Generation Maybe

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Generation Maybe steht für ein unsicheres Lebensgefühl derjenigen, die in den 1980er-Jahren geboren wurden und nun nach Studium oder Ausbildung nicht mehr weiter wissen: Planlosigkeit, eine Vielzahl an Optionen und eine gewisse Angst vor den Themen ihrer Zeit zeichnen die Generation Maybe aus.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Begriffs[Bearbeiten]

"Dont' be a Maybe" plakatierte Marlborough seit Dezember 2012 als enimatische Zigarettenwerbung. Nur wenig später präsentierte Oliver Jeges den Begriff Generation Maybe[1][2] in einem Artikel für die Welt im März 2012. Er schreibt: "Wir haben vergessen, wie man Entscheidungen trifft. Und wir haben es uns in unserer Unentschlossenheit bequem gemacht." Damit existieren bereits ca. 10 aktuell genutzte Wortschöpfungen, die mit "Generation..." beginnen.[3] Neben der von Douglas Coupland beschriebenen Generation X, der von Florian Illies beschriebenen Generation Golf und der Generation Praktikum "konkurrieren" aktuell im deutschen Szene-Sprachgebrauch noch die Generation Doof, Generation iPod, Generation Clerasil, Generation Ally, Generation k[14]plus, Generation Youtube und die Generation Z.

Internetphänomen[Bearbeiten]

Der Artikel von Jeges über die Generation Maybe wurde bis Juni 2013 über 85.000 Mal alleine auf Facebook empfohlen und gehört damit zu den meistgelesenen Artikeln im deutschsprachigen Internet überhaupt.[4]) Damit löste er eine Welle an Zuspruch und Ablehnung für seine Thesen aus. Auf den Beitrag folgten zahlreiche Reaktionen unter anderem in der taz[5], der Welt [6][7][8][9][10], Süddeutsche Zeitung [11], FAZ [12], Die Presse [13].

Arte[14] widmete in seinem Magazin Yourope der Generation Maybe eine ganze Sendung.

Generationenbegriff[Bearbeiten]

In seiner Generation sieht Jeges Zögerer und Zauderer, die sich nicht so recht entscheiden können für den richtigen Lebensentwurf. Zu viele Optionen erschweren es den sogenannenten Maybes, den richtigen Weg einzuschlagen. Im Artikel heißt es: "Wir schlafwandeln durch eine vernetzte Welt voller Möglichkeiten und fühlen uns verunsichert angesichts der Fülle von Optionen. Wir wollen Lebenskünstler sein und denken wie Beamte. Wir verwalten das Erbe unserer Eltern und Großeltern. Ein postmodernes "Anything goes!" hat uns überrumpelt, und jetzt wissen wir nicht mehr weiter. Wir haben uns in eine Mentalität des Entweder-oder verrannt, die uns zum Verhängnis wurde; wollen überall dabei sein und nichts verpassen."

Kritik[Bearbeiten]

Einige Kritiker sehen in der Marlborough-"Generation Maybe" lediglich ein weiteres Schlagwort für eine Gruppe junger Erwachsener. Das Label sei unzutreffend, da es zu sehr verallgemeinere und nicht alle Menschen dieser Kohorte betreffen könne. Allerdings sind Generationen-Begriffe wiederum per se pauschalisierend.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Oliver Jeges: Generation Maybe, Begriffschöpfung, Die Welt, 23. März 2012
  2. Generation Maybe deutsche-bildung.de
  3. Manfred Günther: Wörterbuch Jugend - Alter: vom Abba zur Zygote. RabenStück-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-935607-39-1, S. 42–43 (127 S.).
  4. 10.000 Flies: Aktuelle News-Charts siehe vergleichend dazu
  5. Felix Kartte: Wir sind keine Jammerlappen, taz, 9. April 2012
  6. Silke Mülherr: Fehldiagnose Maybe, Die Welt, 27. März 2012
  7. Cora Stephan: Auf in den Befreiungskampf, Die Welt, 1. April 2012
  8. Emil Rennert: Werdet endlich mutig und bekommt Kinder!, Die Welt, 28. April 2013
  9. Gerhard Meisel: Allmacht der Generation Maybe ist ihre Ohnmacht, Die Welt, 29. April 2012
  10. Jasper Fabian Wenzel: Maybe - die Generation, die dem Druck widersteht", Die Welt, 11. Juni 2012
  11. Teresa Fries: Wir können uns entscheiden, Süddeutsche Zeitung, 13. Februar 2013
  12. Eva Berendsen: Wir wollen lieber nicht - oder doch?", FAZ, 13. Februar 2013
  13. Thomas Kramar: Es ist zum heulen, Die Presse, 2. April 2012
  14. Arte: Berlin, Welthauptstadt der Generation Maybe, Arte, 13. Juni 2012
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