Fairness-Stiftung

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Die Fairness-Stiftung ist eine gemeinnützige GmbH, die die Fairness in Gesellschaft und Wirtschaft, in Politik und Kultur voranbringen will und dazu Perspektiven, wissenschaftliche Erkenntnisse und Qualifikationen an Verantwortungsträger vermittelt.

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Geschichte[Bearbeiten]

Gegründet wurde die Fairness-Stiftung im Mai 2000 von Norbert Copray auf der Basis 20-jähriger Erfahrung in der Beratung von Führungskräften und Organisationen und spezieller Kenntnis auf dem Gebiet von Kommunikation, Leadership und Fairness.

In den ersten drei Jahren erhielt die Fairness-Stiftung eine Anschubfinanzierung durch Venture Philantropist Norman Rentrop. Das gleichzeitig gegründete Kuratorium der Fairness-Stiftung wählte Rupert Lay zum Vorsitzenden und Karl-Heinz Brodbeck zu dessen Stellvertreter.

2001 wurde erstmalig der Deutsche Fairness Preis an Horst-Eberhard Richter vergeben und das Internationale Fairness-Forum durchgeführt. 2003 erhalten die ersten Absolventen der Fairness-Akademie ihr Zertifikat als Fairness-Coach und Fairness-Trainer. 2004 wird Rupert Lay Ehrenvorsitzender des Kuratoriums und erhält den Deutschen Fairness Preis für sein Lebenswerk.

Ziele[Bearbeiten]

Die konkreten gemeinnützigen Ziele der Fairness-Stiftung werden in fünf Bereichen realisiert:

  1. Information
  2. Prävention
  3. Hilfe zur Selbsthilfe
  4. Führungskompetenz
  5. Entwicklung von Unternehmens- und Organisationskultur:
  • Fairness-Bewusstsein in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur, Sport und Medien mit entwickeln durch Öffentlichkeits- und Medienarbeit (Homepage, Urteilsdatenbank, Deutscher Fairness Preis, Internationales Fairness-Forum, Seminare, Publikationen, Fairness-Partner-Siegel).
  • Unfairness, soziale und personale Risiken identifizieren, bewältigen und ihnen vorbeugen helfen durch Explorationen vor Ort, Gutachten, Perspektiventwicklung, Dialoggruppen.
  • Menschen in verantwortlichen Positionen im Rahmen des Fairness-Service beraten und begleiten, um das Fairness-Potenzial der Führung und des Unternehmens / der Organisation dauerhaft zu sichern und zu entfalten.
  • Fort- und Weiterbildung durch Förderung von professioneller Fairness-Kompetenz in offenen Seminaren, Trainings, Workshops, Coaching, Mediation sowie Fortbildungen zum zertifizierten Fairness-Coach und –Trainer oder zum Fairness-Scout (Fairness-Service, Fairness-Akademie).
  • An Fairness orientierte Persönlichkeiten und Profis miteinander vernetzen und mit aktuellen Informationen ausstatten (Fairness-Netzwerk, Fairness-Experten-Netzwerk, fairnessreport).

Im Gesellschaftervertrag der Fairness-Stiftung (HRB 6897) heißt es in § 2: „Gegenstand des Unternehmens ist die psychologische und soziale Beratung und Begleitung für Menschen, die im Beruf oder im Rahmen ihrer beruflichen Aktivitäten in seelische Bedrängnis geraten sind (Personen i.S.d. § 53 Ziff. 1 AO), insbesondere von Menschen, die in Organisationen, Unternehmen, Verbänden, Institutionen, in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur Verantwortung tragen, weiter die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit für Fairness und fairen Umgang miteinander und gegen Mobbing, üble Nachrede und andere Persönlichkeitsverletzungen sowie die Förderung von fairer Verständigung und Kooperation in Organisationen."

Struktur und Finanzen[Bearbeiten]

Geschäftsführender Direktor der Fairness-Stiftung ist Norbert Copray. Das achtköpfige Kuratorium besteht aus: Karl-Heinz Brodbeck, Vorsitzender; RAin Irene Thiele-Mühlhan, stellvertretende Vorsitzende; Wolf-Henrik Friedrich, Helmut Graf, Dr.med. Dieter Kallinke; Hans A. Nikel; Mark Schmid-Neuhaus. Rupert Lay ist seit 2004 Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit.

