Görres-Institut

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Das Institut der Görres Gesellschaft für Interdisziplinäre Forschung (fr.: Institut International de Synthèse de la Société Görres), kurz: Görres-Institut, ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Görres-Gesellschaft. Seine Aufgabe besteht in der interdisziplinären Forschung und der Vereinigung der verschiedenen Wissenschaften, besonders der Theologie, Philosophie und den Naturwissenschaften.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Das Görres-Institut wurde am 12. Mai 1957 gegründet. Es erhielt den deutschen Volltitel „Institut der Görresgesellschaft für die Begegnung von Naturwissenschaft und Glauben“ und den französischen „Institut International de Synthèse de la Société Görres pour l’Avencement des Sciences“. Der Schweizer Biologe und Philosoph Josef Kälin hielt die feierliche Eröffnungsansprache in der Aula der Universität München.[1]

Anlass der Gründung war eine „Krise des Menschenbildes“, wie es die Gründungsmitglieder angesichts der Auseinandersetzungen mit Ideologien, Naturwissenschaften, der Philosophie und der Theologie formulierten. Dem Evolutionismus als wissenschaftlich-weltanschaulichem System und dem radikalen Biomechanismus sei durch die Betonung der sinnhaften menschlichen Existenz zu begegnen. Ermöglicht wird dies durch Besinnung der einzelnen wissenschaftlichen Fakultäten auf ihre Grenzen und Voraussetzungen. Ziel ist es, durch Selbstreflexion und austauschende Gespräche grundlegende Begriffe zu klären und eine „komplementäre Harmonie“ zwischen Theologie und den Naturwissenschaften herbeizuführen. Das entspreche dem Ansinnen Joseph von Görres, wonach beide Wissenschaften verschiedene geistige Funktionen des Menschen bedienen und dadurch an einer objektiven Wahrheit teilhaben. Theologie und Naturwissenschaften nehmen jeweils unterschiedliche Sinndeutungen wahr, beziehen sich aber auf eine gemeinsame Seinsbene.

Organisation[Bearbeiten]

Das Institut für Interdisziplinäre Forschung ist eine der Görres-Gesellschaft angegliederte Institution.[2]

Der Vorstand setzt sich aus einem Direktor und vier Vizedirektoren zusammen. Zurzeit ist Ulrich Lüke Direktor des Instituts, stellvertretende Direktoren sind Stephan Borrmann, Christoph Horn, Gregor Maria Hoff. Laut der Eröffnungsansprache von Josef Kälin sollte das Görres-Institut 20 bis 40 Mitglieder haben, wovon mindestens die Hälfte deutschsprachig sein solle. 2013 zählt das Institut 20 aktive Mitglieder, 16 emeritierte Mitglieder, sowie drei ständige Gäste und zwei junge Gäste.

Aktive Mitglieder[Bearbeiten]

Emeritierte Mitglieder[Bearbeiten]

Forschung und Wissenschaft[Bearbeiten]

Symposien[Bearbeiten]

In Arbeitstagungen sollen Grenzfragen und naturwissenschaftliche Probleme diskutiert werden. Dabei ist besonders die theologische Sichtweise von Bedeutung. Als Methode wird die Klärung und Aufschließung von Begriffen, Methoden und Forschungsergebnissen angestrebt. In sachgerechter Weise soll dabei natürliche Welterkenntnis und christliches Offenbarungsgut wechselseitig erschlossen werden. Das Institut verschreibt sich der Achtung des modernen wissenschaftlichen Weltbildes unter Wahrung "jener wahrhaft humanistischen Gesinnung, deren Wesenskern die Ehrfurcht vor dem personalen Sein des Menschen ist."

Die jährlich stattfindenden Arbeitstagungen stehen unter einem Generalthema. Es wird von Institutsmitgliedern und dem Direktorium längerfristig vorbereitet. Die Detailplanung und Durchführung erfolgen durch ein oder zwei Mitglieder. Eine Generaldebatte schließt die vorhergehende Vortrags- und Diskussionsreihe ab. Hier sollen noch unerledigte Problemstellungen gelöst werden. Aufgrund der Diversifizierung und Spezialisierung der Wissenschaften werden externe Experten in die Diskussionsforen eingeladen. Die Jubiläumstagung aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Instituts im Jahre 2006 hat sich der Problematik der Kosmologie gewidmet. Sie wurde in Kooperation mit der Katholischen Akademie in München durchgeführt.

Zeitschrift[Bearbeiten]

Mit der Gründung des Instituts wurde 1967 auch ein Publikationsorgan eingerichtet. Die Reihe „Naturwissenschaft und Theologie“ veröffentlichte die Ergebnisse der jährlichen Arbeitstagungen. Nach zwölf Heften wurde die Reihe 1972 durch „Grenzfragen“ abgelöst. Hier publizierten bereits Autoren wie Heimo Dolch, Beda Thum, Norbert Luyten, Georges Cottier, Leo Scheffczyk, Hansjürgen Staudinger, Dominique Dubarle, Erich Blechschmidt, August von Eiff, Jean-Jacques Eisenring und Hans-Michael Baumgartner.

Weblink[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Vgl. Rager, Günther, Geschichte und Ziele des Instituts der Görres Gesellschaft für Interdisziplinäre Forschung. Vortrag aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Instituts am 22. Sept. 2006 im Schloss Suresnes, München, 2
  2. Depenheuer, Otto, http://www.goerres-gesellschaft.de/institutionen.html

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