CassianCarl
Die „CassianCarl“ ist ein Kultur- und Eventschiff und gehört dem Mainzer Tiefbau-Unternehmer Karl Strack und seinem Enkel Cassian Trenkelbach. Der Heimathafen befindet sich in Mainz (Rheinland Pfalz) am Rhein.
Schiffsdaten | |
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Flagge | Deutsch |
Schiffstyp | Veranstaltungsschiff/Kulturschiff |
Heimathafen | Mainz |
Eigner | Karl Strack / Cassian Trenkelbach |
Reederei | Strack Logistik GmbH |
Bauwerft | Bayrische Schiffswerft Erlenbach |
Baunummer | 548 |
Kiellegung | 1954 |
Stapellauf | 1955 |
Übernahme | 2011 |
Indienststellung | 2012 |
Verbleib | In Dienst |
Schiffsmaße und Besatzung | |
Länge | 73 mtr |
Breite | 8,20 mtr |
Tiefgang | 1,60 mtr |
Vermessung | 600 to |
Besatzung | 3 |
Daten Schubleichter/Ponton | |
Energieversorgung | 1 Diesel Iveco 250 KW |
Generatorleistung | 250 KW |
Transportkapazitäten | |
Tragfähigkeit | 1150to |
Zugelassene Passagierzahl | 400 Personen |
Sonstiges | |
Registriernummer | 02204780 |
Inhaltsverzeichnis
Historie[Bearbeiten]
Die Kiellegung des aus der Bayerischen Schiffswerft Erlenbach stammenden Binnenschiffs war 1954, der Stapellauf erfolgte 1955. Das Schiff diente dem Transport von Getreide und Schüttgütern.
Die ursprüngliche Idee, ein Frachtschiff zum Kulturschiff umzubauen, entstand 2011.
Für das soziale Kulturprojekt „MS Carmen“ – durchgeführt vom Frankfurter Kunst - und Kulturverein Art-Q e.V. – bauten Strafgefangene der Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main IV und Studierende der Fachhochschule Frankfurt einen von Karl Strack zur Verfügung gestellten Schubleichter zu einem improvisierten Theater um.[1]. Nach viermonatiger Bauphase legte das schwimmende Theater für zwei Monate in der Innenstadt Frankfurt an; Gefangene und Studierende führten darin das Musiktheaterstück „Carmen“ nach Georges Bizets Oper auf – eine Kunstaktion, die über 2.000 Personen sehen konnten. Im Januar 2012 wurde die MS Carmen zum Rückbau wieder zurück nach Mainz gebracht.
Schiffseigner Karl Strack war so fasziniert von der Mischung aus Schiff und Theater, dass er ein weiteres Frachtschiff nach dem Modell der MS Carmen und mit einzelnen Bauteilen des alten Schubleichters zum Theaterschiff umbaute – die zukünftige CassianCarl. Für den Transport wird die CassianCarl von den Schubschiff SS Breloh und Schubschiff Paula Strack geschoben.
Umbaumaßnahmen[Bearbeiten]
Von Herbst 2011 bis April 2012 wurde das Binnenschiff zum Kulturschiff umgebaut. Es entstand ein Veranstaltungsraum von 220 qm im Inneren und ein Oberdeck von 170 m² das im Sommer als Außenbühne genutzt werden kann. Im Innenraum wurde eine 2,50 mtr Betontreppe in den Laderaum montiert. Der Boden des Veranstaltungsraumes ist mit Pflastersteinen ausgelegt, als Wandverkleidung sind Steingabionen eingebaut, dadurch wurde der Tiefgang erhöht und das Unterfahren von niedrigeren Brücken ermöglicht. Die doppelstöckige Bühne mit Künstlergarderobe, eine Bar, ein Thekenbereich, eine Gastro-Küche und Toiletten komplettieren die CassianCarl zu einem Veranstaltungsschiff.
Einsatz[Bearbeiten]
Der erste Einsatz der CassianCarl war 2012 zur Luminale in Frankfurt mit einer interaktiven Licht- und Klanginstallation. Studenten der Hochschule Mainz nutzen das Schiff als Resonanzkörper und zogen im Inneren acht Kilometer lange Klangsaiten, die mit Schwarzlicht beleuchtet wurden. Zur Fastnachtszeit wird die CassianCarl für Fasnachtsveranstaltungen in Mainz genutzt, und in den Sommermonaten geben internationale Künstler Open-Air Konzerte auf der Außenbühne[1]. Einmal im Jahr wird die CassianCarl nach Frankfurt am Main geschoben und geht am Mainkai für die Eventreihe „Mainachten“ mit dem Frankfurter Kabarettisten Anton Le Goff vor Anker.