Die Fairness-Stiftung erstellt jährlich einen Jahresabschluss und eine Bilanz und lässt die Verwendung der Spenden und Sponsorgelder durch einen Wirtschaftsprüfer begutachten. Außerdem stellt sie die Pflichtangaben in den Elektronischen Bundesanzeiger ein. Der Sitz der Gesellschaft ist in Oberursel im Taunus. In Frankfurt am Main befindet sich die Geschäftsstelle.

Die Fairness-Stiftung ist Mitglied im Deutschen Spendenrat e.V. und im Bundesverband Deutscher Stiftungen. Die zur Verfügung stehenden Gelder für die eigenen, operativen Projekte ergeben sich aus Spenden, Sponsormitteln, Nachlässen und gebührenpflichtigen Dienstleistungen.

Projekte[Bearbeiten]

Portale[Bearbeiten]

Die Fairness-Stiftung betreibt ein umfangreiches Internetportal rund um das Thema Fairness und Unfairness mit Schwerpunkt auf Verantwortungsträger, Organisationen und Unternehmen. Dazu gehört auch die umfassendste Urteilsdatenbank zum Thema. Hinzu kommt ein gesondertes Portal, der Mobbing-Scout. Dort finden alle von Unfairness und unfairen Attacken Betroffenen Adressen von Beratungsstellen, Telefonnummern, Hinweise zum Vorgehen, Checks und weitergehende Information.

Mit der Aktion Faire Telefonwerbung will die Fairness-Stiftung zu einem fairen Umgang mit Telefonwerbung beitragen, vor allem das Anliegen unterstützen, im B2B-Bereich durch Selbstverpflichtung, Feedback und eine höhere Qualität im Telefonmarketing das passgenaue Telefonat zu erhalten, zugleich unsinnige, unlautere und unfaire Werbeanrufe zu stoppen. Firmenkunden können sich dort in eine B2B-Werbeanrufe-Stopp-Liste eintragen, die den Aktionspartnern zur Verfügung gestellt wird. Auf www.faire-telefonwerbung.de sind alle relevanten Aspekte der Telefonwerbung umfassend dargestellt, verschiedene Beschwerdewege aufgezeigt, der Ethikkodex der Aktionspartner, eine Chronik der Rechtsurteile sowie Gesetzestexte nebst Kommentaren veröffentlicht.

Mit dem Portal www.faire-partner.de verbindet sich die Aktion der Fairness-Stiftung, Unternehmen und Organisationen zum Nachweis und zur Präsentation ihrer Fairness-Qualität im Verhältnis zu Kunden, Klienten, Mitarbeitern, Bürgern und Lieferanten zu verhelfen. Organisationen, die Fairness-Mindeststandards nachweisen und sich verpflichten, am Fairness-Feedback-System teilzunehmen, erhalten das Fairness-Partner-Siegel.

Preise[Bearbeiten]

Jährlich vergibt die Fairness-Stiftung den renommierten Deutsche Fairness Preis an eine Persönlichkeit, die sich um die Förderung und Entwicklung von Fairness auf dem Gebiet der Unternehmens- und Personalführung, der wissenschaftlichen Lehre und Forschung, des öffentlichen, kulturellen oder politischen Engagements verdient gemacht hat. Die Preisträger werden vom Kuratorium der Fairness-Stiftung auf der Basis einer internen Nominierungsliste gewählt. Jeweils am letzten Oktobersamstag wird der Preis im Rahmen einer öffentlichen Feier in Frankfurt am Main vergeben. Die Preisträger sind bisher:

2011: Thomas Jorberg (Vorstandssprecher der GLS Bank) 2010: Prof. Dr. Ernst Fehr (Universität Zürich) 2009: Sören Stamer (Gründer und Gesellschafter der CoreMedia AG) 2008: Günther Cramer, Peter Drews, Reiner Wettlaufer, Pierre-Pascal Urbon (Vorstand der SMA Solar Technology AG) 2007: Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell 2006: Unternehmerfamilie Leibinger (Trumpf Group) 2005: Dr. Andreas und Dr. Thomas Strüngmann (Hexal AG) 2004: Prof. Dr. Rupert Lay SJ 2003: Prof. Götz W. Werner (dm-drogerie markt) 2002: Prof. Dr. Gertrud Höhler 2001: Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter. 2001 verlieh die Fairness-Stiftung auch Fairness-Wissenschaftschaftpreise an Stefan Machura, Rainer Schadt und Mechthild Iburg sowie die Fairness-Publizistikpreise an Milka Pavlićević (Arte/ZDF) und Margit Zuber.

