Gebirgsjägerbataillon 231

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Gebirgsjägerbataillon 231
Verbandsabzeichen
Aufstellung 1957 / 1959
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Logo of the Bundeswehr (1996–2019).svgBundeswehr
Teilstreitkraft Heer Heer
Truppengattung Gebirgstruppe
Stärke ca. 800 Soldaten
Unterstellung Verbandsabzeichen Gebirgsjägerbrigade 23
Stationierungsort Hochstaufen-Kaserne Bad Reichenhall
Kommandeur
Oberstleutnant Oskar Baumeister

Das Gebirgsjägerbataillon 231 (kurz GebJgBtl 231) ist eines von drei Gebirgsjägerbataillonen der Bundeswehr und ist der Gebirgsjägerbrigade 23 unterstellt. Das GebJgBtl 231 ist in der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall stationiert. Aktueller Kommandeur ist Oberstleutnant Oskar Baumeister.

Auftrag[Bearbeiten]

Zu den Aufträgen des GebJgBtl 231 gehört der Kampf unter extremen Bedingungen mit dem Schwerpunkt des infanteristischen Kampfes im Hochgebirge und im Winter sowie der Einsatz im erweiterten Aufgabenspektrum der Bundeswehr. Um diesen Auftrag zu erfüllen verfügen die Gebirgsjäger über eine hohe Verlegefähigkeit, sei es fahrzeuggebunden oder mit Hubschraubern. Soldaten des Gebirgsjägerbataillons müssen über eine hohe körperliche Fitness verfügen, um im Alltagsdienst sowie in den Auslandseinsätzen zu bestehen.

Gliederung[Bearbeiten]

Das GebJgBtl 231 besteht aus einem Bataillonsstab, einer Stabs- und Versorgungskompanie, drei Gebirgsjägerkompanien sowie einer schweren Gebirgsjägerkompanie. Die drei Gebirgsjägerkompanien sind primär für den infanteristischen Kampf vorgesehen, die schwere Kompanie unterstützt dabei durch einen Mörserzug sowie durch den Waffenträger Wiesel (militärisches Kettenfahrzeug), der entweder mit einer Waffenanlage BGM-71 TOW oder einer 20mm-Bordmaschinenkanone bewaffnet ist.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Bataillon wurde im April 1957 als Gebirgsjägerbataillon 28 in Mittenwald aufgestellt. Am 04. Februar 1959 verlegte das Bataillon nach Bad Reichenhall und wurde am 16. März 1959 in Gebirgsjägerbataillon 231 umbenannt. Im Jahr 1966 erhielt die Heimatkaserne den Namen des ehemaligen Kommandeurs des Gebirgsjägerregiments 100, General Rudolf Konrad. Am 31. Juli 2012 wurde die Kaserne in Hochstaufen-Kaserne umbenannt.

Die Bataillon grüßt mit „Horrido – Joho“.

Einsätze[Bearbeiten]

Das Bataillon nahm an den verschiedenen Einsätzen der Bundeswehr teil. Von November 1993 bis März 1994 stellte das Bataillon eine verstärkte Kompanie für den Einsatz UNOSOM II mach Belet Uen in Somalia ab.

Es folgten Einsätze im Rahmen der GECONIFOR in Kroatien (1995/1996), im Rahmen der SFOR in Mazedonien (1998/1999), im Rahmen der KFOR im Kosovo (2002/2003 und 2008/2009) sowie im Rahmen der EUFOR in Bosnien und Herzegowina (2005/2007).

Im Jahr 2010 wurde das Bataillon im Rahmen der ISAF Quick Reaction Force 5 (QRF 5) in Afghanistan eingesetzt. Das Bataillon bezog den Observation Post North in der afghanischen Provinz Baghlan und war im Zuge des Ausbaus dieses Außenpostens sowie der Operation Taohid mehrmals in Gefechte verwickelt. Im ersten Halbjahr 2013 war das Bataillon wieder am Observation Point North eingesetzt. Unter Verantwortung des GebJgBtl 231 wurde der Außenposten zurückgebaut und am 15. Juni 2013 an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben.

Zusätzlich unterstützte das Bataillon bei Katastropheneinsätzen im Inland, wie beim Oderhochwasser 1997 im Raum Frankfurt an der Oder, Hochwasser 2002 im Regierungsbezirk Oberbayern, 2006 beim Einsturz der Eislaufhalle Bad Reichenhall sowie bei zahlreichen Lawinenunglücken.

Im zweiten Halbjahr 2012 stellte das Bataillon mit zwei Infanteriekompanien sowie einem Stabsanteil den Kern des multinationalen Einsatzverbandes für die EU Battlegroup.

Ausstattung[Bearbeiten]

Die Standardwaffe der Gebirgsjäger ist das Sturmgewehr G36 des Herstellers Heckler&Koch. Zusätzlich sind die Soldaten mit den Maschinengewehren MG 3 und MG 4 sowie mit der Granatmaschinenwaffe 40mm (HK GMW) ausgestattet. Zur Panzerabwehr steht die Panzerabwehrwaffe MILAN zur Verfügung.

Die Gebirgsjägerkompanien sind mit dem Transportpanzer Fuchs (TPz Fuchs) in der Ausführung 1A7 ausgestattet, in Zukunft wird der TPz Fuchs durch das gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug Boxer (GTK Boxer) als Standardfahrzeug ersetzt. Für den Einsatz stehen dem Bataillon zusätzlich Fahrzeuge des Typs ATF Dingo zur Verfügung.

Verbandsabzeichen[Bearbeiten]

Verbandsabzeichen des GebJgBtl 231

Das Verbandsabzeichen zeigt auf grünem Grund, der Truppenfarbe der Infanterie, einen Eispickel und ein Gewehr. Der Eispickel steht für das hochalpine Einsatzspektrum der Gebirgsjäger, das Gewehr für die Zugehörigkeit zu den bewaffneten Truppen im Allgemeinen und zur Infanterie im Besonderen. Durch die Blüte des Edelweiß, der für die Alpen charakteristischen Blume, werden die beiden Symbole ergänzt. Das Edelweiß ist das symbolträchtigste Erkennungszeichen der Gebirgstruppe, soll Naturverbundenheit der Gebirgsjäger ausdrücken und wird darum auch an der Mütze getragen. Eingerahmt wird dieses Gebilde durch ein Bergseil, ein für die Gebirgstruppe typisches Arbeitsutensil und wiederum ein Merkmal für die alpine Verbundenheit dieser speziellen Truppengattung.

Persönlichkeiten[Bearbeiten]

Bekannte ehemalige Angehörige des Bataillons waren:

Weblinks[Bearbeiten]

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