachhochschulen in Deutschland. Die weiteren Ziele der Gesellschaft werden in der Satzung der Gesellschaft beschrieben[1]. Die GWPs versteht sich als Fachverband der Wirtschaftspsychologen in Deutschland, der sich aus verschiedenen Hochschulprofessoren und Praktikern zusammensetzt.

Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychhologie e.V.
(GWPs)
Gwps logo.png
Zweck: Förderung der Wirtschaftspsychologie an Hoch- und Fachhochschulen
Vorsitz: Christian Dries
Gründungsdatum: 31. Oktober 2002
Mitgliederzahl: 120
Sitz: Lüneburg
Website: www.gwps-ev.de

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Am 21. April 1994 schickte Eckhard Gros (FH Wiesbaden) ein Rundschreiben an alle an deutschen Fachhochschulen (FH) tätigen Arbeits-, Organisationspsychologen, soweit sie ihm bekannt waren, und forderte zu einer Zusammenarbeit auf. Anlass der Gros-Aktivität war eine Darstellung der Arbeits- und Organisationspsychologie in Forschung und Lehre durch universitäre Kollegen, die die Fachhochschulen weitgehend außer Acht ließ ([2]).

Seit dem Anfang in Rüsselsheim (FH Wiesbaden) fanden im jährlichen Rhythmus Tagungen in Bielefeld, Mönchengladbach, Ludwigsburg, Ludwigshafen, Berlin, Lüneburg und Rheinbach statt. 1999 änderte man den Namen in „Fachgruppe Wirtschaftspsychologie an Fachhochschulen“. Auf der Tagung in Rheinbach wurde 2002 die Umwandlung der Fachgruppe in die „Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie“ (GWPs) beschlossen ([3]). Die offizielle Eintragung als Verein in das Vereinsregister in Lüneburg wurde daraufhin am 31. Oktober 2002 volzogen. Nachdem zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere jährliche Fachtagungen durchgeführt wurden, wurde der Entschluss gefasst, die Gesellschaft in den formalen Status eines eingetragenen Vereins zu überführen. Seit der ersten gemeinsamen Tagung wurden Stand heute (Stand: 12. März 2015) 19 Fachtagungen durchgeführt. Diese werden dabei immer in Eigenregie eines Vereinsmitglieds in der Regel an der eigenen Hochschule durchgeführt. Die aktuelle Tagung fand am 20. und 21.02.2015 an der Fachhochschule Westküste in Heide statt.

Die Gründungsmitglieder der GWPs bestanden nahezu vollständig aus Fachhochschuleprofessoren, die starkes Interesse an einem für sie passenden Dachverband hatten und denen der Austausch zu Lehre und Forschung an öffentlichen und privaten Hochschulen wichtig war. Hierzu zählen bis heute auch und gerade der Austausch zur fachlich-inhaltlichen Ausrichtung der Lehre, aber auch die Wahrnehmung der Interessen der vielen Studierenden, die ihre Ausbildung mit einem Bachelor- oder Masterabschluss abschließen. Eine Übersicht der Studiengänge ist an verschiedenen Stellen einsehbar ([4]; [5]).

Darüber hinaus versteht sich die Fachgesellschaft zunehmend als Berufsverband für die Absolventen der Wirtschaftspsychologie-Studiengänge aus den Reihen der Mitglieder. Regelmäßig wird die Qualität und Ausgestaltung der Studiengänge - speziell an den Hoch- bzw. Fachhochschulen - vorsichtig hinterfragt (z.B. Artikel in der Welt[6]). Dies trotz der Tatsache, dass die Studiengänge im Rahmen der Akkreditierung überprüft und anerkannt worden sind und es auch schon Untersuchungen zu dem Erfolg dieser Studiengänge gegeben hat (Artikel in der Wirtschaftspsychologie aktuell[7]).

Struktur des Verbands[Bearbeiten]

Mitglieder[Bearbeiten]

Heute werden über 100 Mitglieder[8] durch den Verein vertreten. Im Rahmen der jährlichen Fachtagung findet hierzu die Mitgliederversammlung statt.

