Diagnosia

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Diagnosia Internetservices GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung März 2011
Sitz Wien,Österreich
Leitung Marco Vitula
Branche Medizinische Software
Website http://www.diagnosia.com/

Diagnosia ist ein österreichisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Software im E-Health-Bereich spezialisiert. Es fokussiert sich dabei speziell auf die IT-gestützte Arzneimitteltherapiesicherheit und hat sich zum Ziel gesetzt, die Medikationssicherheit bei Patienten dadurch nachhaltig zu steigern.

Geschichte[Bearbeiten]

Die gleichnamige Webapplikation, Diagnosia.com, welche digitalisierte Packungsbeilagen kostenlos bereitstellt, wurde im Jahr 2010 online gestellt und verzeichnete 2015 weltweit monatlich über 2,5 Mio. Besucher.[1] Das Unternehmen wurde 2011 von Marco Vitula, Lukas Zinnagl, Fritz Höllerer, Stefan Weixelbaumer, Eric Pfarl und Gregor Beer in Wien gegründet. In einer ersten Kapitalrunde im Jahr 2011 beteiligten sich Hansi Hansmann und Christoph Sauermann[2], im Jahr 2013 beteiligten sich Michael Altrichter, Martin Dall, Johann Jauk, Christoph Prinz und Christoph Gelbmann im Rahmen einer weiteren Investmentrunde.[3] Diagnosia wurde von der FFG und vom AWS gefördert.[4]

Produkte[Bearbeiten]

Diagnosia bietet einerseits europaweit mobile Applikationen im niedergelassenen Ärztebereich an und richtet sich andererseits mit dem B2B-Produkt Diagnosia Enterprise in Österreich, Deutschland und der Schweiz an Spitäler. In einem zweijährigen Forschungsprojekt mit der FFG wurde das B2B-Produkt durch den erstmaligen Einsatz von Machine-Learning-Methoden entwickelt, wodurch die Software in der Lage ist, aus öffentlich verfügbaren Studien und Dokumenten Informationen automatisiert zu extrahieren[5] Sämtliche AMTS-Produkte werden in Kooperation mit dem international bekannten Karolinska Institut entwickelt.[6] Das Unternehmen betreibt zudem das Portal Diagnosia.com, auf dem kostenlos Packungsbeilagen in 14 Sprachen abrufbar sind.

Klage von Sanofi[Bearbeiten]

Im Dezember 2014 versuchte der Konzern Sanofi erfolglos eine einstweilige Verfügung zu erwirken, um Risiken in Zusammenhang mit dem Präparat Novalgin aus einer Datenbank von Diagnosia entfernen zu lassen.[7] Gleichzeitig wurde eine Klage gegen das Startup eingereicht. Diagnosia wandte sich an die Presse und konnte durch eine breite Medienberichterstattung die Bedrohung abwenden, welche einen Shitstorm gegen Sanofi auslöste[8] und Diagnosia internationale Präsenz in den sozialen Medien verschaffte. Der britische Journalist Ben Goldacre, der durch die Kolumne Bad Science in der Tageszeitung The Guardian bekannt ist, unterstützte das Startup in der Auseinandersetzung mit dem Pharmakonzern.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Google für Ärzte. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  2. Diagnosia erhält frisches Kapital. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  3. Diagnosia erhält Finanzspritze in Millionenhöhe. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  4. FFG-Projekt mit RSA. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  5. FFG-Projekt startet zweites Forschungsjahr. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  6. Produktseite von Diagnosia Enterprise. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  7. Pharmariese verklagt Wiener Startup. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  8. Drug Information Startup Diagnosia sued by big Pharma. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  9. Ben Goldacre Tweet zu Sanofi-Klage gegen Diagnosia. Abgerufen am 3. Januar 2016.

Weblinks[Bearbeiten]

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