Das Pfadfinderspiel

Das Pfadfinderspiel ist ein Kartenspiel von Jens Karkosz, welches von Michael Brüx illustriert würde. Das Spiel ist ein nicht ganz ernst gemeinter Lagersimulator für die subkulturelle Szene der Pfadfinder (Boyscouts). In der Spielweise ähnelt das Spiel klassischen Heldenaufbausystemen – es gilt der beste Held (Pfadfinder) zu werden.

2010 wurde „Das Pfadfinderspiel – Wir wollten mal auf Großfahrt gehen“ von Kompass Spiel verlegt und 2011 folgte eine 2. Auflage mit dem Titel „Das Pfadfinderspiel – Mit Kochgeschirr und Zelt“ mit einem anderen Kartensatz. Jedes Spiel ist maximal mit 4 Spielern spielbar. Allerdings kann man auch beide Spiele zusammenlegen, wodurch man es mit maximal 8 Spielern spielen kann. Beide Untertitel der Spiele entspringen aus dem Volkslied „Wir wollten mal auf Großfahrt gehen“.

Einleitung:

Das Spiel basiert auf typische Ereignissen in einem Pfadfinderlager (Zeltlager).

Grundlagen des Spiels

Spielmaterial

Jedes der beiden Spiele beinhalten 158 Spielkarten, einen sechsseitigen Spielwürfel und eine Spielanleitung. Des weiteren werden Spielwürfel oder andere Spielsteine benötigt, um die Anzahl der Abzeichen der Spieler während des Spiels anzuzeigen. In der Spielanleitung wird darauf hingewiesen, dass sich echte Pfadfinderabzeichen am besten dazu eignen.

Spielzeit

Das Pfadfinderspiel kann, je nach Anzahl der Spieler und dem Glück beim Ziehen der Karten zwischen 30 Minuten und 2 Stunden gehen.

Grundidee des Spiels

Das Spiel simuliert die Erlebnisse in einem Pfadfinderlager. Es gilt Aufgaben zu lösen in dem man den Schwierigkeit dieser mit dem Pfadfinderwert (kurz Pfadi-Wert) seines Pfadfinders erreicht. Schaft man dies, so erhält man meist ein Abzeichen und neue Handkarten, wodurch man seinen Pfadfinder weiter Aufbaut (Ausrüstet) und der Pfadi-Wert weiter steigt, um schwierigere Aufgaben lösen zu können.

Spielziel

Jeder Spieler beginnt das Spiel als Normalo/Normala ohne Ausrüstung mit einem Abzeichen. Im Laufe des Spiels verbessert man seinen Pfadfinder (Charakter) durch das Anlegen von Ausrüstung, Pfadfinderstufe, Herkunft, Ausbildung oder ideellen Wert. Ziel des Spiels ist es als erster 6 Abzeichen zu erreichen. Abzeichen erhält man durch Aufgaben, Joker-Karten oder das Tauschen von Gegenständen.

Detaillierter Spielverlauf

Vorbereitung

Die Karten gliedern sich in 50 Vorbereitungs-, 50 Lager- und 50 Ausrüstungskarten, sowie 4 mal 2 Charakterkarten. Jeder Spieler nimmt sich 2 zusammengehörige Charakterkarten (materiell und immateriell) und legt sie entsprechend seines tatsächlichen Geschlechts vor sich aus. Die restlichen Spielkarten werden als separate Nachziehstapel bereit gelegt. Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels 2 Karten von jeder Kartenart verdeckt auf seine Hand. Jeder Spiel stellt seinen Zähler für die Abzeichen auf eins. Ein Startspieler wird ermittelt und dieser beginnt seinen Zug. Am Ende seines Zuges ist der nächste Spieler an der Reihe. Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Das Spiel endet, wenn der erste Spieler sein 6. Abzeichen erhält.

Zug

Jeder Zug besteht aus 3 Phasen, die Vorbereitung, das Lager und das Zugende. Eine praktische Zugübersicht liegt dem Spiel „Das Pfadfinderspiel - Mit Kochgeschirr und Zelt“ bei.

Vorbereitungphase

In der Vorbereitungsphase zieht der Spieler eine Karte vom Vorbereitungskartenstapel verdeckt in seine Hand.

Lagerphase

In der Lagerphase zieht der Spieler eine Karte vom Lagerkartenstapel offen. Sie stellt da, was derm Pfadfinder am Lagertag wiederfährt. Unter den Lagerkarten gibt es Ausbildungen, Ausrutscher und Aufgaben. Ausbildungen kann man direkt machen und legt diese an die entsprechend Stelle an der Charakterkarte an. Der Spieler kommt zum Zugende. Bei einem Ausrutscher muss der Spieler unter seiner Moral würfeln um. Gelingt dies nicht passiert der Ausrutscher und der Spieler kommt zu seinem Zugende. Gelingt ihm dies, so steht er auf dem Lagerplatz und kann entweder eine Aufgabe/Ausbildung aus seiner Hand machen oder eine Karte vom Nachziehstapel seiner Wahl ziehen. Dann kommt der Spieler zum Zugende. Zieht der Spieler eine Aufgabe so muss er probieren diese alleine oder mit Hilfe eines anderen Spielers zu lösen.