Organe[Bearbeiten]

Das Präsidium wird von der Mitgliederversammlung für die Dauer von zwei Jahren in geheimer Wahl gewählt. Er vertritt den Verband nach außen und führt die Verbandsgeschäfte.

Präsident der GWPs ist Christian Dries, die Vizepräsidenten sind Susanne Geister, Stefanie Winter und Sascha Rülicke.[9]

Das Präsidium besorgt alle Geschäfte des Verbands, soweit sie nicht der Mitgliederversammlung vorbehalten sind. Es verteilt die Geschäfte unter sich; es bestellt insbesondere eines seiner Mitglieder zum Schatzmeister, der die Finanzgeschäfte des Verbands zu führen hat. Darüber hinaus kann das Präsidium nach Beschluss der Mitgliederversammlung erweitert werden.

Die Mitgliederversammlung ist das weitere Organ der Gesellschaft. Sie setzt sich aus allen Mitgliedern zusammen und soll folgende Aufgaben wahrnehmen: (1) Die Mitgliederversammlung entscheidet über alle Geschäfte des Verbandes, die nicht vom Präsidium zu erledigen sind. (2) Die Mitgliederversammlung hat insbesondere folgende Aufgaben:

   a) Wahl des Präsidiums und Entscheidung über Vertrauensfragen;
   b) Entgegennahme des Jahresberichtes des Präsidiums über seine Tätigkeit;
   c) Entgegennahme des Jahresabschlusses und des Vermögensberichtes des Präsidiums;
   d) Entgegennahme des Berichtes der Rechnungsprüfer;
   e) Entlastung des Präsidiums;
   f) Wahl von zwei Rechnungsprüfern, deren Wiederwahl zulässig ist, zwecks Prüfung von Jahresabschluss und Vermögensbericht;
   g) Festsetzung der Beiträge;
   h) Entscheidung über Satzungsänderungen sowie Einrichtung und Änderungen von Sonderordnungen für bestimmte Aufgabenbereiche, die Bestandteil der Satzung sind;
   i) Entscheidung über Einsprüche gegen Maßnahmen des Präsidiums;
   j) Entscheidung über Auflösung des Verbandes und Verwendung des Verbandsvermögens.

Aufgaben und Ziele[Bearbeiten]

Die Aufgaben und Ziele der Gesellschaft umfassen im wesentlichen die Förderung der Kommunikation und Kooperation in wirtschaftspsychologischer Lehre, Forschung und Beratung an Fachhochschulen, die Organisation von Fachtagungen sowie die Hochschulpolitische Interessenvertretung der Lehrenden an Fachhochschulen im Bereich der Wirtschaftspsychologie (vgl. [10]). Dabei versteht sich die Gesellschaft zunehmend als Fachgesellschaft für die Bachelor- und Masterstudenten im Fach Wirtschaftpsychologie an Hoch- bzw. Fachhochschulen.

Die jährlichen Fachtagungen fanden bereits vor der offiziellen Gründung des Vereins statt. Die Gründung wurde auf der Fachtagung 2002 in Rheinbach beschlossen und seitdem finden jährlich Fachtagungen an verschiedenen Fachhochschulen - u.a. auch z.B. 2008 in der Nordwestschweiz in Olten ([11]) statt.

Neben den jährlichen Fachtagungen mit der Mitgliederversammlung finden auch ggf. weitere Arbeitstreffen der Mitglieder im weiteren Verlauf des Jahres statt. Darüber hinaus wird den Mitgliedern die Fachzeitschrift "Wirtschaftspsychologie"[12] bereitgestellt, die im Nachgang der Fachtagung regelmäßig Themenhefte herausgibt.

