Film-Schauspielschule

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Schwerpunkt der Ausbildung an einer Filmschauspielschule ist das Erlernen eines kreativen Umgangs des Schauspielers mit den technischen Vorgaben und Möglichkeiten einer filmischen Umsetzung eines Drehbuchs. Die verschiedenen Einstellungsgrössen der Kamera schaffen einen völlig anderen „Schauspielraum“ als die Bühne. Die Grösse eines Theatersaals und dadurch die Distanz zum Publikum verlangt eine Ueberhöhung der Darstellung, die Annäherung durch die Kamera (Nahaufnahmen) dagegen den „wahren Ton“, die Authentizität. Virtuoses Handwerk, das vielleicht im Theater bewundert wird, entlarvt sich vor einer Kamera als unecht, gekünstelt, zu gross, gar lächerlich.

Die erste Filmschauspielschule im deutschsprachigen Raum[Bearbeiten]

1990 entstand in Zürich die EFAS, die erste Film-Schauspielschule Europas unter der Leitung von Rolf Sarkis. Das Konzept wurde vom Markt und der Presse begeistert aufgenommen. Die Stockholmer Zeitung „svenska dagbladet“ widmete der Eröffnung eine ganze Seite. Da auch deutsche Film-und Fernsehregisseure mit der Darstellungsweise ihrer deutschen Theaterschauspieler immer wieder Probleme hatten, bot sich das neue Ausbildungskonzept für Schauspieler und Schauspielerinnen geradezu an. Namhafte Regisseure wie Dominik Graf, Margarethe von Trotta und Vivian Naefe haben sich immer wieder als Leiter des EFAS-Diplomseminars wichtige Anregungen beigesteuert.

Das neue Ausbildungskonzept breitet sich aus[Bearbeiten]

Anfangs der Neunzigerjahre noch vergleichsweise „kleine“ Sender wie RTL und Sat 1 etablierten sich inzwischen neben den „öffentlich-rechtlichen“ mit eigenen Fernsehproduktionen - Das Arbeitsangebot für Schauspieler in Fernsehproduktionen vervielfachte sich in den kommenden Jahren. Neue Sender wie Pro7, Vox, Kabel1 und unzählige kleinere lokale Privatsender und Serienproduzenten kamen dazu. Serienformate wie: „Derrick“, „Der Alte“, „Lindenstrasse“, „Die Zwei“, Schimanski“, „Tatort“ , „Der Landarzt“, „Ein Fall für Zwei“, „Forsthaus Falkenau“, „Soko“, „Kommissar Rex“ „Traumschiff“, „Der Kriminalist“ „In aller Freundschaft“ , „Der Bergdoktor“, „Weissensee“ aber auch „Marienhof“, Verbotene Liebe“, „Unter uns“ oder „Alles was zählt“ waren über Jahrzehnte oder sind noch Quotenknüller der deutschen Fernsehlandschaft. Viele Serien sind international verkauft worden (z.B. Derrick, Die Schwarzwaldklinik, Kommissar Rex) und waren in Italien, den USA oder gar in Südafrika erfolgreich. Fast unbemerkt hat sich der deutschsprachige Fernsehmarkt zum zweitgrössten der Welt entwickelt. Als Arbeitgeber für Schauspieler hat er inzwischen dem Theater längst den Rang abgelaufen. So war es denn nur logisch, dass das EFAS-Filmschauspiel-Konzept inzwischen fleissig kopiert wurde.

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