Carsten Mischka

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Carsten Mischka (* 14. November 1973 in Bergisch Gladbach) ist ein deutscher Prähistoriker.

Leben[Bearbeiten]

Nach dem Schulbesuch in Bergisch Gladbach studierte Mischka zunächst von 1992 bis 1994 drei Semester Maschinenbau an der Universität Aachen. Nach einer Neuorientierung ging er an die Universität zu Köln um dort Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie mit Schwerpunkt Provinzialrömische Archäologie sowie Geographie zu studieren. Im Jahr 2001 schloss er seinen Universitätsbesuch mit einer Magisterarbeit über die Morphologie und Funktion der Steinartefakte des bandkeramischen Fundplatzes Erkelenz-Kückhoven ab. Anschließend war er als Ausgrabungsleiter für Grabungsfirmen tätig, darunter mehrjährige Grabungen für das Projekt Landschaftsarchäologie des Neolithikums in den rheinischen Braunkohletagebauen. Diese Arbeit mündete in einem zweijährigen Dissertationsstipendium der Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier.

Im September 2007 begann er am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel zunächst als Leiter von geophysikalischen Prospektionen sowie Ausgrabungen neolithischer und kupferzeitlicher Siedlungen in Rumänien und war ab 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Lehre in Praxis und Theorie. Im Januar 2009 wurde er an der Universität zu Köln mit der 2015 veröffentlichten Dissertation Die bandkeramische Siedlung Inden-Altdorf D, Kreis Düren promoviert.[1] Für diese Dissertation erhielt er im Mai 2010 den Archäologiepreis der Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier.[2] Von 2010 bis 2014 erforschte Mischka mit Hilfe der Gradiometrie bei einem Kooperationsprojekt der Universitäten Kiel und Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kultusministerium die zivilen Strukturen der Kastelle am Raetischen Limes.[3][4] Seine geophysikalischen Prospektionen führten ihn bisher neben Rumänien nach Ungarn, Tschechien, Spanien und in den Sudan. Zusammen mit Knut Rassmann ist er seit 2013 in der deutschen Leitung des internationalen Yamnaya Impact Projects. Mithilfe der Geomagnetik ist es dort seine Aufgabe, neolithische Großsiedlungen in der Ukraine zu prospektieren. Dieses Projekt wird über die Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Institut gefördert.[5]

Mischka ist seit 2013 Lehrbeauftragter an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er war drei Jahre Schatzmeister der Prähistorischen Gesellschaft Köln und anschließend von Mai 2013 bis Mai 2015 Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte. Mischka ist mit der Prähistorikerin Doris Mischka, geborene Rupprecht, verheiratet. Seine besonderen Forschungsinteressen liegen neben dem Neolithikum im Bereich der geophysikalischen Prospektion und der Landschaftsarchäologie.[6]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Der bandkeramische Fundplatz Inden-Altdorf D. In: Lee Clare, Kristin Heller, Maha Ismail-Weber, Carsten Mischka: Die Bandkeramik im Altdorfer Tälchen bei Inden (=  Rheinische Ausgrabungen 69). Von Zabern, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-8053-4879-9, S. 175–336 (= Veröffentlichung der Dissertation).
  • Quantitative Analyse − Werkzeugspektren bandkeramischer Siedlungen im Vergleich. In: Harald Floss: Steinartefakte. Vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit. Kerns, Tübingen 2013, ISBN 978-3-935751-16-2, S. 765−778.
  • mit Cecilia Moneta: Neue geomagnetische Prospektionen in den Kastellvici des Raetischen Limes. In: Peter Henrich (Hrsg.): Der Limes vom Niederrhein bis an die Donau. 6. Kolloquium der Deutschen Limeskommission (= Beiträge zum Welterbe Limes, 6), Theiss, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8062-2466-5, S. 123–135.
  • Neue Ergebnisse der geomagnetischen Prospektionen neolithischer und kupferzeitlicher Siedlungen in Rumänien. In: Eurasia Antiqua 15, 2009, S. 1–14.
  • Geomagnetische Prospektion neolithischer und kupferzeitlicher Siedlungen in Rumänien. In: Eurasia Antiqua 14, 2008, S. 99–113.
  • Morphologie und Funktion der Steingeräte des bandkeramischen Fundplatzes Erkelenz-Kückhoven. In: Harald Koschik (Hrsg.): Der bandkeramische Siedlungsplatz von Erkelenz-Kückhoven. Untersuchungen zum bandkeramischen Siedlungsplatz Erkelenz-Kückhoven, Kreis Heinsberg (Grabungskampagne 1989-1994). Bd. 1, (= Rheinische Ausgrabungen 54), Von Zabern, Mainz 2004, S. 443–536.

Weblinks[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Die Dissertation wurde im Rahmen der folgenden Schrift veröffentlicht (siehe auch Schriftenverzeichnis): Die Bandkeramik im Altdorfer Tälchen bei Inden (= Rheinische Ausgrabungen 69)
  2. Bandkeramik im Altdorfer Tälchen, Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier.
  3. Carsten Mischka: Large buildings in the vici at the Raetian Limes in Bavaria. Gradiometer-surveys 2010–2014, XXIII. Limes Congress 2015: Abstracts of Lectures and Posters, S. 81.
  4. Ein Forum, Kneipen und Wohnhäuser am Limes, Südwest Presse, 23. November 2010
  5. Yamnaya Impact Project
  6. Institut für Ur- und Frühgeschichte der CAU Kiel: C. Mischka - Lebenslauf und Schriften
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