Franz Stöger

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Franz Ignatz Stöger (*1750 in Wien; † 1834 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler und Theatergeschäftsführer.

Werdegang[Bearbeiten]

Von 1792 bis 1794 leitete er als Direktor die Kommödienhütte von Chistian Rossbach auf der Ostseite des Neuen Markts.[1] [A 1]

1795 und 1796 war er Geschäftsführer eines deutschsprachigen Ensembles, für das er um Spielerlaubnis in Niederösterich ersuchte.

Kreuzer-Theater in Pest, 1794-1804[Bearbeiten]

1806 Erhielt Franz Stöger die Erlaubnis, eine Theater-Bude in Pest an der Stelle des früheren Hetztheaters zu errichten, das Johanna Schmalögger unter dem ungarischen Namen Heccszínház betrieben hatte. 1800: Das Pester Kreuzertheater, auch Sommertheater genannt, wurde nach dem Muster des Wiener Kreuzertheaters geführt, welches sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf dem Graben befand.[2][A 2]

Franz Stöger dürfte um 1820 noch an dieser Stelle in Pest gewesen sein und später in der Königsgasse im Orczy-Haus.

Auf seinen Anschlagzetteln versprach er, das Publikum mit "censurirten , aber dennoch unterhaltenden" Stücken zu ergötzen.

Später tauchte er in Ofen auf und 1822 in Pest in der Königsgasse ,,bey dem schwarzen Thore (sonst die Schwarze Redoute genannt )“, wo er mit einem Puppentheater Vorstellungen für ein größtenteils aus Fiackern und Lampenputzern bestehendes Publikum zum Besten gab. Nach der Eröffnung des großen Pester Theaters im Jahr 1812 verstärkte sich der Einfluß des Wiener Volksstückes . [3] Stöger trat mit seinen eigenen Stücken auf:

  1. Die schwarze Insel des Zauberers Mugram
  2. Kasperl, der lächerliche Ehemann nach Mode
  • 1772 wurde seine Tochter Renata geboren[4]

Ignaz Stöger[Bearbeiten]

Kaschauer Theater
  • 1796 war Ignaz Stöger Mitglied des Ensembles unter Philipp Berndt am Kaschauer Theater.[A 3]
  • Als Philipp Berndt nicht mehr greifbar war übernahm Ignaz Stöger die Rolle des Geschäftsführers und verließ nach einem Jahr Košice mittellos.

Einer der beiden Stöger ist 1797 in Steinamanger (Szombathely) nachgewiesen.

1798 wurde Franz Stöger zum Stöger von Schönthall geadelt.[5]

Literatur[Bearbeiten]

  1. Eike Pies, Das Theater in Schleswig, 1618-1839, 1970 S 357;
  2. Franz Probst, Beiträge zur Geschichte des deutsch sparchigen Theaterwesens in Eisenstadt, 1952;
  3. Otto G. Schindler, Wandertruppen in Niederöstrerreich im 18. Jahrhundert (in: Jahrbuch dder Gesellschaft der Wiener Theaterforschung 17, 1970
  4. Wolfgang Binal, Deutschsprachiges Theater in Budapest, 1972.[7]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Kommödienhütte am Neuen Markt
    • de:Hermine Cloeter hatte als erste Theatergebäude auf dem Freihaus-Areal als „Bretterbude“ bezeichnet.
    • de:Pulcinella-spiele gab es auf der Freiung , auf dem Hohen Markt , Neuen Markt , Judenplatz , dies Alles waren jedoch keine Theater im heutigen Sinne .
  2. Ein Groschen- und ein Kreuzertheater befanden sich in der ältesten Zeit in Wien . Das waren hölzerne Buden , die erstere auf dem neuen Markt , die zweite auf dem Graben ; durch Trommeln und durch Carricaturen , welche von außen bei dem Eingange hingen , suchte man die Leute anzulocken . Es versteht sich , dass sich in jedem derselben ein Kasperl befand , der die derbsten , unsinnigsten , gemeinsten , oft sogar unsittlichsten Spässe machte. 1708 errichtete Joseph Anton Stranitzky auf der Ostseite des Wiener Neuen Marktes seine Komödienhütte (die er zuvor auf der Freyung aufgestellt hatte).
  3. Philipp Jakob Berndt (* 1758 / 1764 in Košice) Berndt , Philipp Jakob . Geboren 1758 ( n . Gothaer Th . - Kld . 1792 pag . 114 : 1764 geboren ) zu Reichenberg (de:Liberec). Er war Anfangs Theaterschneider bei der Rößl'schen Gesellschaft , betrat 1781 die Bühne und führte von 1790 eine Truppe in
    • 1790 ist Philipp Berndt Geschäftsführer eines ungarländischen deutschen Wandertheaters in Eisenstadt. [1][2]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Paul S. Ulrich, ‎Silvia Freudenthaler, ‎Gertrude Cepl-Kaufmann, Theater - Zettel - Sammlungen: Erschließung, · 2012 [ttps://www.google.de/books/edition/Theater_Zettel_Sammlungen/8XB3DwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Franz+St%C3%B6ger%22+Theater&pg=PT349&printsec=frontcover]
  2. Samuel Rosenthal, Der Spiegel, für Kunst, Eleganz und Mode. Red. von Samuel Rosenthal, 1845, S. 453
  3. Deutsch-ungarische Heimatsblätter, 1929, s. Seite 196 [3]
  4. Stöger von Schönthall , geb. 1772 , des 27. Febr . 1803 + RFrhrn Adain Franz , t . č . Oberst - lieut . , Witwe , + 1856 . Bufect vgl.: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen 1857, [4]
  5. Wolfgang F. Bender, ‎Siegfried Bushuven, ‎Michael Huesmann, Theaterperiodika, 1791-1800, 2011, S. 498
  6. Abtheilung für Drama und Theater: Theatergeschichtliche, 1892, S. 82
  7. Singer - Tzschoppe in, Ingrid Bigler-Marschall, Deutsches Theaterlexikon, 2015, Seite 2357