Buddhistisches Weihnachten

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Buddhistisches Weihnachten ist eine Umdeutung des christlichen Festes Weihnachten durch europäische Buddhisten.

Alltagspraxis und Deutungen[Bearbeiten]

Viele Buddhisten in Europa feiern heute das ursprünglich christliche Weihnachtsfest: Schenken (dana), liebende Güte (metta), Gemeinschaftssinn und Harmonie (samaggi) seien zentrale Begriffe in der Lehre des Erwachten, die sich nicht auf andere Buddhisten beschränkt: Allen Menschen, auch den Tieren und allen anderen Wesen der Natur gelte diese Einstellung.[1]

Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft veranstaltet in Wien jedes Jahr eine buddhistische Weihnachtsfeier. Laut Gerhard Weißgrab, dem Präsidenten der Buddhisten Österreichs, sei dieses Fest kein christlich-religiöses Weihnachtsfest, man wolle nicht eines der höchsten Feste der Christen buddhistisch vereinnahmen. Man feiere ein Fest und konzentriere sich auf die unterschiedlichen Formen von Liebe (Metta) und von „Geben“ (Dana). Auch der Gedanke an die Tag-Nacht-Gleiche und damit das Wieder-Länger-Werden der Tage, genauso wie der Jahreswechsel, seien Ereignisse rund um die Weihnachtszeit, die leicht in den buddhistischen Kontext vom ständigen Wandel (Anicca) zu stellen seien.[2]

Kritik[Bearbeiten]

Der Religionswissenschaftler Udo Tworuschka sieht eine Differenz zwischen Buddhismus und Weihnacht: Christliches „Weihnacht ist ein personales Symbol und bedeutet, daß Gott sich erniedrigt und zu dem Menschen wird, der fortan im Mittelpunkt dieser Religion steht. In der heiligen Nacht des Buddhismus dagegen geht Siddhartha Gautama ein ‚Licht’ auf, und er erkennt die Lehre vom leiden und dessen Ende. Die buddhistische Weihnacht ist infolgedessen ein sachliches Symbol.”[3]

Literatur[Bearbeiten]

  • Christoph Berger: Buddhistische Weihnacht. In: Julia Schirra (Hrsg.): Und es werde Licht! Autoren erzählen von Weihnachten. Frankfurt, M. 2010, ISBN 9783837208962, S. 13–22
  • Johann Hisch und Josef Mann: Buddhistische Weihnacht in Korea. In: Weltreligionen im Religionsunterricht der AHS, BHS. Wien: Päpstliche Missionswerke 1984, S. 45

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Elena Aracena: Weihnachten - "Gar nicht so unbuddhistisch." In: Süddeutsche Zeitung vom 23. Dezember 2013
  2. Hochspringen Gerhard Wiessgrab: Wir feiern Weihnachten. Dezember 2012
  3. Hochspringen Udo Tworuschka: Heilige Wege: die Reise zu Gott in den Religionen. Lembeck Verlag 2002, ISBN 9783874763899, S. 146

Weblinks[Bearbeiten]

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