Eduard Oehl

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Eduard Oehl (' 3. Oktober 1900 in Nürnberg† 1983) war ein deutscher Rechtsanwalt.

Werdegang[Bearbeiten]

  1. Eduard Oehl studierte de:Rechtswissenschaft an der de:Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der de:Humboldt-Universität zu Berlin.
  2. Von 1927-1945 war er Gesellschafter der Anwaltssozität Karl Wegler Eduard Oehl in der Königstraße (Nürnberg) 23.
  3. Im Sommer 1938 übernahm Eduard Oehl, auf Empfehlung des Oberstaatsanwaltes Leonhard Denzler [A 1], die anwaltschaftliche Vertretung von de:Hanns König (SA-Mitglied) in Nürnberg. Von diesem Zeitpunkt ab bediente sich de:Hanns König (SA-Mitglied) unter Ausnutzung der im Gau Franken obwaltenden besonderen Verhältnisse des Rechtsanwaltes Dr. Oehl, den er von Zeit zu Zeit beauftragte, die Arisierung verschiedener Firmen für ihn zu betreiben. Rechtsanwalt Dr. Oehl war von nun an bei allen Geschäften, an denen König oder der Gauleitung von de:Julius Streicher nahestehende Personen interessiert waren, als Berater beteiligt.[1]
  4. Vor 1945 war Dr. Eduard Oehl ist Vorsitzen- der des Aufsichtsrates der de:Ardiede:Noerr
  5. Nach 1945 war Dr. Eduard Oehl ist Vorsitzen- der des Aufsichtsrates der Westerwald AG in Wirges. (vormals Siemens Glas) und de:Auto Union in Ingolstadt.
  6. 1950 lies er sich in der de:Sonnenstraße (München) 8 in München nieder.
  7. Am 5. Januar 1960 war er Rechtsbeistand von de:Friedrich Zimmermann, als dieser in okulter de:Hypoglykämie, die Finger hob. Im Rahmen der Vernichtung der de:Bayernpartei wurde Zimmermann 1960 aufgrund eines de:Meineids im Zusammenhang mit der de:Spielbankenaffäre (Bayern) verurteilt, schließlich aber 1961 in zweiter Instanz nach einem medizinischen Gutachten freigesprochen, das ihm für den Zeitpunkt des Eides eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit aufgrund einer Unterzuckerung bescheinigte. In seiner Gesamtwürdigung hielt das Gericht allerdings ausdrücklich fest: „Es kann keine Rede davon sein, dass die Unschuld des Angeklagten erwiesen wäre.“ Zum Gutachter bemerkte Zimmermann laut Spiegel selbst: „Der ist von meiner Verteidigung benannt worden, den hab’ ich zum erstenmal im Gerichtssaal gesehen.“[2]
  8. 1960 hatte Oehl hatte ein Verteidigermandat für de:Werner Friedmann dem de:Siegfried Sommer (Schriftsteller) seinen Wohnungsschlüssel Wurzerstraße 17 überlassen hatte und dieser sich dort mit einer vormaligen Auszubildenden Anzeigenkauffrau traf. Als Oehl auf den selben Staatsanwalt [A 2] wie im Spielbankenprozess gegenüber saß, spürte er in sich eine Befangenheit, erlitt einen Schwächeanfall und gab das Mandat zurück.
  9. Am 10. Oktober 1966 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des de:Kuratorium Wohnen im Alter
  10. Am 8. Juni 1969 verteidigte er de:Hannsheinz Porst dem vorgeworfen wurde landesverräterischer Beziehungen zur de:Deutsche Demokratische Republik zu unterhalten.
  11. Der 1. April 1970 war das Zahlungsziel für 2 Millionen Deusche Mark an die Bank von de:August Lenz (Bankier). de:Friedrich Zimmermann war Sozius bei Eduard Oehl. de:Wolfgang Pohle war es gelungen Gläubigerbanken der »Bremer Bau-Union GmbH« Insolvenz zufriedenzustellen. de:Wolfgang Pohle stiftete via de:Friedrich Karl Flick 0,3 Mio Deutsche Mark. Den Rest wollte er von einem Schweizer Konto holen, auf das Spender, die auf Anonymität Wert legen, der CSU Geld überwiesen. Zugriff auf dieses Konto hatte allerdings nicht Pohle, sondern nur der Amtsvorgänger Zimmermann. Und auch der konnte nur mit tätiger Hilfe seines Sozius Eduard Oehl an das Geld kommen, das als »Spende« einer »Schweizer Aktiengesellschaft« ausgegeben wurde. Damit alles seine formale Richtigkeit hatte, teilte Sozius Oehl dem Sozius Zimmermann handschriftlich mit, er könne Dir die erfreuliche Mitteilung machen, daß eine von mir vertretene Schweizer Aktiengesellschaft, die allerdings nicht genannt sein will, der CSU als Wahlhilfe den Betrag von 1 150 000 sfr zur Verfügung stellt. Die Überweisung der Spende erfolgt an die Bayern Druck- und Verlags GmbH München als der Beauftragten der CSU zum Zwecke der Weiterleitung an Dich.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Leonhard Denzler (*27. Mai 1899) Bundesarchiv, BArch R 102/335 Alt-/Vorsignatur: ZJ 123 A. 04 BArch R 102 Distrikt- und Kreisverwaltungen im Generalgouvernement Kontext: Distrikt- und Kreisverwaltungen im Generalgouvernement >> R 102 Distrikt- und Kreisverwaltungen im Generalgouvernement >> Gouverneur des Distrikts Galizien >> Personalakten Laufzeit: 1941-1944 Archivalientyp: Schriftgut Sprache der Unterlagen: deutsch Sonstige Erschließungsangaben: Denzler, Leonhard Amtsbezeichnung/Dienstgrad: Oberstaatsanwalt Geburtsdatum: 27.5.1899 [1]
  2. Hochspringen Sachbearbeiter für das Sonderreferat Spielbanken - seit neuestem auch für das Sonderreferat Journalistenmoral - ist der 36jährige Staatsanwalt Heinz Jörka aus Graslitz in Böhmen, zuvor Amtsrichter in Erding. Der energische Anklage-Star des Landgerichts München I geriet am Mittwoch mit Friedmanns Verteidiger. Dr. Oehl so hart aneinander, daß Ehefrau Oehl schleunigst einen Arzt herbeiholte. Dr. Oehl hat die Verteidigung Friedmanns allerdings dicht nur mit Rücksicht auf diesen Schwächeanfall niedergelegt, sondern auch unter Hinweis darauf, dass er den meineidverdächtigen Zimmermann von der CSU vertrete. Zu viele Leute sehen in dem Prominenten der CSU und Friedmann natürliche Gegner.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Bericht der von de:Hermann Göring eingesetzten Prüfungskommission über die im Gau Franken in der Zeit vom 9.11.1938 — 9.2.1939 vorgenommenen Arisierungen und die im Zusammenhang hiermit festgestellten Mißstände. S. 213S. 213
  2. Hochspringen Narren gefressen. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1970 (online).