Feuerwehr München - Abteilung Sendling
Daten | |
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Gründungsjahr: | 1869 |
Mitglieder: | 32 2006 |
Fahrzeuge: | 5 |
Website: | www.feuerwehr-sendling.de |
Die Abteilung Sendling der Feuerwehr München ist eine der 21 ehrenamtlichen Abteilungen der Wehr. Sie wurde als eigenständige Freiwillige Feuerwehr gegründet und ist für den Brandschutz und die technische Hilfeleistung in Sendling zuständig.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Gründung[Bearbeiten]
Die Feuerwehr wurde am 22. Juni 1869 als Sendling gegründet, nachdem es im April desselben Jahres zu einem schweren Brand im Gemeindehaus gekommen war. Dieser brach in den Abendstunden aus und konnte zunächst nicht gelöscht werden, da das Spritzenhaus verschlossen war. Den Schlüssel trug der Ökonomiebaumeister bei sich und musste von einem Boten geholt werden. Die seit 13 Jahren nicht mehr benutzte Feuerspritze war ohnehin nicht mehr einsatzbereit, so dass die damalige Pflichtfeuerwehr mit einem Einreißhaken tätig werden musste. Das Feuer war jedoch zuvor von selbst erloschen, nachdem das Gebäude komplett niedergebrannt war.
Eingemeindung nach München[Bearbeiten]
Am 1. Januar 1877 wurde die Gemeinde Untersendling als 19. Stadtbezirk der königlichen Haupt- und Residenzstadt München eingemeindet. Somit musste die Feuerwehr am 26. Januar desselben Jahres als VI. Kompanie dem Korps der Freiwilligen Feuerwehr München eingegliedert werden
Am 15. November erfolgte, aufgrund der Ausdehnung der wachsenden Stadt, der Beschluss, eine neue Kompanie in der Nähe des Schlacht- und Viehhofs zu bilden.
Die Feuerwehr Sendling in den Jahren 1900 bis 1945[Bearbeiten]
Am 1. Januar 1914 trat die heiß diskutierte "Reorganisation" der Freiwilligen Feuerwehr München in Kraft. Einige der damaligen Kompanien wurden aufgelöst, andere in sechs neue Abteilungen umgewandelt, die alle ein Feuerwehrgerätehaus erhielten, in dem eine neue Automobilspritze untergebracht war. Daneben wurden Sammelplätze eingerichtet, auf denen sich die weiter entfernt wohnenden Mitglieder im Alarmfall einzufinden hatten und von der Berufsfeuerwehr abgeholt wurden. Die Kompanien Sendling, Schlachthof-/Südviertel und Thalkirchen wurden zur Abteilung 1 zusammengefasst. Ihr Gerätehaus befand sich in Sendling, die Sammelplätze am heutigen Thalkirchner Platz und im Schlachthofviertel an der Thomasbrauerei.
Das Gerätehaus wurde 1945 bei einem schweren Luftangriff mit dem Löschgruppenfahrzeug komplett zerstört. Entsprechend einer Niederschrift vom 12. Juli 1945 über die Neuorganisation der Freiwilligen Feuerwehr München war aufgrund der zum Teil vollkommen zerstörten Gerätehäuser und Alarmleitungen die Aufstellung der Abteilungen 1 bis 6 „nicht mehr vorgesehen“.
Neubeginn: Die Löschgruppe „Waldfriedhofviertel“[Bearbeiten]
Am 1. Oktober 1972 wurde die Löschgruppe Waldfriedhofviertel im Ortsteil Sendling aufgestellt. Im Gerätehaus, einer in Eigenleistung umgebauten Garage, wurde das Einsatzfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug 8/18, untergebracht. Alarmierungen erfolgten immer gemeinsam mit der Löschgruppe Großhadern durch die FEZ der Berufsfeuerwehr mittels Funkmeldeempfänger.
Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr München am 5. Mai 1974 wurde an die Löschgruppe Waldfriedhofviertel ein Löschgruppenfahrzeug 16 übergeben, wodurch diese Gruppe künftig selbstständig ausrücken konnte. Im Laufe des Jahres 1975 wurden im Rahmen des erweiterten Katastrophenschutzes ein Hilfsrüstwagen und ein Schlauchkraftwagen an die Löschgruppe Waldfriedhofviertel übergeben, die im Gebäude der alten Feuerwache 2 untergebracht wurden, wo der Löschgruppe auch zwei Räume zu Schulungszwecken zur Verfügung gestellt wurden.
