Energieintensität (Physik)
Mit dem Begriff Energieintensität wird im Bereich der Physik der für die Erzeugung einer elektrischen Leistung in Höhe von einer kWh(el) notwendige Energieaufwand bezeichnet, anders gesagt: das Verhältnis des erbrachten Energieaufwandes (engl. Energieinput) zum erzielten Energieergebnis (Energieoutput).
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Nukleare Brennstoffkette[Bearbeiten]
Hier wird die Energieintensität von Kernkraftwerken beschrieben: Entscheidend ist dabei der Erzgehalt der im Rahmen der Urangewinnung abgebauten Rohstoffe. Ab einem bestimmten Uranerzgehalt (Grenzerzgehalt) steigt die Energieintensität über 100%, d. h., die eingesetzte Energie übersteigt die erzeugte: die Umweltenergiebilanz wird negativ (siehe auch Energieerhaltungssatz); die Energieproduktion ist aus energetischer Sicht nicht mehr sinnvoll (bzw. nachhaltig).
Die Energieintensität der nuklearen Brennstoffkette wird in verschiedenen Studien bei mittleren Uranerzgehalten sehr unterschiedlich bewertet: von 2 bis 150 %; eine Studie der Integrated Sustainability Analysis (ISA, an der University of Sydney, Australien) von 2006 ermittelt einen Mittelwert von 18 % in einer Bandbreite von 10 bis 30 %.
Zu betrachten ist hierbei der gesamte Kreislauf der Energiegewinnung vom Abbau des Urans bis zur Dekommissionierung eines Kernkraftwerkes: Unterschreitet der Gehalt des Urans im gewonnenen Erz die Marke von ca. 0,01 %, wird bei der Energiebilanz die Aufbereitung des gewonnenen Erzes zum Prozessschritt mit dem höchsten Energieaufwand (über 40 %); ab hier wird lt. einer Studie auch die Energiebilanz der nuklearen Energieerzeugung negativ: bei gleichbleibender installierter nuklearer Kapazität soll, auch aufgrund der das Angebot um ca. 1/3 übersteigenden Nachfrage, der Erzgehalt der zu fördernden Urangesteine im Jahr 2078 diesen Grenzwert erreichen, bei einer Kapazitätssteigerung um 2 % jährlich bereits 2059.
Im Rahmen der aufwändiger werdenden Urangewinnung steigen auch deren Treibhausemmissionen, auch die [[CO2-Bilanz]] des Prozesses wird zunehmend schlechter: bei einem Erzgehalt von wiederum ca. 0,01 % wird er mit 288g /kWh erwähnt, die ISA kommt auf einen durchschnittlichen Wert von 60 g/kWh. Dabei wird der Uranerzgehalt zum entscheidenden Faktor.
Siehe auch[Bearbeiten]
Quelle[Bearbeiten]
- Studie „Energiebilanz der Nuklearindustrie“ des Österreichischen Ökologieinstitutes und der Österreichischen Energieagentur „über die Lebenszyklusanalyse der Kernenergie“ vom November 2011. In: wua-wien.at; wua-wien.at: Zusammenfassung der Studie (4.März 2012)