Ernst August von Hannover (1983)

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Ernst August von Hannover (Mitte) mit Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (rechts) und Roger Cericius vom Freundeskreis Hannover im März 2014 im Kulturzentrum Pavillon nach der ersten öffentlichen Rede des „Erbprinzen

Ernst August von Hannover,[1] (vollständiger Name: Ernst August Andreas Philipp Constantin Maximilian Rolf Stefan Ludwig Rudolf Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland[2] * 19. Juli 1983[1] in Hildesheim) ist der älteste Sohn von Ernst August von Hannover (* 1954) und dessen erster Ehefrau Chantal Hochuli (* 1955).[3]

Der Investment-Banker[3] ist ein Spross der Welfen; die älteste Adelsfamilie in Deutschland gilt bei vielen Historikern auch als ältestes Hochadelsgeschlecht Europas.[2] Der „Erbprinz[4] lebte und arbeitete bisher unter anderem in London, Bahrein, Botswana und New York City.[5]

Leben[Bearbeiten]

Geboren in Hildesheim,[3] wuchs Ernst August im Londoner Stadtbezirk Fulham auf, zweisprachig und „in einem ganz normalen Haus“, in denen lediglich Bilder seiner Vorfahren hingen, etwa von Kurfürstin Sophie oder dem britischen König Georg I.. „Ernst Hannover“ genannt, besuchte er die Deutsche Schule London und lebte zeitweilig[2] im Malvern College,[5] einem Internat in Worcestershire,[2] ebenso wie sein jüngerer Bruder Christian.[5] Heimat war für Ernst August jedoch „immer auch“ das Schloss Marienburg, das er als Kind „immer in den Ferien [...zu] Weihnachten, Ostern [und] Pfingsten“ mit der Familie besuchte.[2]

Nach seinen Studien der Geschichte und der Volkswirtschaften in New York und Florenz[5] war Ernst August als Investmentbanker[3] für einen Fonds bei der Islamic Investment Bank[2] in Bahrein tätig, wofür er Grundkenntnisse der arabischen Sprache erlernte.[5] Ein weiteres Betätigungsfeld war die Betreuung von Energieprojekten.[2] In einer Londoner Investmentbank spezialisierte sich Ernst August „auf die Finanzierung kleinerer Bergbau- und Technologieunternehmen in Schwellenländern“.[5]

2004 übergab sein Vater[2] dem „Erbprinzen“[4] das Schloss Marienburg und das Fürstenhaus[5] in Herrenhausen, das unter anderem als Museum diente,[6] dazu ausgedehnte Ländereien und Forsten, Besitzungen[2] in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt[5] und Österreich. Der Adelsbesitz „firmiert [...] – eine Ironie der Geschichte - ausgerechnet als Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ (GbR). Ernst August, der auch „selbst schon mal auf dem Feld gestanden“ hat, kümmerte sich seitdem (Stand: März 2014) „fast ausschließlich um das Erbe“, organisiert mittels der GbR den größten landwirtschaftlichen Teil auch selbst.[2]

Stand zum Verkauf: Eine der ältesten bekannten Ereignis-Fotografien aus der Geschichte Hannovers, mit der Einweihung des Ernst-August-Denkmals 1861 vor dem Hauptbahnhof Hannover
Mit dem Musiker Andor Izsák (links) während der Ausstellung in der Villa Seligmann über den jüdischen Kantor Israel Alter

2011 verkaufte der Erbprinz aus strategischen Gründen den Hof der Welfen in Schulenburg, die sogenannte Domäne Calenberg. Die historischen Wirtschaftsgebäude des Gutshofes und ehemaligen Familiensitzes eines Teils der Welfenfamilie waren laut dem Bevollmächtigten Mauritz von Reden „nicht mehr für die moderne land- oder forstwirtschaftliche Nutzung geeignet“; der Erlös sollte dem Ausbau der Land- und Forstwirtschaft in den neuen Bundesländern dienen.[7]

Anfang 2012 trat Ernst August von Hannover erstmals öffentlich in der ehemaligen Residenzstadt und heutigen niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover auf, unter großer medialer Aufmerksamkeit empfangen und besucht vom damaligen Ministerpräsidenten David McAllister und dem seinerzeitigen Oberbürgermeister Stephan Weil. Erst allmählich wurde dem von Bürgern nun oftmals als Königliche Hoheit Angesprochen „klar, wie stark die Anhänglichkeit vieler in der Region an die welfische Tradition und auch an die Familie ist“.[5] Auf Nachfrage von Journalisten versicherte er jedoch, daß „rechtlich [...] der Adel heute natürlich keine Sonderrechte mehr“ habe, dessen kulturelle Bedeutung ihm jedoch Verpflichtung sei.[2]

