Bruno Albrecht

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Bruno Albrecht (* 22. April 1901 in Łódź; † 14. August 1966 in Hannover) war als SS-Unterscharführer Angehöriger der Lager-Gestapo (Politische Abteilung) im KZ Auschwitz[1] und im KZ Bergen-Belsen[2] eingesetzt.

Stationen eines SS-Manns[Bearbeiten]

Als Sohn eines Kupferschmieds wollte er eine Laufbahn als Lehrer einschlagen, aber schon bei der Prüfung scheiterte er.[3] So wurde er im Jahre 1923 zur polnischen Armee eingezogen. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen ab dem 1. September 1939[4] meldete er sich freiwillig zur Waffen-SS[5]. Mitte 1941 wurde er als Wachtmann im KZ Buchenwald[6] eingesetzt.

Dienst im KZ Auschwitz[Bearbeiten]

Im September 1941 wurde er zum KZ Auschwitz versetzt. Die Beförderung zum SS-Unterscharführer erfolgte im Dezember 1941, womit er auch in der Gestapo-Dienststelle (Politische Abteilung) eingesetzt wurde[7]. In der Politischen Abteilung (PA)[8][9] war er in der Aufnahmeabteilung tätig. Im Herbst 1941 wurde er auch bei der Verbrennungsstation der vergasten Leichen, dem Krematorium, zum Wachdienst eingeteilt. Aber auch er wurde zum sogenannten Rampendienst eingesetzt. Dabei hatte er die ankommenden verschleppten Gefangenen aus den Zügen zu holen und die Selektion der Gefangenen zu Todes- oder Arbeitsopfer zu beaufsichtigen.

Versetzung zum KZ Bergen-Belsen und Nachkriegszeit[Bearbeiten]

Nach der Auflösung des KZ Auschwitz II im November 1944 wurde der Lagerkommandant und SS-Hauptsturmführer Josef Kramer[10] zum Kommandanten des KZ Bergen-Belsen am 1. Dezember 1944 ernannt. Ihm folgte Albrecht nach Bergen-Belsen in den folgenden Wochen.[11]

Nach dem Ende des Krieges wurde er an Polen ausgeliefert und im Jahre 1948 in Krakau zu 7 Jahren Haft verurteilt[12]. Diese Haftzeit wurde später auf 5 Jahre reduziert. In einer Ziegelei fand er nach seiner Haftzeit eine Beschäftigung.

Unter dem Namen Bruno Albrecht war der SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Fritz Katzmann[13] nach dem Kriege untergetaucht. Ob er dem Namen des eigentlichen SS-Unterscharführers Albrecht wissentlich nutzte, bleibt offen.

Netzseiten[Bearbeiten]

  1. KZ Auschwitz
  2. KZ Bergen-Belsen
  3. Ernst Klee: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3, S. 17.
  4. Überfall der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939
  5. Waffen-SS
  6. KZ Buchenwald
  7. Organisation der KZ
  8. Politische Abtelung im KZ
  9. Bruno Albrecht als Angehöriger der PA im KZ Auschwitz
  10. KZ Kommandant Josef Kramer
  11. Alexandra-Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel und "Endlösung": das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Schöningh, Paderborn 2000, ISBN 3-506-77511-1, S. 131.
  12. Bruno Albrecht
  13. Fritz Katzmann
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