Caritas Altenhilfe Gemeinnützige GmbH

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Die Caritas Altenhilfe GGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e. V. und damit Teil der katholischen Kirche.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Initialzündung für die Gründung der Gesellschaft am 1. Dezember 1970 gibt die evangelische Fabrikantenwitwe Erna Lindner, welche ihr Vermögen bis auf einige Vermächtnisse dem Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V. vererbt. Das zweckgebundene Erbe soll zur Errichtung, zum Betrieb und zur Förderung von Einrichtungen der Altenhilfe verwendet werden. Die Gesellschaft konzentriert ihre Tätigkeit auf das Erzbistum Berlin, d. h. Berlin, Brandenburg und Vorpommern.

Die Caritas Altenhilfe GGmbH entwickelt Wohn- und Betreuungskonzepte im Erzbistum Berlin, die sich an den Bedürfnissen von Seniorinnen und Senioren orientieren. Die Gesellschaft ist Trägerin von 73 Senioreneinrichtungen an 51 Standorten, darunter ambulante Pflegedienste, Seniorenwohnhäuser mit Serviceleistungen sowie Seniorenheime und Seniorenzentren. Das Leistungsspektrum umfasst Pflege zu Hause, Fahrbarer Mittagstisch, ambulant betreute Wohngemeinschaften und Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz, Servicewohnen, Tagespflege, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und vollstationäre Pflege. 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 435 Ehrenamtliche betreuen in den Diensten und Einrichtungen rund 5.000 Seniorinnen und Senioren.

Selbstverständnis[Bearbeiten]

Als Unternehmung der Caritas hat die Gesellschaft den Auftrag, sichtbares Zeichen der katholischen Kirche zu sein und in deren Sinne zu handeln. Die zudem angestrebte notwendige Wirtschaftlichkeit ist dabei kein Gegensatz, sondern sichert nachhaltig den Auftrag der Gesellschaft. Mit dem Markenzeichen – dem Caritas-Flammenkreuz – verbindet die Gesellschaft eine große ethische und soziale Verantwortung gegenüber Bewohnern, Kunden, Angehörigen und Mitarbeitern. Das Flammenkreuz steht für berufliche Kompetenz, menschliche Zuwendung, gelebte Nächstenliebe und Sicherheit.

Mäzenin Erna Lindner[Bearbeiten]

Am 25. Februar 1891 wurde Erna Lindner, geb. Pfeiffer geboren. Mit ihrem Mann Herbert Lindner gründete sie in Berlin-Wittenau eine Werkzeugmaschinenfabrik, die Herbert Lindner GmbH. Nach dem Tode ihres Ehemannes 1944 baute Erna Lindner die Fabrik in den Nachkriegszeiten wieder auf und führte sie bis zum Verkauf im Jahre 1969 weiter. Am 7. März 1970 verstarb sie im Alter von 79 Jahren. Die evangelische Frau Lindner stand der katholischen Kirche sehr nahe und hat die Caritas jahrzehntelang unterstützt. Am Ende ihres Lebens lebte die wohlhabende Frau in einem komfortablen Seniorenhaus. Aus ihrer inneren Verbundenheit zur Caritas vererbte sie bis auf einige Vermächtnisse ihr Vermögen dem Caritasverband für Berlin e.V. Das Testament enthielt jedoch die Auflage, das Vermögen nur für die Errichtung, den Betrieb und die Förderung von Einrichtungen der Altenhilfe zu verwenden. Des Weiteren war es ihr letzter Wille, Menschen hierbei zu begünstigen, die „einmal bessere Tage gesehen hätten“. Das Erbe wurde unter Testamentsvollstreckung gestellt und unterstand somit einer Rechenschaftspflicht über die sachgerechte Verwendung des Erbes. Aus diesem Grunde wurde am 1. Dezember 1970 die Caritas Altenhilfe GGmbH gegründet.

Herausforderungen in der Gesellschaft[Bearbeiten]

Die Struktur-Reform 1988[Bearbeiten]

Die Struktur-Reform des Caritasverbandes für Berlin e.V. hat für die Caritas Altenhilfe im Wesentlichen zur Folge, dass grundsätzlich alle Senioreneinrichtungen der Caritas in Berlin in die Trägerschaft der Caritas Altenhilfe GGmbH übergeben werden. Im Zuge dieser Reform übernimmt die Gesellschaft 1988 zwei Seniorenheime und neun Seniorenwohnhäuser.

Die politische Wende 1989/1990[Bearbeiten]

Das Bistum Berlin – heute Erzbistum Berlin – umfasste schon immer auch Teile der ehemaligen DDR. So gab es in Brandenburg und Vorpommern eine Reihe katholischer Senioreneinrichtungen, deren Trägerschaften neu geordnet werden konnten. Nach einem gemeinsamen Beschluss übernimmt die Caritas Altenhilfe GGmbH die Trägerschaft von neun Seniorenheimen des Caritasverbandes für Brandenburg und Vorpommern e.V. und ist damit bistumsweit tätig. Innerhalb eines groß angelegten Investitionsprogramms werden die übernommenen Einrichtungen neu erbaut und in den Jahren 1995 und 1996 in Betrieb genommen. Die neuen Seniorenzentren bieten Servicewohnen und vollstationäre Pflege sowie Kurzzeit- und Tagespflege an.