2010 gehen Fairness-Initiativpreise an abgeordnetenwatch.de, foodwatch.de und irrsinng-menschlich.de für ihren Einsatz zu Gunsten von mehr Fairness und Transparenz in Politik und Bürgergesellschaft.

2011 durch Publikumswahl an LobbyControl.

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Jährlich führt die Fairness-Stiftung das Internationale Fairness-Forum durch. Es dient der Vermittlung neuer Kenntnisse auf dem Gebiet der Fairness-Forschung an Verantwortungsträger, der Reflexion auf unfaire und faire Aspekte in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur sowie den Perspektiven einer fairen Gesellschaft. Bislang sind folgende Fairness-Foren durchgeführt worden:

2011: Wie gelingt ein fairer Umgang mit Fehler, Irrtum und Versagen angesichts ständiger Optimierung? Mit Prof. Dr.med. Dieter Conen, Prof. Dr. Dietrich Dörner, Thomas Jorberg

2010: Fairness – Grundwert im sozialen Rechtsstaat. Mit Festredner Prof. Dr. Dr.mult. Hans-Jürgen Papier

2009: Durch Fairness zur sozialen Gerechtigkeit? Mit Birger Priddat, Prof. Dr. Norbert Walter, Jutta Ditfurth

2008: Die Fairness der Macht und die Macht der Fairness. Mit Karl-Heinz Brodbeck, Wolf Lotter, Reinhard Tietz, Günther Cramer

2007: Verantwortung im Spannungsfeld von Freiheit und Kontrolle. Mit Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, Michael Kosfeld, Dieter Brandes, Jürgen Kaschube

2006: Was macht Führung und Entscheidung erfolgreich? Mit Berthold Leibinger, Reinhard Selten, Gerald Hüther, Dieter Frey, Erik Prochnow

2005: Führung zwischen Transparenz und Diskretion. Mit Tom Sommerlatte, Heribert Schmitz, Betty Zucker, Andreas und Thomas Strüngmann

2004: Kein Fairness-Forum mangels Sponsorengeldern

2003: Authentisch führen: Balanceakt in Widersprüchen. Mit Daniel Goeudevert, Reinhard K. Sprenger, Götz Werner, Karl-Heinz Brodbeck, Gertrud Höhler

2002: Wenn (nur) der Ruf zählt: Führung im Zeitalter riskanter Öffentlichkeit. Mit Prof. Dr. Dagmar Burkhart, Dr. med. Mario Gmür, Gertrud Höhler, Klaus Leisinger

2001: Zu welchem Preis? Licht- und Schattenseiten von Führungspositionen in Wirtschaft und Gesellschaft. Mit Rupert Lay, Dr. Mark Schmid-Neuhaus, Dieter Kallinke, Hans Lenk, Thomas Etzel, Roger Willemsen. Außerdem veranstaltet die Fairness-Stiftung Seminare in den eigenen Räumen sowie zahlreiche In-House-Veranstaltungen.

Fortbildung Fairness-Coach und Fairness-Trainer[Bearbeiten]

Professionelle Coaches und Trainer sowie erfahrene Führungskräfte und Personaler werden von der Fairness-Stiftung zu zertifizierten Fairness-Coaches und Fairness-Trainern in einem zweijährigen Kurs fortgebildet. Anschließend können sie dem Fairness-Experten-Netzwerk beitreten und eigenverantwortlich Ansatz, Methoden und Modelle der Fairness-Stiftung sowie den kollegialen Austausch und Supervision für ihre Arbeit nutzen.

Netzwerk[Bearbeiten]

An Fairness Interessierte und für Fairness Engagierte können dem Fairness-Netzwerk beitreten, damit die Fairness in Deutschland befördern und sich mit Gleichgesinnten vernetzen. Für Unternehmen und Organisationen existiert das Fairness-im-Business-Netzwerk; zertifizierte Fairness-Coaches und Fairness-Trainer finden sich im Fairness-Experten-Netzwerk. Für die Netzwerk-Teilnehmer gibt es auch den fairnessreport, die Fachzeitschrift der Fairness-Stiftung.

