Dixieband
Als Dixieband (vollständig Dixieland Jazz Band) wird eine Band bezeichnet, die ausschließlich Musikstücke der Richtung Dixieland-Jazz vorträgt.
Etymologie und Geschichte der Dixieband[Bearbeiten]
Die Begriffe Dixieband und Dixieland jazz band kamen um 1913 in den Gegenden der Westküste der Vereinigten Staaten auf und verbreiteten sich ab etwa 1916 über die gesamte USA. Zu dieser Zeit bezeichneten die Begriffe Dixie und Dixieland das gesamte Gebiet der Südstaaten. Dort traten berühmte Jazz-Musiker wie Tom Brown und Johnny Stein mit eigenen Ensembles auf. Die Musikrichtung, die beide Musiker vortrugen, wurde von Afroamerikanern schlicht Rag genannt, weshalb die Zeit der frühen 20er auch als Ragtime bekannt wurde.
Steins ehemaliger Kornettist seiner Jazzband, Nick LaRocca, suchte bald nach einem eigenen Jazz-Stil und gründete die berühmte Original Dixieland Jazz Band. Mit dieser entwarf er schließlich das klassische Ensemble einer Dixieband. Revolutionär daran war, dass die typische Dixieband improvisierte Stücke spielte, deren Musikrichtungen später den Swing und den Bebop hervorbringen sollten. Ragtime und Dixieland gelten als Vorläufer des klassischen Jazz. Kritische Stimmen warfen den Dixiebands stets vor, sie würden lediglich die sogenannten Rag bands der Südstaaten kopieren, die sich ausschließlich aus Schwarzen zusammensetzten. Die ersten, „klassischen“ Dixiebands hingegen bestanden ausschließlich aus Weißen.
Ensemble[Bearbeiten]
Die klassische Dixieband besteht aus fünf Musikanten (Quintett). Als Instrumente werden Kornett, Posaune, Klarinette, Piano und Trommel eingesetzt. Eine ebenfalls klassische Variante aus New Orleans und Chicago fügte dem Quintett lange Zeit noch ein Blasinstrument (z.B. Tenor-Saxophon oder Tuba) und ein Saiteninstrument (z.B. Banjo oder Gitarre) hinzu. Ein solches Septett entspricht aber nicht mehr der „Ur-Form“ einer Dixieband, deshalb werden Bands aus mehr als fünf Musikanten heute schlicht Jazz-Band genannt.
Literatur[Bearbeiten]
- John Shepherd: Continuum Encyclopedia of Popular Music of the World: Volume II: Performance and Production, Band 11. Continuum Publishing, London/New York 2003, ISBN 0826463223, Seite 32 & 33.
- Murray Steib: Reader's Guide to Music: History, Theory and Criticism. Fitzroy Dearborn, Chicago 1999, ISBN 1579581439, Seite 353 & 354.