Brechrand (Rüstung)

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Sehr niedriger Brechrand zum Beginn der Verwendung, Bild aus "Boeheim,Handbuch der Waffenkunde"

Der Brechrand auch "Stoßkragen", franz. "passe-gards", ital. "guarda-goletta", span."bufa", ist eine Schutzvorrichtung, die in unterschiedlichen Größen auf den Schulterpanzern (Achseln) von Rüstungen angebracht ist.

Beschreibung[Bearbeiten]

Mittlere Brechrandhöhe, Bild aus "Boeheim,Handbuch der Waffenkunde"

Die Verwendung der Brechränder begann etwa um das Ende des 15. Jahrhunderts. Der Zweck der Brechränder war es starke Schwerthiebe, die von der Seite kommend auf Hals und Kopf zielten abzublocken oder abgleiten zu lassen. Man unterscheidet bei den Brechrändern grundsätzlich zwei Arten:

- 1.) Die "Stauchen" Hiermit bezeichnet man niedrige Brechränder die nur wenig in die Höhe reichen und eher starke Schienen sind und

-2.) Die "Brechränder" Hiermit bezeichnet man diese Schutzschienen, wenn sie weit über den eigentlichen Schulterpanzer herausragen.

Mit der Zeit wurden die Brechränder immer höher, so das sie manchesmal schon groteske Formen annahmen. Die größten sieht man um 1502 an den sogenannten Stech- und Rennzeugen, extrem schweren und belastbaren Rüstungen die rein für Turnierkämpfe konstruiert waren.

Die Brechränder hielten sich verhältnismäßig lange und sie erschienen noch bis etwa in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts an verschiedenen Rüstungen. Danach wurden sie nicht mehr verwendet[1].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Wendelin Boeheim, Handbuch der Waffenkunde Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1890, Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8, Seite 67-78
Extrem hoher Brechrand an einer Turnierrüstung zum Gestech, Bild aus "Boeheim,Handbuch der Waffenkunde"

Literatur[Bearbeiten]

  • Friedrich Otto Leber, Wien's Kaiserliches Zeughaus: zum ersten Male aus historisch-kritischem gesichtspunkte Betrachtet, für Alterthumsfreunde und Waffenkenner beschrieben, Band 1, Band 2 von Rückblicke in die deutsche Vorzeit, Verlag Koehler, 1846

Galerie[Bearbeiten]

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