Beratung, Hotlines, E-Mail-Beratung[Bearbeiten]

Für Verantwortungsträger, die sich unfairen Attacken ausgesetzt sehen, bietet die Fairness-Stiftung eine Fairness-Hotline zu bestimmten Sprechzeiten an. Die Beratung selbst ist kostenfrei. An der Fairness-Hotline arbeiten geschulte und supervidierte ehrenamtliche Fairness-Berater, die ausnahmslos professionelle Kenntnisse und Erfahrung mitbringen.

Für Whistleblower, Hinweisgeber und Risikoboten gibt es die Fairness-Helpline, in der es kostenlose Beratung und Hinweise gibt, um mit riskantem Wissen über unfaire Praktiken, korrupte Zustände und illegale Vorgehensweisen strategisch klug und wirksam umzugehen. Für Veranwortliche, die sich in Bezug auf konkrete Situationen in der Fairness-Qualität ihres Handeln voranbringen oder aus Fehlern lernen wollen, bietet sich die Fairness-Coachingline an. Darüber bietet [www.mobbingscout.de] Rat und Hilfe für Menschen, die von unfairen Attacken betroffen sind.

Fairness-Barometer[Bearbeiten]

Mit dem Fairness-Barometer hält die Fairness-Stiftung einmal jährlich der deutschen Gesellschaft den Spiegel hinsichtlich der Fairness-Qualität vor. Dabei werden gesellschaftliche Leitgruppen ebenso betrachtet wie die Wertigkeit der Fairness für das Privat- und Verbraucherverhalten der Bürger.

Fairness und Fairness-Ethik[Bearbeiten]

Mit der Fairness-Charta hat die Fairness-Stiftung die gesellschaftliche Bedeutung der Fairness und den Anspruch an jeden Einzelnen, um der Fairness willen aktiv zu sein, ausgedrückt. Darin heißt es u.a.:

„Damit sich Menschen, Familien, Organisationen, Unternehmen und Initiativen positiv entwickeln, damit sich personales, soziales, wirtschaftliches und kulturelles Leben entfaltet, damit Menschen körperlich, seelisch, sozial, geistig und spirituell unverwundet bleiben, Wohlbefinden bewahren und erlangen sowie Lebenserfüllung finden können, bedarf es

  • unbedingt eines gerechten und fairen Umgangs der Menschen unter- und miteinander,
  • der Rücksichtnahme, Toleranz und des Verständnisses für den jeweils anderen in seiner Eigenart,
  • der Anstrengung für Regeln, Strukturen, Werte und Prozesse, die Fairness und Fairplay ermöglichen und gewährleisten.“

Was Fairness ist, hat Norbert Copray, in „Fairness. Der Schlüssel zu Kooperation und Vertrauen“, Gütersloh 2010, ausführlich dargelegt. Als Faustformel formuliert die Fairness-Stiftung: „Verhalte Dich zu anderen und Dir selbst gegenüber so, wie Du willst, dass Andere mit Dir umgehen, wenn Du auf das Wohlwollen anderer angewiesen bist!“

Für die Arbeit der Fairness-Stiftung ist maßgeblich, dass anderen kein Fairness-Begriff übergestülpt wird, sondern zu einem fairen Diskurs angeleitet wird, der zu einer Verständigung über Fairness und damit zu einer Lösung von Problemen und zur Perspektive für Lösungen in kooperativer Kommunikation wird. Entscheidend dafür ist, dass Menschen Fairness-Kompetenz ausbilden und Organisationen eine Fairness-Kultur verschaffen.

Adressaten[Bearbeiten]

Die Fairness-Stiftung spricht vornehmlich Verantwortungsträger an, unabhängig vom selbstständigen, angestellten, freiberuflichen, hauptamtlichen oder ehrenamtlichen Status. Insgesamt gehören dazu:

  • 4,14 Millionen Selbstständige (Mikrozensus des Stat. Bundesamt 2008),
  • 4,90 Millionen Beschäftige in Führungspositionen (Mikrozensus des Stat. Bundesamt 2004),
  • 2,80 Millionen Ehrenamtliche in Führungspositionen (geschätzt 2008).
  • Insgesamt also etwa 10-12 Mio. mit besonderer Verantwortung.

Quellen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]


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