Cornelia Herstatt
Cornelia Johanna Amalia Tony Herstatt (* 21. März 1917 in Köln; † 16. November 1989 in Berlin) war eine deutsche Journalistin, Kolumnistin und Schriftstellerin.
Cornelia Herstatt war eine Tochter von Clara (1893-1980) und Johann David Herstatt (1887-1955)l. Sie hatte 2 Schwestern und den Kölner Bankier de:Iwan David Herstatt als Bruder. Claras Vater Viktor Schnitzler (1862-1934) war Justizrat in Köln. Als Vorsitzender der Konzertgesellschaft engagierte er sich für das Orchester im Gürzenich.[1]
Sie heiratete 1955 Dr. jur. Wilhelm A. Neustädter (* 1. Februar 1915 in Bukarest; † 18. November 2001) einen Jurist, 1945 bis 1950 als Generalbevollmächtigter der „Textilgroßhandlung Otto Hagemann“ in vielen Teilen Deutschlands 1955 Leiter einer Filiale der „Bank für Gemeinwirtschaft Berlin“ und Großschatzmeister der Freimaurer in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Werdegang[Bearbeiten]
Ab 1939 war sie Feuilletonchefin des de:Das 12 Uhr Blatt[2] Ab 1942 war sie Feuilletonchefin des » de:B.Z. am Mittag « [3][4]
1945 Berliner Rubrik Der Spiegel[Bearbeiten]
Die de:Sowjetische Militäradministration in Deutschland hatte die de:Berliner Zeitung (Organ des Kommandos der Roten Armee) im Juni 1945 dem Berliner Magistrat übergeben, aber dort gab es keine Stelle zur Kontrolle des Blattes. Somit war die Zeitung dem Zugriff der Westmächte entzogen. Aufgrund ihres Protestes sah sich die Propagandaverwaltung der SMAD schließlich dazu veranlaßt am 12. Februar 1946 die Lizenz Nr. 388 an de:Rudolf Herrnstadt und de:Gerhard Kegel (Diplomat) zu vergeben. Nach zwei entsprechenden Meldungen amd 13. und 14. März 1946 ließ der Berliner Magistrat am 17. April 1946 durch Rundschreiben mitteilen die Zeitung sei nicht länger Organ des Magistrats Die Berliner Zeitung war eine Ausnahmeerscheinung in der sowjetisch kontrollierten Presselandschaft. Schon als Zeitung der Roten Armee unterschied sie sich in der Aufmachung und Stil deutlich von den übrigen Blättern und erlangte frührzeitig eine relativ hohe Popularität. Die Berliner Zeitung avancierte später zum Organ der Berliner SED-Bezrirksleitung, gab sich aber als solches nicht eindeutig zu erkennen.
Im englisch lizenzierten [sic] Berliner wirkt sie nun als Feuilletonchefin, betreut die Rubrik Der Spiegel, und wer in diesen wilden , kommunikationsarmen Tagen wissen will , wo , wenn überhaupt , wer lebt und arbeitet , der muß den » Berliner « lesen oder in Johnny Rapaports Künstlerlokal Ecke Weitzstraße Stammgericht essen.
...wo jetzt dieser Berliner erschien , ein flott gemachtes Nachrichtenblatt der Briten [sic] für die Berliner Bevölkerung , bei dem ich unbedingt arbeiten wollte . Dort traf ich Cornelia Herstatt wieder , die ehemalige Feuilletonchefin des 12 - Uhr - Blattes und der B.Z. am Mittag, die ich von den Film - Sondervorführungen her kannte.
Am 26. September 1945, eine Woche nach de:Will Trempers 17. Geburtstag begegnete er Cornelia Herstatt, im Eingang zur de:Reichsfilmkammer in der Schlüterstraße 46, Die hieß jetzt Berliner Haus der Kammer der Kunstschaffenden in der und war für die Entnazifizierung belasteter Künstler, auch Journalisten, zuständig. Ich bin unbelastet! Jubelte sie und riet mir bei der »Allgemeinen Zeitung« (de:Tagesspiegel) vorstellig zu werden, die neuerdings von den Amerikanern herausgegeben wurde .[5]
Cornelia Herstatt: Das große Kabarett der Gegenwart. In: Entscheidung, Berlin, 15.01.1949.
1950 Hallo Cornelia[Bearbeiten]
In den 1950er Jahren schrieb sie für die Bild Zeitung die Kolumne „Hallo Cornelia“ und wurde so zur bekanntesten „Klatschkolumnistin Deutschlands“.
