Gaufest
Ein Gaufest ist das größte alljährliche stattfindende Trachtenfest eines Gauverbandes, ausgetragen vorwiegend in Bayern und Österreich.[1] Je nach Gauverband und Veranstalter dauert es zwischen einem Tag und zwei Wochen und enthält zahlreiche Veranstaltungen zur Brauchtumspflege. Als Höhepunkt gilt der meist am ersten Wochenende ausgerichtete Gaufestsonntag mit Kirchen- und Festzug. Mit rund 9.000 teilnehmenden Trachtler ist das Gaufest des Gauverbandes I das größte seiner Art.[2]
Ausgerichtet wird das Gaufest in der Regel von einem Festverein, der im gleichen Jahr ein Vereinsjubiläum feiert. Allerdings kam es schon vor, dass aufgrund von Mangel an Bewerbern auch ein Verein ohne besonderen Anlass das Gaufest ausrichtete.
Neben dem Gaufestsonntag existieren noch weitere Veranstaltungen, die je nach Gauverband und Ausrichter sich in ihrer Anzahl und Art aber stark unterscheiden können. In manchen Gauverbänden (z. B. Gauverband I und Chiemgau-Alpenverband) werden auch Wettbewerbsveranstaltungen abgehalten, die die besten im „Platteln“ und „Dirndldrahn“ ermitteln sollen.
Anderweitige Begriffsbelegung[Bearbeiten]
Gaufeste gab es bereits im Römischen Reich, zum Beispiel die Sementivae, auch Paganalia genannt.[3] Zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland waren es vorwiegend Sportveranstaltungen auf Reichsgauebene, die diesen Namen trugen. Auch heute werden Gaufeste außerhalb Bayerns veranstaltet, so z. B. in Nordamerika[4], zum Teil werden sie auch Gautrachtenfest genannt.[5]
Siehe auch[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Vergl. hierzu: Kiefersfelden#Trachtenverein Kiefersfelden und Reit im Winkl#Gebirgstrachten-Erhaltungsverein (GTEV) „Dö Koasawinkla“
- Hochspringen ↑ http://www.muenchner-kirchennachrichten.de/meldung/article/rund-9000-trachtler-bei-gaufest-in-rosenheim.html
- Hochspringen ↑ Paganalia, Herders Conversations-Lexikon.
- Hochspringen ↑ http://oberlandler.org/pages/frmGaufestPublic.aspx
- Hochspringen ↑ Angela Baum: Gautrachtenfest: ein Höhepunkt im Jahr des Trachtengaus, Scharzwälder Bote, 18. März 2014.