Zugende

Am Zugende kann der Spieler Gegenstände im Wert von 100€ gegen eine Abzeichen tauschen. Karten von der Hand haben dabei den vollen Wert. Karten, die an Charakter anliegen, haben nur noch den halben Wert. Am Ende des Zuges darf man nur noch höchstens 6 Karten auf der Hand haben. Um dies zu erreichen kann der Spieler Karten an seinen Charakter anlegen oder Karten einfach ablegen.

Aufgabe lösen

Um eine Aufgabe zu lösen muss der Schwierigkeitsgrad dieser vom Spieler mit dem Pfadi-Wert seines Charakters erreicht werden. Der Pfadi-Wert des Spielers ergibt sich aus der Anzahl seiner Abzeichen, sowie allen Boni ausliegender Karten. Löst der Spieler die Aufgabe so erhält er den entsprechenden Erfolg der Aufgabe, meist ein Abzeichen und ein Anzahl neuer Handkarten. Gelingt dies nicht, so darf er versuchen sich der Aufgabe zu entziehen, in dem er über seine Moral würfelt. Würfelt er über seiner Moral so passiert nichts und er kommt zum Zugende. Gelingt dies nicht, so kommt der Misserfolg zum tragen.

Hilfe

Ein Spieler der eine Aufgabe lösen muss, kann jederzeit Mitspieler fragen, ob sie ihm helfen die Aufgabe zu lösen. Erklärt sich einer oder mehrere Mitspieler bereit zu helfen, so werden die Konditionen ausgehandelt. Meistens sind es Karten, die man für das lösen der Aufgabe bekommt, aber auch Handkarten oder echte Gefälligkeiten in der Realität sein, aber auf gar keinen Fall das Abzeichen der Aufgabe sein. Helfen Mitspieler, werden alle Pfadiwerte der Charaktere zusammenaddiert und mit dem Schwierigkeitsgrad der Aufgabe vergleichen. Schaffen es die Spieler nicht zusammen die Aufgabe zu lösen, müssen sie sich ein versuchen der Aufgabe zu entziehen, damit der Misserfolg nicht zum tragen kommt.

Sich einer Aufgabe entziehen

Kann oder möchte ein Spieler eine Aufgabe nicht lösen, so kann er versuchen sich der Aufgabe zu entziehen. Dazu muss er Würfel. Ist das Ergebnis größer als seine Moral ist es gelungen und er kommt ohne den Misserfolg zum Ende seines Zuges. Andernfalls kommt der Misserfolg zum tragen und er kommt dann zum ende seines Zuges.

Stamm verlassen

Muss ein Spieler den Stamm verlassen/austreten oder wird verstoßen, muss er seinen Charakter auflösen. Sprich er verliert alle seine ausliegenden Karten, seine Handkarten und seine Abzeichen. Er kann sich überlegen, ob er in der nächsten Runde wieder mit einem neuen Charakter ins Spiel einsteigen will.

Spielende

Ausschließlich durch das Lösen einer Aufgabe kann ein Spieler sein 6. Abzeichen erhalten. Sobald ein Spieler sein 6. Abzeichen erhalten hat ist das Spiel zu Ende und er hat gewonnen.

Spielstrategie

Insgesamt ist es sinnvoll seinen Charakter (Pfadfinder) nicht immer sofort mit allem auszustatten, sondern immer abzuwarten, welcher Aufgabe man gegenübersteht. Mann kann seinen Charakter jederzeit mit neuen Karten ausstatten. Wenn man Karten nachziehen darf, empfiehlt es sich am Anfang eher Ausrüstungskarten zu ziehen, um seinen Pfadiwert schnell zu steigern. Zum Ende sollte man Lagerkarten ziehen, um sich eine möglichst einfache Aufgabe selber zu zu schustern, wenn man das letzte 6. Abzeichen ergattern möchte. Es empfiehlt sich immer mal eine Vorbereitungskarten zu ziehen, da diese in einer gefährlichen Situation sehr hilfreich sein kann, wie z. B. der gefälschte Gesundheitsbogen. Wenn man auf dem Lagerplatz steht, sollte man sich gut überlegen ob man eine Aufgabe für sich selbst spielt, da andere Spieler die Aufgabe mit Aufgabenverstärken oder einmal Boni verstärken können. Man sollte sich gut überlegen, wann man einen Aufgabenverstärker für eine Aufgabe spielt. Man sollte sich sicher sein, dass der Spieler dadurch seine Aufgabe nicht schafft und er einen Misserfolg abbekommt, der ihm auch schaden könnte. Die Aufgabenverstärker und einmal Boni sind sehr wichtig, um einen anderen Spieler am erlangen seines 6. Abzeichen zu hindern. Umgekehrt sind Aufgabenschwächer und einmal Boni für einen selbst wichtig, um selber das 6. Abzeichen zu erlangen.

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