Erna Fitzner

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Erna Gertrud Fitzner (* 6. Januar 1922 in Kietz, Kreis Flatow, Westpreußen; † 23. August 2005 in Berlin-Dahlem) war eine deutsche Lehrerin und Lyrikerin.

Leben[Bearbeiten]

Fitzner war einziges Kind des Oberzollsekretärs Ernst Fitzner und seiner Ehefrau Anna. Bald nach Ernas Geburt wurde ihr Vater nach Emmerich am Rhein versetzt. Später zog die Familie nach Kempen, wo Fitzner 1936 konfirmiert wurde. In Krefeld legte sie im März 1940 am Städtischen Oberlyzeum ihr Abitur ab. In dieser Zeit schrieb sie bereits erste Gedichte.

Zum Wintersemester 1940 begann sie ein Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Geografie, Theologie, Psychologie und medizinische Hilfswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort lernte sie den Germanistikprofessor Otto von Petersen kennen, der aus Riga stammte. Es entstand eine enge Beziehung zwischen der jungen Studentin und dem Professor. In dieser Zeit verfasste Fitzner den Großteil ihrer Gedichte, die sie von Petersen zu lesen gab. Gemeinsam diskutierten sie die Texte und trafen eine Gedichtauswahl für eine mögliche Veröffentlichung. Otto von Petersen verließ Bonn 1942, um an der Reichsuniversität Posen zu lehren. Fitzner und von Petersen sahen sich nach seinem Weggang aus Bonn nur selten, schrieben sich aber oft und regelmäßig.

Sie studierte weiterhin in Bonn. 1943 ging sie für ein Semester an die Eberhard Karls Universität Tübingen, bis es ihr 1944 gelang von Petersen nach Posen zu folgen, wo sie im Januar 1945 ihr Studium beendete. Nur wenige Tage später wurde von Petersen zur Wehrmacht eingezogen. Fitzner sah von Petersen nie wieder. Über das Deutsche Rote Kreuz stellte sie Suchanfragen über den Verbleib von Petersens, wahrscheinlich fiel er in den letzten Kriegstagen in den Seelower Höhen.

Erna Fitzner erkrankte, so wurde sie bereits 1972 vorzeitig pensioniert. Sie kaufte sich ein Haus in Berlin-Dahlem und widmete sich ganz ihren Gedichten und der Gestaltung eines Salons im Erdgeschoss ihres Hauses. Sie besuchte Import-Messen und erwarb dort exotische Gegenstände und Möbel. Fitzners Salon blieb ihre eigene Traumwelt, in der sie alles nach ihrem Geschmack dekorierte: Herden geschnitzer Elefanten, lebensgroße Leoparden aus Porzellan, tiefe Plüschsessel, Seidenteppiche, Kunstblumen, farbige Lampen und Kristallvasen fanden darin Platz. Besucher lud sie, abgesehen von einer Freundin, nicht ein. Auch ihre Gedichte, ein Romanfragment und mehrere Novellen blieben unveröffentlicht.

Bis zu ihrem Tod im August 2005 lebte Fitzner zurückgezogen in ihrem Haus in Berlin. Nach ihrem Tod wurde in dem Haus der Dahlemer Literatur- und Kunstsalon[1] eingerichtet. Im Salon, der so erhalten bleibt, wie Fitzner ihn gestaltete, finden nun regelmäßig Lesungen, Vorträge und Konzerte statt.

Literatur[Bearbeiten]

  • Was Leben sein kann. Gedichte. Halle, 2007

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Willkommen auf der Startseite. In: ernafitzner.de. Abgerufen am 30. September 2011.

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