Der Rote Ozean

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Der dystopische Roman Der Rote Ozean ist ein Werk des deutschen Autors Marcel René Klapschus aus dem Jahr 2011. Er erzählt die Geschichte des jungen Amerikaners/halb-Libanesen Brian Mallouf und der Muslima Khayra, die in einen furchtbaren Krieg zwischen der Christlichen und Islamischen Welt hineingezogen werden.

Handlung[Bearbeiten]

Der Roman beginnt im Jahr 2027: Brian hat vor drei Jahren mit seinen Eltern die alte Heimat Chicago verlassen und lebt seitdem in Beirut, der Hauptstadt des Libanon. Bei den Vorbereitungen zur Hochzeit von Brians Tante Susanna, wird Brian auf einem Marktplatz Zeuge einer sonderbaren Erscheinung: Eine riesige Gestalt mit einem Kelch in der Hand taucht auf und will den Menschen eine Botschaft überbringen. Bevor es dazu kommen kann, wird der Riese Opfer eines Attentates.

Das seltsam Ereignis spaltet die Welt: Die Christen glauben an die Wiederkehr Jesu Christi, während die Islamische Welt an die Erscheinung ihres Messiahs Mahdi glaubt. In der Folge kommt es radikalen Umstürzen sowohl in der christlichen wie auch der islamischen Welt. Auch in den USA kommt ein fanatischer Christ an die Macht, der die Moslems für den Mord an "Jesu Christi" verantwortlich macht. Es kommt zur Gründung der CFA (Christian Federation Army) und der Islamischen Union (einem Zusammenschluss islamischer Staaten). Brian ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nichts von diesen Veränderungen. Er begegnet der jungen Muslima Khayra auf der Hochzeitsfeier seiner Tante. Beide Teenager verlassen die Veranstaltung frühzeitig. In dieser Nacht findet ein Luftangriff auf die Stadt Beirut statt. Der Nuklearnagriff tötet sämtliches Leben in der Stadt. Nur Brian und Khayra bleiben verschont. Von diesem Zeitpunkt an ändert sich das Leben der beiden Hauptfiguren grundlegend:

Während Brian in der CFA eher unfreiwillig eine neue Heimat findet und für den Tod an seiner Familie Rache geschworen hat, tritt Khayra einer kleinen Gruppe der Islamischen Union bei, die sich dem Kampf gegen die CFA verschworen hat. Von nun an durchlebt jeder von ihnen eine Alptraum aus Grausamkeit, absolutem Gehorsam, Fanatismus und Rachelust, der sich wie ein Roter Faden durch die Handlung des Buches zieht. Fast schleichend kommt es zu einer weiteren Katastrophe: Während der Krieg in vollem Gange ist, beginnen sich die Weltmeere und Flüsse blutrot zu färben und immer mehr Landmasse zu überschwemmen.

Deutung des Romans[Bearbeiten]

"Der Rote Ozean" zeigt das Verhalten von Menschen, die aufgrund ihrer auswegslosen Situation, der Gruppendynamik und der Schaffung von Feindbildern in ein passives Verhaltensmuster verfallen, in dem der Mensch willenlos und ohne Gewissen Befehle ausführt, im Glauben er sei sich der vollkommenden Wahrheit und Legitimation bewusst.

Diese deutliche Gesellschaftskritik wird auch an dem Aufbau und Stil des Romans deutlich: Der Autor unterschlägt dem Leser viele Fakten, lässt diverse Fragen offen und stilisiert Brian nicht zu einem selbstbewussten Helden. Die Dinge um Brian herum "passieren", so ist es an dem Leser sich mit diesen teilweise merkwürdig anmutenden Vorgängen auseinanderzusetzen. Ein Prozess, der in der übersättigten Medienwelt beim Konsumenten kaum noch stattfindet und letztendlich auch der Grund ist, warum es in dem Roman überhaupt zur Katastrophe kommt. Der Irrsinn des Krieges wird durch den Ozean deutlich: Die Landflächen, für die die Soldaten ihr Blut lassen, werden kurz darauf von der roten Flut überschwemmt.

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]