Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen
promotion Nordhessen ist ein bundesweiter Businessplanwettbewerb in Hessen mit Sitz in Kassel, der Existenzgründer bei der Planung und Durchführung ihrer Gründungs- (oder späteren Wachstumsvorhaben) unterstützt. Wettbewerbsteilnehmer in der Pre-Seed (Vorgründungs-), Seed (Gründungs-), Wachstumsphase sowie in der Nachfolge werben durch ein umfangreiches Coaching- und Kontaktnetzwerk unterstützt.
Der Wettbewerb wird von der Regionalmanagement Nordhessen GmbH durchgeführt, von regionalen Sponsoren und dem High-Tech-Gründerfonds unterstützt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch das Land Hessen zum großen Teil finanziert. Nach Abschluss einer Wettbewerbsrunde finden sich Teilnehmer in der wettbewerbsinternen Alumni-Community wieder und profitieren weiterhin von den Kontakten des Netzwerkes. Die Angebote sind für alle Teilnehmer komplett kostenfrei.
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[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
promotion Nordhessen wurde zwischen 1999 / 2000 von der Volkswagen AG und dem Land Hessen ins Leben gerufen. Parallel begannen zu der Zeit an weiteren Standorten von Volkswagen Gründerwettbewerbe, u. a. am Standort Emden der Wettbewerb promotion Weser-Ems, der zunächst inhaltlich und optisch mit promotion Nordhessen identisch war sowie am Hauptsitz in Wolfsburg "Autovision", das heute als Personaldienstleister als Tochterunternehmen von Volkswagen tätig ist. Unter der übergeordneten Bezeichnung "Autovision" wurden strukturpolitische Ziele und Maßnahmen zur Stärkung regionaler Entwicklungspotenziale an den jeweiligen Standorten durch die Förderung neuer Unternehmensgründern definiert.
2007 wurde mit dem Rückzug der Volkswagen AG aus dem Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen die Projektträgerschaft zu 100% an die Regionalmanagement Nordhessen GmbH übertragen, weiterhin wird der Wettbewerb vom Land Hessen unterstützt und gehört heute deutschlandweit zu den am längsten bestehen Gründungsförderungsinstrumenten seiner Art. promotion Weser-Ems wurde 2007 eingestellt.
Bis 2009 war promotion Nordhessen überwiegend technologieorientiert ausgerichtet, seit 2010 werden mit jährlich wechselnden Schwerpunktthemen regionale und bundesweite Wachstumsbranchen gefördert:
2010 die Branchen E-Mobilität und dezentrale Energien. 2011 Kultur- und Kreativwirtschaft. Seither immer Themenoffen 2022 GREEN & SOCIAL IMPACT als Sonderpreise stark im Fokus.
Durch die jährlich wechselnde Integration von branchenspezifischen Projektpartnern ist die themenspezifische Beratungsleistungen für Wettbewerbsteilnehmer sichergestellt.
Businessplan[Bearbeiten]
Der Businessplan enthält alle relevanten betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, die für eine erfolgreiche Unternehmensgründung beantworten werden müssen. Ein Businessplan enhält meist 20 bis 30 Seiten, z. T. auch deutlich mehr. Mit einem Businessplan ist die Planung und Durchführung von Gründungs- oder Wachstumsvorhaben chancenreicher, da mit ihm als Standardinstrument die Kapitalakquise bei Fremd (Banken)- oder Eigenkapitalgebern (Business Angels) möglich ist und eine individuelle unternehmerische Strategie notwendig ist, um in den ersten Jahren der Selbständigkeit, die zu den kritischsten Unternehmensphasen gehören, zu bestehen. Im Gegensatz zu Ideenwettbewerben, die als Vorstufe von Businessplanwettbewerben betrachtet werden können und zur ersten Formulierung und Weiterentwicklung von Geschäftsideen anregen, verfolgen Businessplanwettbewerbe durch die zunächst komplexeren Fragestellungen einen nachhaltigen Ansatz in der Förderung von Unternehmensgründern.
Neuerungen[Bearbeiten]
Seit 2011 können Teilnehmer die Iphone App "my.promotion" kostenfrei nutzen. Teilnehmer profitieren bei der Nutzung der App von einer bundesweiten mobilen Nutzung des Coaching- und Kontakt-Netzwerkes und erhalten regelmäßig aktuelle Twitter-Feeds von promotion Nordhessen. Zusätzlich können sich Interessenten für den Wettbewerb auf einem Smartphone optimierten Wettbewerbsportal von promotion Nordhessen mobil informieren. Eine interne Coaching-Community erleichtert online zusätzlich den Aufbau des Erstkontaktes zu Coaches und weiteren Kontakten.
Wettbewerbsverlauf[Bearbeiten]
In zwei Wettbewerbsstufen werden die Teilnehmer bei der Businessplanerstellung in Form von Coaching- und Kontaktabenden, Seminaren und Workshops, Gründerstammtischen, durch persönliche Beratung sowie einem Teilnehmerhandbuch unterstützt. In der 1. Wettbewerbsstufe wird ein Geschäftskonzept erstellt, das als Vorstufe zum eigentlichen Businessplan zu betrachten ist. Der vollständige Businessplan wird zur 2. Wettbewerbsstufe eingereicht, die Realisierung der Gründungs- oder Wachstumsvorhaben erfolgt dann in der 3. Stufe. Ein spezialisierter und unabhängiger Gutachter-Pool nimmt die anonyme Bewertung der Businesspläne auf Tragfähigkeit mit schriftlichen Kommentaren vor, es gilt die wettbewerbsinterne Vertraulichkeitserklärung. Eine Wettbewerbsrunde dauert ca. 8 Monate, zusätzlich kommen Vorlaufzeiten sowie Evaluierungen hinzu. Insgesamt werden über 20 Veranstaltungen in einer Wettbewerbsrunde angeboten.
Teilnehmer[Bearbeiten]
Teilnehmen können Personen aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland, deren Gründungsvorhaben nicht länger als 2 Jahre am Markt sind. Unternehmer, die ihre ersten oder zweiten Wachstumsschritt planen, müssen mehr als 2 Jahre am Markt aktiv sein. Unternehmensnachfolger dürfen bis zu 2 Jahre nach Umsetzung oder in Planung ihrer Nachfolge teilnehmen.
Gewinn[Bearbeiten]
Neben Preisgeldern von bis zu 40.000 Euro (sowie Sonderpreisen, z. B. für ein Seed-Vorhaben im Bereich Cleantech, das 2011 mit 10.000 Euro zusätzlich dotiert ist) gewinnen Teilnehmer vor allem durch den Aufbau individueller Unternehmensnetzwerke, ihrer Unternehmerpersönlichkeit sowie mit Kontakten zu neuen Geschäftspartnern und Kapitalgebern.
Bilanz[Bearbeiten]
Etwa 3000 Wettbewerbsteilnehmer nahmen bislang teil, fast 3/4 der Teilnehmer kommen aus der Region Nordhessen (Stadt und Landkreis Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder-Kreis, Landkreis Hersfeld-Rotenburg sowie Werra-Meißner Kreis), aus Mittel- und Südhessen sowie dem Rest der Bundesrepublik. Etwa 1350 Arbeitsplätze und 310 Unternehmensgründungen wurden mit dem Wettbewerb geschaffen.