Fuzzy-Skelettierung
Die Fuzzy-Skelettierung ist ein Erosions-Verfahren (als Weiterentwicklung der Steppenfeuer-Verfahren) zur Skelettierung von Bildern. Der Vordergrund wird nicht „abgebrannt“ (Steppenfeuer) sondern „abgebröckelt“ (Erosion).
Inhaltsverzeichnis
Algorithmus[Bearbeiten]
Die Fuzzy-Skelettierung berechnet für jeden Bildpunkt (Pixel) einen Wert , über den sich der Abstand des Pixels vom Rand der Linie/Fläche bestimmen lässt. Dieser Wert liegt innerhalb eines Intervalls von min bis max. Die Punkte aus der Hintergrundmenge erhalten z.B. den Wert min = 0 und die aus der Vordergrundmenge max = 2047. Bei Schwarz-Weiß-Bildern sind Hintergrund und Vordergrund leicht zu definieren, bei Grauwert- und Farbbildern muss zunächst eine Fuzzy-Funktion zur Bestimmung des relativen Hintergrundes definiert werden.
Dann werden für festgelegte Umgebungen eines Vordergrund-Punktes für alle Punkte, die im Hintergrund liegen oder nicht mehr den Maximalwert besitzen, fest vorgegebene Werte von subtrahiert. Für Hintergrundpixel (nur in Schwarz-Weiß-Bildern) werden die Werte entsprechend addiert.
Umgebungen[Bearbeiten]
Sinnvolle Umgebungen und Werte sind z.B.
D | N | D |
N | P | N |
D | N | D |
Um den Randabstand exakt aus dem Wert berechnen zu können, muss folgende Bedingung erfüllt sein:
, also
1 | 1 | 1 |
1 | 1 | 1 |
1 | 1 | 1 |
Da ist die Bedingung hier leider nicht erfüllt. Daher kann der Randabstand nur auf 2 Pixel genau ermittelt werden, d.h. es gibt eine Ungenauigkeit von 1 Pixel in einigen Fällen. Siehe nächste Variante.
1 | 1 | 1 |
1 | 5 | 1 |
1 | 1 | 1 |
Da ist die Bedingung erfüllt.
, ,
1 | 2 | 1 |
2 | 7 | 2 |
1 | 2 | 1 |
Mit ist die Bedingung erfüllt.
, ,
2 | 3 | 2 |
3 | 11 | 3 |
2 | 3 | 2 |
Mit ist die Bedingung ebenfalls erfüllt.
Eigenschaften[Bearbeiten]
Im Folgenden zu beweisen:
- aus dem Wert des Pixels lässt sich direkt der Abstand zum Rand ermitteln, wenn die Werte der Umgebung passend gewählt werden.
- das Originalbild ist im Ergebnis enthalten
- das Originalbild ist aus den Skelettpunkten mit vernachlässigbaren Verlusten rekonstruierbar (weniger Verluste als bei JPG)
- verschiedene Liniendicken/Zeichengrößen können unterschieden werden
- dadurch ist Extraktion von Überschriften bereits in diesem Schritt möglich
- übereinander liegende Linien verschiedener Dicke können getrennt werden
- Stabilität bezüglich Aufwand und Ergebnis gegenüber zerklüfteten Rändern
Weitere Eigenschaften
- einfacher Algorithmus, daher
- direkt durch Hardware (z.B. zusätzliche Layer im Foto-Chip) realisierbar,
- wodurch erstmals Echtzeitfähigkeit erreicht wird.
- eine Parallelisierung, z.B. auf Grafikkarten, ist ebenfalls möglich.
Beweis[Bearbeiten]
noch nicht beschrieben, aber er existiert.
Literatur[Bearbeiten]
- Hamid R. Tizhoosh: Fuzzy-Bildverarbeitung: Einführung in Theorie und Praxis. 1997, S. 212 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. Dezember 2014]).
Weblinks[Bearbeiten]
- [1]: Patentschrift zum Download als PDF
- Patent DE000019738230A1: Fuzzy-Skelettierung, ein Verfahren zur Skelettierung von Bildern. Angemeldet am 2. September 1997, veröffentlicht am 2. April 1998, Anmelder: Ralf Peine, Erfinder: Ralf Peine.
- http://www.jupiter-programs.de/prj_public/fsk/fuzzysk.htm Übersicht