CODY-Projekt

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CODY-Projekt
Leiter: Jörg-Tobias Kuhn, Christian Dobel, Heinz Holling, Julia Raddatz, Christin Schwenk[1]
Gründungsjahr: 2010
Ort: Münster und Düsseldorf
Anschrift: Institut für Psychologie
Fliednerstr. 7
48149 Münster
Website: Website der Uni Münster

Das CODY-Projekt ist ein Forschungsprojekt des Instituts für Psychologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. CODY steht dabei für "Computergestütztes Dyskalkulietestverfahren und -training".[2] Der Fokus der Studie liegt in der Entwicklung und Evaluation eines arbeitsgedächtnisgestützten Diagnoseinstruments und integrativen Trainingsprogramms bei einer Dyskalkulie im Kindesalter.[3]

Methodik[Bearbeiten]

Die 68 Kinder der ersten Phase der Studie (2010–2013), welche ein durchschnittliches Alter von 8,46 Jahren aufwiesen, wurden aus regulären Grundschulen in Nordrhein-Westfalen ausgewählt. An vier Grundschulen wurde ein Screening mittels Heidelberger Rechentest[4] durchgeführt und an anderen Schulen wurden solche Schüler nominiert, die von Eltern und Lehrkräften als rechenschwach eingestuft wurden. Als Kontrollgruppe wurden 20 Kinder mit einem Testergebnis außerhalb des Risikobereichs zufällig ausgewählt. Neben einem Intelligenztest wurden zum Ausschluss einer Legasthenie oder ADHS weitere Tests durchgeführt. Die mathematischen Fähigkeiten wurden mit der neuropsychologischen Testbatterie für Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Kindern (ZAREKI-R)'[5] erfasst. Die einzelnen Leistungstests wurden an unterschiedlichen Terminen in universitären Räumlichkeiten durchgeführt und dauerten mit Pausen jeweils etwa 75 Minuten.[6] Unter Berücksichtigung der Forschungsergebnisse entwickelten die Wissenschaftler den CODY-Einstufungstest, ein Screening für Grundschulkinder der 2. bis 4. Klasse. Insgesamt wurde das computergestützte Dyskalkulie-Screening an 1175 Grundschülern erprobt.[7]

In einer zweiten Studienphase (2013–2016) wurde das computergestützte Diagnose- und Trainingsverfahren Meister Cody ‒ Talasia gemeinsam mit dem Softwareentwickler Kaasa health entwickelt. Dies soll auch Kindern mit einer diagnostizierten Rechenstörung beim Verbessern des mathematischen Verständnisses helfen. Die Wirksamkeit des Mathe-Trainings wird an verschiedenen Grundschulen getestet.[8]

Ergebnisse[Bearbeiten]

Die Studie hat ergeben, dass mithilfe des CODY-Einstufungstests, der aus den Forschungsergebnissen entwickelt wurde, eine Dyskalkulie verlässlich diagnostiziert werden kann. Das Training mit Meister Cody ‒ Talasia führt zu einer deutlichen Verbesserung der mathematischen Leistungen der Grundschulkinder, insbesondere im Bereich des basalen Zahlen- und Mengenverständnisses.[9]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Team der Uni Münster. Abgerufen am 19. Mai 2016
  2. Hochspringen Website der Uni Münster: CODY. Abgerufen am 19. Mai 2016
  3. Hochspringen Forschungsinitiative ESF: CODY. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  4. Hochspringen Haffner, J./ Baro, K./ Parzer, P./ Resch, F.: Heidelberger Rechentest (HRT 1-4), 2005.
  5. Hochspringen Von Aster, M./ Weinhold Zulauf, M./ Horn, R.: Neuropsychologische Testbatterie für Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Kindern (ZAREKI-R), 2006.
  6. Hochspringen Kuhn, J.-T./ Raddatz, J./ Holling, H./ Dobel, C.: Dyskalkulie vs. Rechenschwäche: Basisnumerische Verarbeitung in der Grundschule. Lernen und Lernstörungen (2), 2013, S. 233.
  7. Hochspringen Forschungsinitiative ESF: CODY. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  8. Hochspringen Westfälische Nachrichten: Psychologen der Uni Münster fördern rechenschwache Grundschulkinder. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  9. Hochspringen Forschungsinitiative ESF: CODY. Abgerufen am 19. Mai 2016.
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