Carl Heck
Carl Heck (häufig auch Karl Heck geschrieben) (* 23. Juni 1907 in Berlin; † nach 1943) war ein deutscher Parteifunktionär und SA-Führer, zuletzt Brigadeführer.
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[Verbergen]Leben und Wirken[Bearbeiten]
Heck wurde als Sohn des Polizisten Albert Heck (1862–1930) geboren. In seiner Jugend besuchte er das Gymnasium, das er mit der Obersekundareife verließ um eine kaufmännische Lehre zu absolvieren. Ergänzend dazu wurde er an der Handelsschule unterrichtet. Danach verdiente er seinen Lebensunterhalt als Handlungsgehilfe. Vom 1. April 1927 bis zum Februar 1933 war er als Ein- und Verkäufer, Reisender und Kassenführer bei einer Großhandelsfirma für die Edelmetallver- und Bearbeitung tätig.
Mitte der 1920er Jahre begann Heck sich in Kreisen der extremen politischen Rechten in Berlin zu betätigen: So gehörte er ab 1922 dem Deutschnationalen Jugendbund an. Später war er Mitglied im völkischen Sportclub Olympia, bevor er 1924 in den Frontbann Nord eintrat, wo er unter anderem Kurt Daluege kennenlernte. Als der Frontbann Nord 1926 in der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) aufging, trat auch Heck in diese über, in der er mit Eintrittsdatum vom 17. März 1926 als Mitglied geführt und zunächst dem Sturm Kreuzberg zugeteilt wurde. Mit Eintrittsdatum vom Dezember 1926 wurde Heck auch Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 49.478).
In den Jahren 1926 bis 1931 stieg Heck in den Reihen der Berliner SA rasch auf. Er war zunächst im Sturm Kreuzberg (bzw. Sturm 26) bis März 1930 Fahnenträger sowie Führer einer Schar bzw. eines Trupps. In der Öffentlichkeit fiel er durch seine Beteiligung an Straßen- und Saalschlachten der SA mit den Kommunisten und anderen politischen Gegnern sowie an Propagandaaktionen der Partei auf. In diesen Jahren wurde er wiederholt aufgrund von politischen Vergehen (verbotenes Uniformtragen etc.) von der Polizei verhaftet.
Am 1. November 1930 wurde Heck Führer des Sturms 24, bevor er am 1. April 1931 mit der Führung deines Sturmbannes der Satandarte 3 betraut wurde. Zum 1. September 1931 wurde er Führer des Sturmbannes VIII und am 13. Am 13. Juni 1932 wurde Heck schließlich in den Rang eines Standartenführers befördert und zum Führer der SA-Standarte 8 ernannt, die er bis zum 14. Februar 1937 führen sollte. Als Führer einer von acht Berliner SA-Standarten gehörte Heck in den folgenden Jahren zu den höchsten SA-Führern in Berlin.
Nach den Ereignissen der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle der NS-Regierung vom Sommer 1934 wurde Heck verschiedentlich irrtümlich als im Zuge derselben erschossen gemeldet.[1]
Am 15. Februar 1937 wurde Heck mit der Führung der SA-Brigade 108 Grenzland West beauftragt, bevor er am 1. August 1939 zum Führer der Brigade 8 (Schneidemühl) ernannt wurde. Seinen höchsten Rang in der SA erreichte er am 30. Januar 1939 mit der Beförderung zum SA-Brigadeführer.
Von 1940 bis 1944 nahm Heck als Reserveoffizier am Zweiten Weltkriegs teil: Während dieser Zeit nahm er am Frankreichfeldzug und am Russlandfeldzug teil, in dem er im Juni 1941 einen Schulterschuss erlitt, wofür er mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet wurde. Zuletzt gehörte er als Leutnant der Stammkompanie des Grenadier-Ersatzbataillons 96 an, bevor er mit Wirkung vom 8. Mai 1944 aus der Wehrmacht entlassen wurde, um im Auftrag der Obersten SA-Führung die Führung der SA-Gruppe Pommern mit Dienstsitz in Stettin zu übernehmen, die er mindestens bis zum 31. Dezember 1944 inne hatte.
Beförderungen[Bearbeiten]
- 7. Februar 1930: SA-Scharführer
- 30. März 1930: SA-Truppführer
- 1. November 1930: SA-Sturmführer
- 20. September 1931: SA-Sturmbannführer
- 13. Juni 1932: SA-Standartenführer
- 1. Mai 1937: SA-Oberführer
- 30. Januar 1939: SA-Brigadeführer (gemäß „Führerbefehl“ Nr. 52)
Literatur[Bearbeiten]
- Weißbuch über die Erschießungen vom 30. Juni 1934, 1934.
Archivalien[Bearbeiten]
- BArch. Berlin: Bestand PK, Akte „Heck, Carl (23.6.1907)“ (= PK-Film E 39, Bilder 721-748)
- BArch. Berlin: Bestand SA 4000, Akte „Heck, Karl (23.6.1907)“
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Otto Strasser: Die Deutsche Bartholomäusnacht, 1938, S. 123.