Frostschaden (Kulturpflanzen)

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Frostschäden an Kulturpflanzen werden alljährlich zwischen Oktober bis Mai beobachtet, allerdings in wechselnden Regionen in Mitteleuropa.[1]

Schäden im Frühjahr[Bearbeiten]

Die jungen Triebe und Blüten von Acker-, Garten- und Balkonpflanzen erfrieren überwiegend bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Im Acker- und Gartenbau entstehen dadurch alljährlich hohe Verluste.

Die überwiegende Anzahl der in mitteleuropäischen Ländern heimischen Pflanzenarten kommen erst zum temperatursensiblen Austrieb und Blühstadium wenn die frostgefährdete Zeit im April oder Mai vorüber ist. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die Stärke und Dauer von Spätfrösten sind schwer abschätzbar und von Jahr zu Jahr regional sehr unterschiedlich.

Zahlreiche Landwirte und Gärtner organisieren frühe Pflanzungen von Blumen und Gemüse mit erhöhen Preiserwartungen für die verfrühte Ernte unter Vernachlässigung der Frostgefahr bzw. ohne Frostschutzvorsorge. Von Spätfrästen sind alljährlich ackerbauliche und gärtnerische Intensivkulturen wie Chrysanthemen, Erdbeeren, Frühkartoffeln, Tabak aber auch Sträucher, Obstkulturen und Reben betroffen.[2] [3] Verschiedene Frostschutzmaßnahmen sind im Einsatz wobei der Frostschutzberegnung im Ackerbau und Obstbau eine Sonderstellung zukommt.

Winterfrost[Bearbeiten]

Dem Frost mit Winterruhe kommt eine zentrale Funktion in der Vegetation der gemäßigten Klimazonen zu. Während dieser Vegetationspause werden Stoffwechselvorgänge in den Pflanzen ausgelöst die durch Stratifikation die Keimhemmung und durch Vernalisation die Schosshemmung von Winterkulturen abbauen.

Lediglich anhaltender Blachfrost mit Temperaturen unter -20 Grad Celsius gefährdet auch frostharte Pflanzen oder löst Frosttrocknis aus, wenn die Frosttiefe den gesamten Wurzelbereich umfasst.

Der Verlust von Pflanzenbeständen kann auch dadurch entstehen, dass der Boden nach Nachtfrösten mit geringer Frosttiefe wieder auftaut und durch die damit verbundene Boden Hebung und Senkung der obersten Bodenschicht vermehrt Pflanzenwurzeln abgerissen werden.

Absterben von Obstbäumen und Reben kann im Winter durch tiefe Frosttemperaturen ausgelöst werden, Pflanzenschäden als Risse an der Rinde entstehen wenn diese auf der Sonnenseite auftaut aber auf der gegenüberliegenden Seite gefroren bleibt. Als Folgeschaden werden Obstbäume und Reben von Pilzen und Bakterien befallen.

Herbstfrost[Bearbeiten]

Durch Frost im Herbst sind insbesondere Freilandgemüse, Kartoffeln und Zuckerrüben gefährdet. Diese Arten verlieren durch Frost die Lagerfähigkeit und müssen unmittelbar der Verarbeitung zugeführt werden. Andererseits wird Rosenkohl durch Frost erst genießbar.

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Ernst Klapp: Lehrbuch des Acker- und Pflanzenbaues. Verlag Paul Parey Berlin 1941; 2. Aufl. 1944; 3. Aufl. 1951; 4. Aufl. 1954; 5. Aufl. 1958; 6. Aufl. 1967; Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg
  • Jiri Petr: Weather and Yield, Developments in Crop Science, Amsterdam, Oxford, New York, Tokyo and Prague 1991. ISBN 0-444-98803-3
  • Manfred G. Raupp: Überlegungen zur Lage der deutschen Landwirtschaft, ihrer Weiterentwicklung sowie Konsequenzen für die Tätigkeiten im Bereich Saatgut, Gentechnologie und Industrierohstoffe. Ciba Frankfurt, 1985

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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