Reorganisation 1998[Bearbeiten]

Aufgrund der gesetzlichen Änderung des Kostenerstattungsprinzips zum Wirtschaftlichkeitsprinzip ist es verstärkt notwendig, das Unternehmen mit modernen Management-Methoden zu führen. Insbesondere durch die Führungsgrundsätze „Management by objectives“ und „Management by exception“ werden die Leitungen der Einzeleinrichtungen zum eigenverantwortlichen wirtschaftlichen Handeln veranlasst. Diejenigen Unternehmensteile, die nicht zum eigentlichen Unternehmenszweck beitragen oder langfristig nicht wirtschaftlich zu führen sind, werden veräußert. Weiterhin wird ein Controlling eingeführt, welches die Steuerung und die Kontrolle der vielfältigen Einzelaktivitäten ermöglicht. Parallel zu diesen Maßnahmen gilt es, die Qualität in Bezug auf die Gebäude und die Pflege der anvertrauten Senioren zu optimieren. Der Turnaround ist 1998 geschafft, so dass die Caritas Altenhilfe GGmbH als nachhaltig gesichertes und professionell geführtes Unternehmen angesehen werden kann.

Pflegeversicherungsgesetz 1995[Bearbeiten]

Mit dem Pflegeversicherungsgesetz 1995 wachsen die Qualitätsanforderungen Ohne Pflegequalität und Qualität in den übrigen Unternehmensbereichen kann eine Gesellschaft nicht bestandsfähig sein. So war die Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes 1995 und die verstärkten Qualitätsanforderungen an Pflegeeinrichtungen Anlass für die Gesellschaft, die fachliche Kompetenz und Qualität durch die Etablierung eines umfassenden Qualitätsmanagements weiterzuentwickeln. Dass die Pflegequalität heute ein hohes Niveau erreicht hat, zeigen die hervorragenden Pflegenoten der Einrichtungen, die durchschnittlich eine Note von 1,1 erreichen und damit weit über dem jeweiligen Landesdurchschnitt liegen.

Zum 1. Januar 2012 wechseln die ambulanten Pflegedienste des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin in die Trägerschaft der Caritas Altenhilfe GGmbH. Damit wird das bewährte Versorgungsnetz der Caritas noch engmaschiger gestrickt. Die Caritas Altenhilfe verfügt damit über passgenaue Angebote für jede Lebenslage im Alter und bei Pflegebedürftigkeit.

Christliches Profil mit Inhalt[Bearbeiten]

Untrennbar mit dem Flammenkreuz – der Marke Caritas – ist die gelebte und erlebbare Seelsorge verbunden. Auch Menschen, die keiner Konfession angehören, vertrauen darauf, dass in den Caritas-Einrichtungen christliche Werte gelebt werden. Ein Profil ist jedoch nur so gut, wie seine Authentizität. Für diese sorgen zahlreiche in den Senioreneinrichtungen beschäftigte Ordensfrauen und berentete Pfarrer, die in vielen Einrichtungen leben. Die Weiterentwicklung der Seelsorge ist der Gesellschaft darüber hinaus ein besonderes Anliegen. Eine Herausforderung in einem Milieu, in welchem zunehmend Mitarbeiter tätig sind, die keinen Bezug zum Christentum haben (53 Prozent). Um die Bewohner mit ihren Bedürfnissen besser verstehen zu können, ist es für die Mitarbeiter/innen nötig, mit christlichen Themen vertraut zu sein. Diesem Informationsbedarf wurde die Caritas Altenhilfe durch die Entwicklung eines praxisnahen „Handbuches Seelsorge“ gerecht. Hierfür erhielt die Caritas Altenhilfe 2002 den Innovationspreis für visionäre Führungsinstrumente der DVLAB (Deutscher Verband der Leitungskräfte in Alten- und Behinderteneinrichtungen). Seelsorge ist jedoch Aufgabe aller und so verteilt die Caritas Altenhilfe die seelsorgerliche Betreuung der Bewohner auf alle Schultern, indem sie 2008 eine 2-jährige Weiterbildung zur Altenheimseelsorge startet. In deren Rahmen und in weiterführenden Projekten wird gemeinsam überlegt, wie man mit der „Sichtweise Seelsorge“ den Heimalltag für Bewohner würdevoll gestalten kann.

Die Caritas Altenhilfe als Arbeitgeberin[Bearbeiten]

In der Pflegebranche geht es darum, dass Menschen für Menschen da sind und diese kompetent unterstützen. Deshalb setzt die Gesellschaft auch auf Qualität in Bezug auf ihre Mitarbeiter/innen. Startete die Gesellschaft ihre Tätigkeit 1970 mit lediglich zwei Geschäftsführern und unter Nutzung der personellen Strukturen des Caritasverbandes für Berlin e.V., so beschäftigt das Unternehmen heute zusammen mit ihrer Tochter „Senioren Service Gesellschaft“ rund 2.000 Mitarbeiter/innen. Inbegriffen sind hier auch 65 Stellen für Auszubildende und Umschüler in den Berufsfeldern Altenpfleger/in, Hauswirtschafter/in, Koch/Köchin, Kauffrau/mann für Bürokommunikation, Bürokauffrau/mann, Maler/in und Lackierer/in, Fachinformatiker/in. Dabei beginnt Qualität schon bei der Personalauswahl und bei der Förderung und Entwicklung guter Führungskräfte. Weiterhin legt die Gesellschaft Wert auf eine ständige fachliche Weiterentwicklung, auf eine mitarbeiterfreundliche Unternehmenskultur und einen partizipativen Führungsstil. Dass viele Mitarbeiter/innen bei der Caritas Altenhilfe auf ein positives Arbeitsumfeld treffen, belegt die Auszeichnung zum „Besten Arbeitgeber im Gesundheitsweisen 2008“. Einen wertvollen Beitrag leisten auch die 435 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, die in den Senioreneinrichtungen stundenweise im Einsatz sind und den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner bereichern.

Weblinks[Bearbeiten]

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