Literatur[Bearbeiten]

  • Clases, C. & Schulze, H. (2008). Editorial: Kooperation konkret! - Ein altes Prinzip auf dem Weg zu immer neuen Formen. Wirtschaftspsychologie, 1, 10. Jhrg., 3.
  • Günther, U. & Gros, E. (2012). Geschichte und Zukunftsperspektiven der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie (GWPs) zwischen Hochschulsystem und Berufspraxis. In R. Reinhardt (Hrsg.), Wirtschaftspsychologie und Organisationserfolg. Tagungsband zur 16. Fachtagung der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie (GWPs) in Stuttgart (S. 648-660). Lengerich: Pabst Verlag.
  • Mehlich, P., Brandenburg, T. & Thielsch, M. T. (Hrsg.) (2014). Praxis der Wirtschaftspsychologie - Band III: Themen und Fallbeispiele für Studium und Praxis. Münster: Monsenstein und Vannerdat. ISBN 978-3-95645-289-5. Website
  • Kirchler, E.M. (2003): Wirtschaftspsychologie, 3. Aufl., Göttingen. ISBN 978-3801712525.
  • Klauk, B. & Stäudel, Thea (Hrsg.) (2007): Studienführer Wirtschaftspsychologie (Business Psychology). Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899673463.
  • Moser, K. (2007). Wirtschaftspsychologie. Berlin: Springer. ISBN 978-3-540-71636-5.
  • Stäudel, Thea & Günther, U. (2004): Die FH-Studiengänge Wirtschaftspsychologie haben sich bewährt. Wirtschaftspsychologie aktuell, 4, S. 60 - 65.

Tagungsbände[Bearbeiten]

  • Aretz, W. & Dries, C. (Hrsg.) (2014). Zukunft denken - Gegenwart gestalten: Beiträge der Wirtschaftspsychologie zur Gestaltung des 21. Jahrhunderts. Tagungsband zur 18. Fachtagung der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie (GWPs). Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3958530355
  • Reinhardt, R. (Hrsg.) (2012). Wirtschaftspsychologie und Organisationserfolg: Tagungsband zur 16. Fachtagung der "Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie". Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899677751
  • Mey, M., Laumen, S. & Packebusch, L. (Hrsg.) (2010). Wirtschaftspsychologie und Innovation: Tagungsband zum GWPs-Workshop 05./06. Februar 2010 in Krefeld. Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899676808
  • Raab, G. & Unger, A. (Hrsg.) (2009). Der Mensch im Mittelpunkt wirtschaftlichen Handelns: Tagungsband zur 15. Fachtagung der "Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie". Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899675764
  • Clases, C. & Schulze, H. (2008). Kooperation konkret!: 14. Fachtagung der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftspsychologie. Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899674415
  • Rausch, K. (Hrsg.) (2007). Organisation gestalten: Struktur mit Kultur versöhnen. Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899673586
  • Klauk, B. & Stangel-Meseke, M. (Hrsg.) (2006). Mit Werten wirtschaften - Mit Trends trumpfen: Band zur 12. Tagung der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie. Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899672916
  • Packebusch, L. & Rülicke, S. (2005). Zukunft des Human Resource Management: Tagungsband zur 11. Tagung für angewandte Wirtschaftspsychologie. Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899671964
  • Stäudel, T. (2003). Wirtschaftspsychologie : ein Fach etabliert sich; Bericht über die 9. Tagung der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftspsychologie, Harzer Hochschultexte, 5. Wernigerode : Hochschule Harz.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. §2 Zweck der Satzung der GWPs
  2. Günther, U. & Gros, E.; 2012, S. 648 - siehe Literatur oben
  3. Günther, U. & Gros, E.; 2012, S. 652 - siehe Literatur oben
  4. Studienmöglichkeiten Wirtschaftspsychologie
  5. [Klauk, B. & Stäudel, Thea (Hrsg.) (2007): Studienführer Wirtschaftspsychologie (Business Psychology). Lengerich: Pabst Science Publishers. ISBN 978-3899673463.]
  6. Wenn im Master nicht drinsteckt, was drauf steht
  7. Die FH-Studiengänge Wirtschaftspsychologie haben sich bewährt
  8. Liste der Mitglieder auf Homepage, abgerufen am 29. Januar 2015
  9. Präsidium der GWPs
  10. Ziele der GWPs, abgerufen am 31. Januar 2015
  11. [Clases, C. & Schulze, H. (2008). Editorial: Kooperation konkret! - Ein altes Prinzip auf dem Weg zu immer neuen Formen. Wirtschaftspsychologie, 1, 10. Jhrg., 3.]
  12. Zeitschrift Wirtschaftspsychologie
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