Erstmals im März 2014 empfing Ernst August von Hannover Journalisten auf Schloss Marienburg. Angesprochen auf seinen gleichnamigen Vater, der in der Vergangenheit mit der deutschen Presse oftmals einen eher „offenen Meinungsaustausch“ pflegte, antwortete Ernst August lediglich: „Mein Vater ist im Hintergrund präsent“. In Monaco hielte sich der Erbprinz aber des Öfteren auf, vor allem um seine Schwester Alexandra aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Caroline von Monaco zu besuchen. Auf die Frage nach den 2005 auf der Marienburg durch das Auktionshaus Sotheby’s verkauften Kunstschätzen, aufgrund dessen sich Historiker seinerzeit über einen Ausverkauf der Geschichte Niedersachsens empörten, anwortete der Erprinz, an der Auktion seien „verschiedene Leute [... beteiligt gewesen und ...] ein Großteil der verkauften Stücke [... sei] in der Region geblieben“. Viele der in „schlechtem Zustand“ gewesenen Teile seien in gute Hände gekommen; „[...] so gesehen haben viele Stücke erst durch den Verkauf einen Wert erhalten“.[2]

Im Mai 2014 mit Landesbischof Ralf Meister vor dem hannoverschen Opernhaus zur Eröffnung der Niedersächsischen Landesausstellung Als die Royals aus Hannover kamen

Am 25. März 2014 sprach „Ernst August Erbprinz von Hannover [...] erstmals in einer öffentlichen Veranstaltung über die Geschichte seiner Familie“. Auf der mit einer größeren Ausstellung verbundenen Mitgliederversammlung vom Freundeskreis Hannover im frisch sanierten Kulturzentrum Pavillon[8] sprach der Festredner vor verschiedenen Fernsehkameras zum 300jährigen Jubiläum der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover. Er warb sowohl für die Niedersächsische Landesausstellung Als die Royals aus Hannover kamen als auch für die Ausstellung auf Schloss Marienburg[9] Der Weg zur Krone - Das Königreich Hannover und seine Herrscher.[8] Nicht nur die auf der Marienburg erstmals seit dem Ende des Königreichs Hannover im ursprünglichen Gebiet wieder gezeigten hannoverschen Kronjuwelen sollen helfen,[2] das „meistbesuchte Schloss Norddeutschlands[10] als „Wahrzeichen für die Region“, als Ausflugsziel der Klasse Neuschwanstein herauszustellen.[2] Den Mann, der in seiner Freizeit auch gerne mal spätnachts in Jeans ein Rockkonzert im linken Jugendzentrum Glocksee hört oder Kunstausstellungen im soziokulturellem Zentrum FAUST in Linden besucht, erwartet viel Arbeit.[5] Denn ebenso wie beispielsweise für den Erhalt des denkmalgeschützten Fürstenhauses am Großen Garten in Hannover[11] gilt für Schloss Marienburg: Der Erhalt einer Burg ist arbeitsintensiv - und teuer![5]

Medienecho[Bearbeiten]

  • Robert von Lucius: Ernst August von Hannover / Der große Prinz, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 08. Dezember 2012; online zuletzt abgerufen am 22. Juli 2014
  • Simon Benne: In der Prinzenrolle, Wochenendbeilage der 7. tag in: Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) vom 15. März 2014
  • Simon Benne: Gücksmomente auf der Burg / Rund 300 Gäste kommen zur Eröffnung der Ausstellung „Der Weg zur Krone“ auf Schloss Marienburg - darunter die Spitzen des deutschen Adels. In: HAZ vom 2. Mai 2014, S. 13
  • Mirjana Cvejetkovic: Hannover endlich königlich!, in: Neue Presse vom 17. Mai 2014, S. 28

Weblinks[Bearbeiten]

  • Matthias Reinecke (Verantw.): Der Erbprinz auf der Seite welfenbund.de, zuletzt abgerufen am 22. Juli 2014

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 N.N.: Happy Birthday, in: Neue Presse vom 19. Juli 2014, S. 28
  2. Hochspringen nach: 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 Simon Benne: In der Prinzenrolle (siehe im Abschnitt Medienecho
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 3,3 Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Hochspringen nach: 4,0 4,1 Simon Benne: Gücksmomente auf der Burg (siehe im Abschnitt Medienecho)
  5. Hochspringen nach: 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 Robert von Lucius: Ernst August von Hannover ... (siehe unter dem Abschnitt Medienecho)
  6. Hochspringen Thomas Schwark, Waldemar R. Röhrbein: Fürstenhaus Herrenhausen-Museum, in: Stadtlexikon Hannover, S. 197
  7. Hochspringen N.N.: Erbprinz verkauft Hofanlage der Welfen in Schulenburg, DPA-Meldung im Hamburger Abendblatt vom 07. Januar 2011, online zuletzt abgerufen am 22. Juli 2014
  8. Hochspringen nach: 8,0 8,1 Conrad von Meding: Der Prinz spricht öffentlich, in: HAZ vom 24. März 2014, S. 13
  9. Hochspringen Simon Benne: Ein Gruß nach Neuschwanstein / Ernst August von Hannover spricht im Pavillon - und hegt große Pläne für die Marienburg, in: HAZ vom 26. März 2014, S. 13
  10. Hochspringen Zitat des auf dem Schloss für Tourismus zuständigen Ralf Jarret, in: Simon Benne: In der Prinzenrolle (siehe unter dem Abschnitt Medienecho)
  11. Hochspringen Gerd Weiß: Fürstenhaus (Alte Herrenhäuser Straße 14), in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, [Bd.] 10.1, ISBN 3-528-06203-7, S. 206f., sowie Herrenhausen, in der Anlage Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege, S. 15, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland ...
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