Gambling for resurrection

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Gambling for Resurrection (deutsch: Glücksspiel für die Auferstehung) bezeichnet die Situation, wenn einzelne Führungspersonen oder Führungsgruppen erhebliche Risiken eingehen, die einerseits mit dem Niedergang der betreffenden Organisation, des Unternehmens oder des Gemeinwesens einhergehen können, mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit andererseits zu einem Erfolg dieser risikoaffinen Personen führen können. Damit würden dann vorherige riskante Unternehmungen und Fehler vertuscht oder mindestens ausgeglichen werden.[1] Dieses Verhalten ist nicht selten.[2]

Finanzwesen[Bearbeiten]

Im Bankenwesen kann das "Gambling for Resurrection" fatale wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Das Ziel ist es, bereits entstandene Verluste durch das Eingehen neuer Risiken ausgleichen zu können. Oft entstehen dann meist noch größere Verluste, welche Finanzinstitutionen in schwere Krisen führen.[3][4][5][6]

Ein Beispiel dazu liefert die amerikanische Sparkassenkrise in den 1980er-Jahren. Während der Hochzinsphase verlor die Sparkasse die Einleger, da man bei Geldmarktfonds viel höhere Zinsen erhalten konnte. Das Drängen der Sparkasse auf den Kongress der USA führte dazu, dass der Sparzins staatlich reguliert wurde. Die Sparkassen gingen dann hin und warben mit hohen Sparzinsen – "federally insured" – und expandierten dramatisch. Das Ziel, die Refinanzierung der Sparkassen zu sichern und eine Kreditklemme für Häuslebauer zu vermeiden, wurde vollauf erreicht. Jedoch waren zum Zeitpunkt der Deregulierung etwa zwei Drittel der Sparkassen de facto insolvent. Nach der Deregulierung konnten sie dann noch hohe Risiken eingehen, machten entgegen ihrer Hoffnung noch einmal hohe Verluste, die der Staat zusätzlich ausgleichen musste.

Politik[Bearbeiten]

In der Politik geht es um Maßnahmen, welche hauptsächlich dem Eigennutz einzelner Führungspersonen dienten und dem Allgemeinwohl Schaden zufügten.

So ist wahrscheinlich, dass die argentinische Invasion auf die Falkland-Inseln ein Manöver des Präsidenten Leopoldo Galtieri war, um von innenpolitischen Problemen abzulenken. Er verlor den Krieg, die Durchsetzung der territorialen Ansprüche hingegen hätte seine Position sehr gestärkt. Mögliche Zusammenhänge der Ablenkung durch internationale Konflikte der US-amerikanischen Regierung (Irakkrieg) werden in dem Film "Wag the Dog" thematisiert.

Manchmal wird vermutet, die Verweigerung der Kapitulation am Ende des zweiten Weltkrieges durch Adolf Hitler habe darauf beruht, das er gehofft hat, ein Zufall könnte zumindest für ihn das Blatt noch wenden.

Einzelnachweise[Bearbeiten]