Das Venus-Projekt
Das Venus-Projekt (The Venus Project) ist ein Projekt des Industriedesigners Jacque Fresco. Die Grundideologie ist, die profitbasierte Wirtschaft durch die ressourcenbasierte Wirtschaft zu ersetzen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Das Venus-Projekt wurde um 1975 von Jacque Fresco und der ehemaligen Porträtmalerin Roxanne Meadows in Venus, Florida gestartet, worauf sich der Name des Projekts bezieht. Das Venus-Projekt wurde offiziell 1995 gegründet.
Ideologie[Bearbeiten]
Die Ideologie des Venus-Projekts ist, dass durch Abschaffung von Geld die Menschen neue Werte schaffen würden. Dank den heutigen Technologien sei eine Welt ohne Geld absolut möglich, wenn man überall Zugang zu all den lebensnotwendigen Ressourcen hätte. Das Projekt basiert auf der Idee, dass Armut durch den verlangsamten Fortschritt der Technologie entsteht, der seinerseits durch das gegenwärtige kapitalistische auf Profit basierende Wirtschaftssystem hervorgerufen wird. Krieg, Korruption, Verbrechen und Armut seien alles Auswirkungen des korrupten Geldsystems. Könnte die technologische Entwicklung unabhängig von ihrer Rentabilität voranschreiten, so Frescos Theorie, würden mehr Ressourcen für mehr Menschen verfügbar gemacht, wodurch Korruption und Habgier abnehmen würden. Fresco konnte bereits als junger Mann nicht begreifen, warum zur Großen Depression keiner mehr Geld und Arbeit hatte, obwohl noch die Fabriken und Ressourcen zugänglich waren.[2]
Ressourcenbasierte Wirtschaft[Bearbeiten]
Nachhaltige Wirtschaft[Bearbeiten]
Fresco weist darauf hin, dass in der auf Ressourcen basierenden Wirtschaft die Produktionsfaktoren im Idealfall ohne menschliche Arbeit computergestützt und automatisiert in einem ganzheitlichen System (hier: weltweit) koordiniert werden. Dieser Prozess wird von ihm Cybernation genannt, die Verschmelzung von Computern mit der Produktion.[3] Der Bestand der Ressourcen wird durch das kybernetische System ständig aktualisiert. Um ein dynamisches Gleichgewicht mit der Umwelt zu gewährleisten ist das Prinzip der Nachhaltigkeit unabdingbar. Beispielsweise dürfe ein Wald nicht einfach abgerodet werden, es muss darauf geachtet werden, dass wieder genug Bäume wachsen können um den Bestand zu erhalten. In der Einführungsphase wird die Verwendung von Geld zur Verteilung der Ressourcen stufenweise zurückgefahren, statt dessen soll das Netz von Computern und Automaten der optimalen Allokation von verfügbaren Gütern, auch deren Bereitstellung für den Menschen dienen. Die bereitgestellten Waren sind auf aktuellstem technologischen Stand, veraltete, unerwünschte oder unbenutzte Waren werden recycelt, reduziert und/oder wiederverwendet. Abfall ist eine Last, die das System beseitigen/minimieren muss, um effizient zu arbeiten. Die Verschwendung der begrenzten Ressourcen auf der Erde soll so auf ein Minimum absinken und der Mensch so weit wie möglich frei werden für schöpferische Tätigkeit.
Beziehung zur Marktwirtschaft[Bearbeiten]
In einer ressourcenbasierten Wirtschaft sollen laut Fresco die Maschinen alle Arbeiten verrichten und so dem Menschen die gefährlichen und monotonen Tätigkeiten abnehmen. Außerdem sind Transportwege so kurz wie möglich halten. Was vor Ort produziert werden kann, soll auch dort produziert werden, um Energie zu sparen. Der Warenaustausch soll in einem weltweiten System automatisiert ablaufen, wobei Computer Angebot und Nachfrage ständig anpassen.
Energie[Bearbeiten]
Es gibt mittlerweile viele verschiedene Arten von Erneuerbaren Energien, die das Verbrennen von fossilen Brennstoffen ersetzen könnten. Windkraft, Solarkraft, Gezeitenkraft, Thermalenergie sind einige dieser Energieformen, die Fresco in seinem Venus-Projekt aufzählt. Außerdem nennt er die mögliche Erzeugung von Fusionsenergie.[4]
Stadt[Bearbeiten]
Die „Stadt der Zukunft“ im Venus-Projekt hat stets eine runde Form, da sie so laut Fresco den geringsten Energieaufwand betreiben würde. Aufgebaut wäre die Stadt mit ringförmigen Abschnitten.[5]
Literaturverzeichnis[Bearbeiten]
- Looking Forward (1969)
- Introduction to Sociocyberneering (1977)
- Sociocyberneering Presents Cities in Transition (1978)
- Sociocyberneering Presents the Determinants of Behavior (1978)
- Structural Systems and Systems of Structure (1979)
- The Venus Project: The Redesign of a Culture (1995)
- And The World Will Be One (1997)
- The Best That Money Can’t Buy: Beyond Politics, Poverty & War (2002) ISBN 978-0-9648806-7-2
Filme[Bearbeiten]
- The Venus Project: The Redesign of a Culture (1994)
- Welcome to the Future (2001)
- Cities in the Sea (2002)
- Self-erecting Structures (2002)
- Future by Design (2006)
- Zeitgeist: Addendum (2008)[6]
- Zeitgeist: Moving Forward (2011)[6]
- Paradise or Oblivion (2012)[7]
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Weeyou.com 2011: Wirtschaft ohne Geld – Jaques Fresco und das Venus-Projekt. Abgerufen am 27. August 2011.
- ↑ The Zeitgeist Movement - Jacque Fresco - This shit's got to go! Abgerufen am 10. Februar 2011.
- ↑ Fresco, J. Designing the Future Ebook (2007): 45.
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=fQDo53ZOZio
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=q_CHXOeD0-Q&feature=relmfu
- ↑ 6,0 6,1 zeitgeistmovie.com
- ↑ http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Ip_ElRKNTUQ/
27.073667-81.43079Koordinaten: 27° 4′ 25,2″ N, 81° 25′ 50,8″ W