Charles Lafite

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Charles Lafite gemalt von seinem Sohn Ernst Lafite

Charles Lafite (* 1801 in Bordeaux; † 19. Juni 1877 in Wien) war ein französich-österreichischer Turnier-Schachspielmeister.

Leben[Bearbeiten]

In den Wirren der französischen Revolution in Bordeaux wurden seine Eltern wohl aus dynastischen Gründen im kindlichen Alter von 14 und 12 Jahren verheiratet. Nach Observanz durch die sogenannten „mouchards“ flohen sie 1804 als Hugenotten – er mit wertvollem Familienschmuck, der den Lebensunterhalt sichern konnte, sie mit vielen Kindern - trotz Ausreiseverbot nächtlings über die Schweizer Grenze nach Wien.

Charles Lafitte fand in Wien seinen Lebensunterhalt als Französischlehrer an der Erziehungsanstalt Theresianum, dem für Österreich führenden, von „Schulbrüdern“ (Piaristen) geleitetem Gymnasium. Deren Hauptaufgabe war die Heranziehung von gebildeten und loyalen Staatsbeamten, auch der adeligen Jugend „zum Besten des allgemeinen Wesens“.

Das Schachspiel trainierte Lafite im damals berühmten Café Weghuber in Wien (beim Palais Auersperg), wo er alltäglich verkehrte und dann in der Wiener Schachgesellschaft als adeligem Verein zahlreiche Turniere gewann.

Charles Lafite wurde der Stammvater einer Künstler- und Musiker-Familie. Er war der Großvater von Carl Lafite.

Literatur[Bearbeiten]

  • Siegfried Loewy, Altwiener Familien, Wien 1925, S. 65 ff.
  • Dr. Carl von Wurzbach: Biographisches Lexikon, Wien, Hof- und Staatsdruckerei 1865
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.