Eduard von Toll (Naturforscher, 1904)

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Eduard Baron von Toll (* 7. Dezember 1904 in Arensburg, Insel Ösel, Estland; † 20. November 2005 in Wilhelmshaven) war ein deutscher Naturforscher. Er war der Enkel des russischen Polarforschers und Naturforschers Eduard von Toll (1858–1902).

Leben[Bearbeiten]

Nach dem Abitur 1923 verließ er die heimatliche Insel und machte ein landwirtschaftliches Praktikum auf dem estnischen Festland, diente zwei Jahre im estnischen Heer und leitete bis 1939 landwirtschaftliche Betriebe. Die Umsiedlung verschlug ihn und seine Familie in den Warthegau. 1941 wurde er vom Deutschen Heer eingezogen und kämpfte an der Ostfront. In Ostpreußen geriet er 1945 in Gefangenschaft. Von fünf Jahren der Gefangenschaft verbrachte er vier Jahre in Moskau, wo er wegen seiner russischen Sprachkenntnisse als Dolmetscher verwendet wurde. Über Schaumburg-Lippe kam er 1959 nach Holtland, Landkreis Leer. Von 1961 bis 1983 war er ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter und Landschaftspfleger bei der Kreisverwaltung für den Kreis Leer. Bis 1968 war er in der NIG des Heimatschutzvereins Leer und im Jahr 1968 Gründungsmitglied der Gruppe des Deutschen Bundes für Vogelschutz in Leer, deren Vorsitzender er bis 1970 war. Für die Vogelwarte Helgoland in Wilhelmshaven übersetze er russische ornithologische Buchauszüge ins Deutsche. Als Anerkennung für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten erhielt er 1985 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Im Jahr 1987 erschienen im Selbstverlag die Beiträge zu einer Avifauna Estlands unter besonderer Berücksichtigung der Insel Osel. Erst nach der politischen Wende konnte er die heimatliche Insel wieder betreten. 1991 wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins der estnischen Naturforscher gewählt.

Literatur[Bearbeiten]

  • NABU-Kreisgruppe Leer (Hrsg.): 100 Jahre Naturschutz, 100 Jahre NABU-Kreisgruppe Leer (= Schriftenreihe Naturerlebnis Ostfriesland. Band 4). Leer 2011, DNB 1017069425, OCLC 769014394 (168 S.).
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