Feldrüstung des Anne de Montmorency

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Anne de Montmorency, Statue im Chateau de Chantilly

Die Feldrüstung des Anne de Montmorency wurde für Anne de Montmorency (* 15. März 1493 auf Schloss Chantilly; † 12. November 1567 in Paris), Herzog von Montmorency und Peer Frankreichs, um 1550 gefertigt. Montmorency war einer der wichtigsten Feldherren Frankreichs des 16. Jahrhunderts und außerdem Großmeister von Frankreich, später Marschall von Frankreich und Connétable von Frankreich. Er nahm während seiner Karriere an vielen Schlachten Teil, darunter die Schlacht bei Marignano, die Schlacht bei Bicocca, den Kampf um Mézières , die Schlacht bei Susa, die Schlacht bei Saint-Quentin, dem ersten und Zweiten Hugenottenkrieg, sowie in der Schlacht von Saint-Denis. Dort wurde er am 10. November 1567 von einer Arkebusenkugel in den Rücken getroffen und schwer verletzt. Er verstarb zwei Tage später am 12. November 1567 in Paris.

Beschreibung[Bearbeiten]

Portrait

Die Feldrüstung des Anne de Montmorency besteht aus einer "Ganzen Rüstung", bestehend aus Visierhelm mit Ringkragen, Brust- und Rückenpanzer, komplettem Armzeug, Beinzeug,Panzerhandschuhen und Tassetten.

Die gesamte Rüstung wurde schwarz lackiert, was auch dazu diente Schmiedespuren zu verbergen und die Rüstung Rostunanfälliger zu machen, wodurch sie nicht ständig poliert werden musste.

Die Dekorationen sind verhältnismäßig einfach gehalten und bestehen zumeist aus einfachen Bandverzierungen, die nach der Bearbeitung vergoldet wurden. Die Blumendekore an Helm, den Schwebescheiben (die linke fehlt), den Achseln und den Knie. und Schienenbeinpanzern wurden etwas sorgfältiger ausgeführt und bilden einen Blickpunkt auf der Rüstung.

Der Visierhelm ist mit einem zweifachen Visier ausgestattet, das zwei unterschiedliche Öffnungsarten zulässt. Bei der Ersten konnte nur das obere Visierteil geöffnet werden. Hierdurch war der untere Gesichtsbereich geschützt, während der obere zum Atmen und dem besseren Überblick geöffnet war.[1]. Die zweite Möglichkeit war das Visier komplett zu öffnen, das heißt das beide Visierteile zusammen nach oben geschoben werden konnten. Hierbei war eine normale Sicht und normales Atmen möglich.[1]

Die Rüstung ist so gearbeitet, das sie gegen die damaligen Geschosse kugelfest ist, was durch eine doppelwandige Bauweise erreicht wurde. Allein der Brustpanzer wiegt 5,4 kg. Komplett hat sie ein Gewicht von 25 kg.

Nach dem Tode Anne de Montmorency wurde die Rüstung Erzherzog Ferdinand II. von Tirol für seine "Heldenkammer" auf Schloss Ambras bei Innsbruck angeboten. Sie kehrte im Jahre 1806 nach Frankreich zurück und gelangte so ins Artelleriemuseum (heute Musée de l’Armée) in Paris.[1]

Literatur[Bearbeiten]

  • Frank Herrmann: Sotheby's, portrait of an auction house. Chatto & Windus, 1980, S. 159, 182 (englisch).
  • Francis Henry Cripps-Day: A record of armour sales, 1881-1924. G. Bell and Sons, 1925, S. xvi, 163–164 (englisch).
  • California Palace of the Legion of Honor, Stephen Vincent Grancsay, Metropolitan Museum of Art: Mediaeval and Renaissance arms and armor from the Metropolitan Museum of Art. Ausgabe 15 Auflage. 1953, S. 10 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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