Frühbronzezeitliche Brandbestattungen in Mitteleuropa

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In der Frühbronzezeit (2400 - 1700 v. Chr.) war in Mitteleuropa die Tradition, die Toten unverbrannt in typischer gehockerter Haltung auf der rechten oder linken Seite liegend zu bestatten weitverbreitet. Von Serbien die Donau entlang bis nach Bayern kann diese Bestattungsform aufgrund archäologischer Befunde über eine Dauer von 700 Jahre nachgewiesen werden. Eine Ausnahme bildet Ungarn. Hier werden die Toten verbrannt und in Urnen oder Brandschüttgräbern bestattet.

Im restlichen Mitteleuropa werden die Toten vornehmlich in Nord-Süd-orientierten rechteckigen Grabgruben beerdigt, in manchen Regionen sogar geschlechtsdifferenziert, d. h. Männer liegen auf der linken Seite mit dem Kopf im Norden, Frauen auf der rechten Seite mit dem Kopf im Süden. Die Bestattungen fanden in kleinen Grabgruppen, aber auch erstmals in großen Nekropolen statt (bis zu 1000 Bestattungen). Zwischen dieser streng traditionellen Bestattungsform lässt sich allerdings auch in seltenen Fällen die Ausnahme der Brandbestattungen finden.

Solche untypischen Brandbestattungen konnten in Form von Urnenbestattungen, Brandschüttungen oder Teilverbrennung an erhaltengebliebenen kalzinierten Knochenmaterial nachgewiesen werden. Die archäologischen Quellen könnten allerdings die Gründe dieser Sonderbestattungen nicht restlos aufklären.

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