Faseltsrad

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Das Faseltsrad (sprich "Fåseltsråd") Das Faseltsrad ist ein bedeutendes historisches Brauchtum, das in Neuhütten und in Wiesthal im Landkreis Main-Spessart gepflegt wird und dessen Ursprung bis in die heidnische Vorzeit zurückgeht.[1][2] Der überlieferte Brauch wird alljährlich in den Abendstunden des Fastnachtsdienstag zelebriert.

Hintergrund[Bearbeiten]

Zur damaligen Zeit glaubten die Bewohner des Dorfes noch an die bösen Geister, Hexen und Dämonen. Diese wüteten nach den Überlieferungen in den Wintermonaten in den Tiefen des Spessarts. Um im kommenden Jahr eine ertragreiche Ernte einbringen zu können, brachten die Leute dem Gott Donar ein Opfer, daß dieser die Geister vertreibe und die Fluren von allem Unheil verschont würden. "Denn wo der Schein des Feuers hinfällt, bleiben die Felder vor den bösen Geistern verschont!" So hieß eine alte Weisheit. Und mit modernen Worten ausgedrückt, machte auch damals Not schon erfinderisch. Man hatte also eine Idee! Die Leute trugen Ihr wertvolles Stroh im Dorf mit den Worten: "Stroh raus, es långt no nied!" zusammen. Da jeder Halm für das eigene Vieh im Stall notwendig war, war dies ein großes Opfer der damals sehr armen Spessartbauern.

Man transportierte dies auf einen Berg, wickelte es um ein Wagenrad mit einer Stange an jeder Seite und nach Einbruch der Dunkelheit rollte man es brennend, von vielen Männern geführt den Berg hinunter. Der Schein des Feuers war nun vom ganzen Dorf und den umliegenden Feldern zu sehen, und somit die Dämonen vertrieben. Das Faseltsrad war entstanden.

Einmal wurde dieser schnell zum Brauchtum gewordene Akt nicht durchgeführt. In diesem Jahr verwüsteten gewaltige Unwetter die Felder und die verlorene Ernte brachte alle Dorfbewohner in Not. So erzählt zumindest eine alte Überlieferung, von der das Jahr jedoch nicht festgehalten wurde. Seit diesem Ereignis wird bis heute jedes Jahr das Faseltsrad gemacht.

Das Faseltsrad aus Neuhütten hat durch die Verfilmung des Brauchtums durch das Bayerische Fernsehen deutlich an Bekanntheitsgrad gewonnen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Alfred Fleckenstein, Wiesthal: Das Wiesthaler Faseltsrad, ein uralter Fastnachtsbrauch in: Monatszeitschrift "Spessart", . Februar 2003, S. 19-21[3]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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