Am 5. Mai 1960 vermittelte ihr de:Hubert von Meyerinck das einzige Interview mit de:Marlene Dietrich, als diese in Ami - Uniform vor amerikanischen Soldaten auftrat, nicht etwa vor deutschem Publikum. Aber Cornelia versichert, Marlene hätte eine große Träne im Auge gehabt, als sie fragte ob die Berliner sich ihrer vielleicht noch erinnerten[6]
1966 Constanze[Bearbeiten]
1966 wechselte sie zur Constanze , wo sie umfangreichere Artikel über international bekannte Filmschauspieler und Filmschauspielerinnen schrieb. Sie interviewte: Hans Albers, Carl Raddatz, Romy Schneider, Sonja Ziemann, Hildegard Knef, Heinz Drache, Joachim Fuchsberger, Liselotte Pulver, Georg Thomalla. , wie auch internationalen Stars wie Gregory Peck, Gina Lollobrigida, Charlton Heston, Jane Mansfield, Billy Wilde, Ingrid Bergmann. Sie pflegte Freundschaft mit ihren Interviewpartnern und veröffentlichte entsprechend professionell. 1969, nach Einstellung der Constanze wechselte Cornelia Herstatt zur de:Jasmin (Zeitschrift) und 1973 zur TV Zeitschrift Gong. Sie arbeitete bis kurz vor ihrem Tod 1989 als Gesellschaftsjournalistin. [7]
Veröffentlichungen[Bearbeiten]
In Hochzeitsnacht im Paradies lobte die Kritik 1942 „zwei Männer von adamhafter Impression“ die „mit nacktem Oberkörper“ als Boxer auf die Bühne des Metropltheaters Berlin drängten: „Wozu? Warum? Heinz Hentschke strahlt über diese außergewöhnlichen Muskelmenschen, die er einem Ensemble einverleibt hat, dem es eigentlich mehr auf Kehlkopf als auf Bizeps ankommen müßte.“
Cornelia Herstatt: Der Kavalier genießt und schweigt. Undatierter Zeitungsartikel, zitiert nach: Matthias Kauffmann: Operette Operette im 'Dritten Reich', S. 324
- 22. Dezember 1943: Wildvogel (Film), "de:Johannes Meyer (Regisseur) warf als Regisseur mit allem Schwung den Motor zu einem zumindest lebendigen Spiel an, wobei die Funken der Temperamente und gottlob statt harter Gegenstände Daunenfedern stoben." (Cornelia Herstatt, Das 12-Uhr-Blatt, Berlin, )
- 28 February 1944: Wieder Goldonis Lustspiel Diener zweier Herren
- Ende Januar 1945: So wird ein Werk geboren. „de:Solistin Anna Alt“, ein neuer Tobis-Film im Marmorhaus. Artikel einer Berliner Zeitung anlässlich der Premiere des Films,.
- 1945: Cornelias Garderobengeflüster und Kulissengeflüster , Mitautorin von de:Helmut Käutner.
- 1948: André : Ich will sie alle, alle anziehen ; Belauscht u. niedergeschrieben . Verlag: Steuben-Verlag, Berlin,
- 7. Oktober 1959 anläßlich der deutschen Erstaufführung von GELIEBTER LÜGNER in : BildZeitung ,
- 27. Juni 1960 : Fünf Preise für Wickis » Die Brücke « . In : Bild ,
- Mai 1966 Miß Aphrodite in WESTERMANNS MONATSHEFTE
- Nach Paris der Kleider wegen . In : Constanze , Nr . 11 , April 1966 , S. 44 .
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten [1]
- Hochspringen ↑ Hans Borgelt, Das war der Frühling von Berlin: eine Berlin-Chronik, 1980, [ https://www.google.de/books/edition/Das_war_der_Fr%C3%BChling_von_Berlin/Y4sgAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=%22Cornelia+Herstatt++Feuilleton&dq=%22Cornelia+Herstatt++Feuilleton&printsec=frontcover S. 121]
- Hochspringen ↑ Dort traf ich Cornelia Herstatt wieder , die ehemalige Feuilletonchefin des » 12 - Uhr - Blattes « und der » B.Z. am Mittag «, die ich von den Film - Sondervorführungen her kannte . Sie teilte ihren Kartoffelsalat mit mir vgl.: de:Will Tremper, Meine wilden Jahre 1993- S. 159
- Hochspringen ↑ Otto J. Groeg, Who's who in Literature: A-S – 1978 ·, S. 254
- Hochspringen ↑ de: Will Tremper, Meine wilden Jahre 1993, [2]
- Hochspringen ↑ [3]
- Hochspringen ↑ Die Familie Herstatt, Cornelia Herstatt
Personendaten | |
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NAME | Herstatt, Cornelia |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin, Kolumnistin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 21. März 1917 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 16. November 1989 |
STERBEORT | Berlin |