Um eine neutrale Bezeichnung für die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr herzustellen, wurden die bisherigen Löschgruppen wieder in Abteilungen umbenannt, denen dann der Name des Stadtteils hinzugefügt wurde, was bis heute erhalten ist.
Namensänderung in „Abteilung Sendling“[Bearbeiten]
Am 28./29. November 1980 konnte die Abteilung Waldfriedhofviertel endlich das schon längst notwendige und neu gebaute moderne Gerätehaus in der Zillertalstraße 25 beziehen. Mit diesem Umzug war auch die Namensänderung in Abteilung Sendling verbunden. Somit waren endlich wieder alle Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände an einem gemeinsamen Ort zusammengeführt worden. Der Dienstbetrieb konnte wieder in geordneten Bahnen verlaufen.
Jüngste Geschichte[Bearbeiten]
Seit Oktober 2003 stellt die Abteilung Sendling eine stadtweit eingesetzte Sondereinheit, die Unterstützungsgruppe Informations- und Kommunikationstechnik (IuK-Einheit).
Als Ersatz für das bereits in die Jahre gekommene LF 8 wurde am 21. November 2003 im Rahmen eines für die gesamte Freiwillige Feuerwehr München veranlassten Beschaffungsprogramms ein fabrikneues LF 16/12 in Dienst gestellt, das seitdem als Erstfahrzeug fungiert. Die Abteilung Sendling gehörte zu den ersten Abteilungen, die mit dem neuen Fahrzeug ausgestattet wurden.
Ausrückebereich[Bearbeiten]
Der Ausrückebereich erstreckt sich über Sendling und Sendling-Westpark sowie über Teile von Laim und des Westends.
Als einzige Erstalarm-Abteilung innerhalb des Mittleren Rings stellt Sendling in der Freiwilligen Feuerwehr München einen Sonderfall dar. Durch die innenstadtnahe Lage und die unmittelbare Nähe zu allen wichtigen Verkehrsknotenpunkten im Münchner Süden kann das gesamte Stadtgebiet innerhalb kürzester Zeit angefahren werden.
Fahrzeuge[Bearbeiten]
Die Abteilung Sendling verfügt momentan über fünf Fahrzeuge:
- Löschgruppenfahrzeug LF 16/12
- Löschgruppenfahrzeug LF 16
- Mannschaftstransportwagen (MTW)
- Funkdienstwagen (FDW)
- Fernsprechkraftwagen (FeKW).
Alarmierung[Bearbeiten]
Die Abteilung Sendling wird durch die Integrierte Leitstelle (ILST) der Berufsfeuerwehr München alarmiert. Zeitgleich mit dem Gong auf der Feuerwache lösen auch die Funkmeldeempfänger der Freiwilligen Feuerwehr mit aus. Die Feuerwehrleute begeben sich umgehend zum Gerätehaus in der Zillertalstraße. Hier legen sie dann ihre persönliche Schutzausrüstung an und besetzen die Fahrzeuge. Den Einsatzort erfahren die alarmierten Kräfte per Alarmschreiben (basierend auf ein Telefax-System).
Aufgaben[Bearbeiten]
Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung[Bearbeiten]
Innerhalb ihres Ausrückebereiches wird die Abteilung Sendling rund um die Uhr zu allen Brand- und Hilfeleistungseinsätzen, bei denen eine Gefährdung für Menschen oder Sachwerte besteht alarmiert.
Hilfe bei Großschadensereignissen[Bearbeiten]
Bei Großschadensereignissen wird die Abteilung im gesamten Stadtgebiet eingesetzt, teilweise auch ohne zusätzliche Kräfte der Berufsfeuerwehr. Auch überörtliche Hilfe wird durch die Abteilung Sendling geleistet. So war beispielsweise bei der Flutkatastrophe 2002 auch eine Sendlinger Gruppe mit ihrem Fahrzeug rund um Dessau im Einsatz.
Informations- und Kommunikations-Einheit (IuK)[Bearbeiten]
Bislang wurden die Aufgaben der IuK-Einheit aus einer Vielzahl von Einzelpersonen aus allen Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr München wahrgenommen. Im Zuge der Indienststellung des Katastrophen-Einsatzleitfahrzeuges KELF (ein ELW 3) der Berufsfeuerwehr München wurde das Konzept geändert. Die IuK-Einheit der Abteilung Sendling rückt nun zu allen größeren Einsätzen im gesamten Stadtgebiet aus, um das KELF zu besetzen und somit bei der Übernahme von Aufgaben im BOS-Funk oder der Vornahme von Informationstechnik-Gerätschaften zu unterstützen.