Die blaue und die aschfarbene Rüstung

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Die blaue und die aschfarbene Rüstung sind zwei erhaltene Prunkrüstungen einer Garnitur, die ursprünglich aus fünf farbigen (blau, aschfarben, rot, weiß und schwarz) Rüstungen bestand, die aus dem Besitz von Erzherzog Ferdinand II. (*1529-†1595) stammten. Er ließ diese Garnituren fertigen als er Statthalter von Böhmen war (1547-1564). Von jeder Garnitur existierten 2 Exemplare. Eine für den Ritter und eine gleichfarbige aber einfacher gearbeitete für den Pagen.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die blaue und die aschfarbene Rüstung bestehen aus einem Morion der getrieben und mit Dekorationen versehen war. Der Wams ersetzte den metallenen Brustpanzer. Er besteht aus Stoff und ist Reich bestickt, ebenso wie die kurzen, gepufften Hosen. Eine leichte Jacke und eine lange, anliegende Hose vervollständigen die Garnitur. Dazu passend wurde ein fünfteileiger Auflieger für die Pferde gaerbeitet, der aus Crinet, Fürbug, Seitenpanzer und Krupper besteht. Auch dieser Auflieger besteht aus Stoff und ist im gesamten kunstvoll bestickt. Vorn und an den Seiten sind am Rand farbige Quasten angebracht. Für den Auflieger passend wurde eine Rossstirn angefertigt, die ebenfalls mit einer passenden Dekoration versehen war.

Der Sattel ist mit einem vorderen- und einem hinteren Panzerschild versehen, die getrieben hergestellt und verziert wurden. Das Untergestell des Sattels besteht aus Holz und Leder.

Die Rüstungen waren ausschließlich für Paraden und Aufzüge gedacht, die unter anderem vor und nach jedem Turnier stattfanden.


Gefertigt wurden diese fünf Garnituren wahrscheinlich von Caremolo Modrone, der in den Jahren von 1498 bis 1543 in Mantua als Plattner arbeitete, etwa im Jahr 1550. Die Herkunft ist nicht gesichert, da keine Meistermarken vorhanden sind, aber Ausführung und Dekor gleichen den Arbeiten Modrones[1], [2].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Eugen Guglia: Wien: Ein Führer durch Stadt und Umgebung. Gerlach & Wiedling, 1908, S. 38–40.
  • Kunsthistorisches Museum Wien: Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien. Anton Schroll & Company, 2002, S. 415.
  • K.K. Ambraser-Sammlung, Eduard Sacken (Freiherr von): Die Kunst- und Wunderkammern und die Bibliothek, Band 2 von Die k. K. Ambraser-Sammlung, K.K. Ambraser-Sammlung. W. Braumüller, Hofbuchhändler, S. 1855.

Weblinks[Bearbeiten]

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