Ernst Matterne
Ernst Matterne (* 5. August 1846 in Berlin; † 18. Juli 1901 ebenda), war Färbereibesitzer und Stadtverordneter in Berlin.
Leben und Wirken[Bearbeiten]
Ernst Matterne war der Sohn des Färbereibesitzers F. W. Matterne. Nachdem er auf der Königstädtischen Realschule die Berechtigung zum einjährigen Militärdienst erworben hatte, trat er als Lehrling in das väterliche Geschäft ein. Den österreichischen Krieg machte er als Einjähriger beim Kaiser Franz Grenadier-Regiment mit, wurde im Gefecht bei Rudersdorf verwundet und ging nach seiner Entlassung in das Geschäft seines Vaters zurück und wurde alleiniger Inhaber der Färberei.[1] Am 2. November 1873 heiratete er Lyda Kitzing. Der Ehe entstammten vier Töchter. Im Jahre 1888 wurde er in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt. Am 13. Februar 1888 wurde der Stadtverordnete Ernst Matterne zum Vorstandsvorsitzenden des Vereins für Feuerbestattung in Berlin gewählt. Er übernahm auch 1888 die Leitung des geschäftsführenden Vorstandes des Verbandes der Vereine für Reform des Bestattungswesens und fakultative Feuerbestattung. Dem Verband gehörten 1896 deutschlandweit 32 Vereine an.[2]. Die Funktion als Vereinsvorsitzender übte er 10 Jahre aus. Durch sein persönliches Engagement während seiner Amtsführung hatte der Berliner Verein einige Erfolge zu verbuchen. Matterne initiierte den 3. Internationalen Kongress für Feuerbestattung in Berlin in der Zeit vom 04.08. bis 06.08. 1890, ein Tagungsort war u.a. im Roten Rathaus. Unter seiner Leitung fand am 23.11.1890 die Einweihung der ersten Urnenhalle auf dem Friedhof in Friedrichsfelde statt. Die Kommune Berlin hatte dem Verein für Feuerbestattung ein Areal für die Aufstellung eines Kolumbariums zur Verfügung gestellt.[3]. Durch sein Verhandlungsgeschick erwirkte Matterne eine Beteiligung an der Berliner Gewerbeausstellung 1896 im Treptower Park mit einem eigenen Ausstellungsgebäude des Vereins für Feuerbestattung, welches als Kolumbarium umfunktioniert und erst 1940 abgetragen wurde.[4]. Am 22.07.1901 erfolgte die Überführung seiner Leiche zur Feuerbestattung nach Hamburg. Seine Urne fand Aufstellung in der Urnenhalle in Friedrichsfelde. Auf der Todesanzeige steht handschriftlich von Stadtrat Ernst Friedel vermerkt "(langjähriger Berliner Stadtverordneter u. Mitglied der Direktion Märkisches Provinzial-Museum)" .[5]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ In: Die Flamme, Berlin, 01.08.1901, Nr. 225, S. 3368.
- Hochspringen ↑ Bericht über den Verband der Feuerbestattungsvereine deutscher Sprache,1896
- Hochspringen ↑ Broschüre - Reden, die bei der Einweihung des Berliner Kolumbariums am 23.11.1890 gehalten wurden. Berlin 1890
- Hochspringen ↑ Broschüre Den Besuchern der Berliner Gewerbeausstellung 1896 gewidmet, Berlin 1896
- Hochspringen ↑ Todesanzeige Ernst Matterne, Berlin, 20. Juli 1901
Personendaten | |
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NAME | Matterne, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | Färbereibesitzer und Stadtverordneter in Berlin |
GEBURTSDATUM | 5. August 1846 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 18. Juli 1901 |
STERBEORT | Berlin |