Enterprise Product Costing

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Das Enterprise Product Costing (EPC) ist eine Kostenmanagement-Methode zur unternehmensweit einheitlichen, standort- und abteilungsübergreifenden Kalkulation von Produktkosten. Ziel ist es, die Kosten frühzeitig und über alle Phasen des Produktlebenszyklus von der Produktentwicklung bis zum Produktionsauslauf zu kontrollieren. Indem Daten aus den Bereichen Produktentwicklung, Beschaffung, Produktion und Controlling zentral zusammengeführt werden, wird ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt.

Inhaltsverzeichnis

EPC-Systeme[Bearbeiten]

Ein EPC-System ist eine komplexe Anwendungssoftware zur Unterstützung der Produktkostenkalkulation. In einer zentralen Datenbank werden alle kalkulationsrelevanten Daten aus den im Unternehmen vorhandenen Systemen (z. B. aus dem Enterprise Product Costing, Product Lifecycle Management, CAD, Produktdatenmanagement oder aus Excel-Tabellen) zusammengeführt, verarbeitet und aufbereitet. Dazu gehören u. a. aktuelle Einkaufspreise, mögliche Herstellungsverfahren und derzeitige Kostenstellen-Tarife. Die Kalkulation findet somit unter ganzheitlichem Einbezug der Informationen aller an Produktplanung, -entwicklung und -vertrieb beteiligten Unternehmensbereiche statt und bezieht alle über den Marktzyklus eines Produkts anfallenden Kosten und Erlöse ein.

Durch die standardisierte Kalkulations- und Bewertungslogik werden Abstimmungsprobleme zwischen den an der Kalkulation beteiligten Abteilungen vermieden und ein unternehmensweit einheitliches Kostenverständnis wird gesichert. In diesem Sinne dienen EPC-Systeme nicht nur der Verarbeitung, sondern auch der übersichtlichen Aufbereitung von Daten, die für die Mitarbeiter aller beteiligten Abteilungen verständlich sein soll. Der Grundgedanke ist, den betriebsinternen Kommunikationsaufwand zu verringern und Entscheidungsprozesse bei der Produktplanung zu vereinfachen. Beispielsweise können durch die Abbildung wissensbasierter Prozesse auch Nicht-Ingenieure Kosten von Fertigungsprozessen bewerten.

EPC-Systeme eignen sich insbesondere zu Schätzungen und Vorkalkulationen in den frühen Phasen der Produktentwicklung sowie zur entwicklungsbegleitenden Kostenkalkulation und -simulation. Im weiteren verlauf der Produktion lassen sich Änderungen der Produktkosten nachvollziehen und Plan-Ist-Vergleiche anstellen (z. B. zwischen Kostenschätzung in der Entwicklungsphase und den tatsächlichen Kosten in der Serienproduktion). Ausgehend von bestehenden Kalkulationen, können mit der Software unterschiedliche Produktvarianten abgeleitet und bewertet werden.

Siehe auch[Bearbeiten]

Literaturhinweise[Bearbeiten]

  • Andreas Preißner: Kalkulation und Preispolitik, 1. Auflage, Carl Hanser Verlag GmbH & CO. KG, 2003, ISBN 3446222626.
  • Klaus Ehrlenspiel; Alfons Kiewert; Udo Lindemann: Kostengünstig entwickeln und konstruieren. Kostenmanagement bei der integrierten Produktentwicklung, 6. Auflage, Heidelberg, Springer Verlag, 2007, ISBN 3540742220
  • Kalkulationssoftware schafft Kostentransparenz – Ende des Kostenblindflugs. In: Digital Engineering Magazin, 1/2011, S. 30–31.
  • Thomas Joos-Sachse: Controlling, Kostenrechnung und Kostenmanagement. Grundlagen – Instrumente – neue Ansätze, 4. Auflage, Wiesbaden, Gabler Verlag, 2006, ISBN 3834903116

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