Brandestoc (Buttafuori)
Brandestoc (Buttafuori) | |
---|---|
![]() | |
Angaben | |
Waffenart: | Stichwaffe, Parierwaffe |
Bezeichnungen: | Brandestoc Buttafuori |
Verwendung: | Waffe |
Entstehungszeit: | ca. 16. Jahrhundert |
Einsatzzeit: | bis etwa 18. Jahrhundert |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Italien, Waffenschmiede |
Verbreitung: | Italien, Europa |
Gesamtlänge: | etwa 100 cm |
Griffstück: | Metall |
Besonderheiten: | verborgene Klinge |
Die Brandestoc Buttafuori bezeichnen einen Typus von Stich- und Parierwaffen mit hauptsächlich italienischer Provenienz. Gemeinsames Merkmal dieses Waffentypus ist eine im Schaft integrierte Klinge, die bei Bedarf ausgefahren werden kann.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Beschreibung[Bearbeiten]
Die Waffen des Typus Brandestoc Buttafuori bestehen aus Metall und haben in etwa die Länge eines Spazierstockes. Sie haben am oberen Ende eine gabelartige Gestaltung, die in unterschiedlichen Formen bekannt sind und als Parierelement genutzt werden konnte. Eine bekannte Variante ist die Ausformung die an einer Seite zu einem Drachenkopf und auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Drachenschwanz gestaltet ist. Der Schaft der Waffe besteht aus Metall und ist hohl. Im Inneren befindet sich eine Feder und ein Mechanismus, der auf Knopfdruck eine Klinge aus der Mitte der gabelförmigen Spitze herausspringen lässt. Die Klinge ist im gespannten Zustand im Schaft komplett verborgen. Die Austrittsstelle der Klinge ist durch einen kleinen Metalldeckel verschlossen. Beim Auslösen des Spannmechanismus wird der Deckel geöffnet und die Klinge springt heraus. Die Brandestoc Butafiori wurden von Pilgern und von Offizieren innerhalb von Gebäuden oder auf Transporten in Wagen getragen, also an Orten, in denen die Bewegungsfreiheit mit den üblichen Offiziersstangenwaffen (Partisane) eingeschränkt wäre. Die ausgearbeitete Drachenfigur dient als Parierwaffe gegen Schwert- und Degenhiebe. Die Brandestoc Buttafuori sind selten. Mehrere Varianten wurden in der Lombardei in Italien entwickelt. Es gibt verschiedene Waffen, auf die die Bezeichnung Brandestock (italienisch „Brandestocci“, englisch „Feather Staff“ (Federschaft)) verwendet wird. Siehe dazu auch: Brandestoc.[1]
Literatur[Bearbeiten]
- Abbildung in George Cameron Stone: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor (S. 142, Figure 182) in der Google-Buchsuche
- Lennart Viebahn: Buttafuori ad Alette
- Carlo De Vita: Dizionari terminologici: Armi bianche dal Medioevo all'Età moderna, 1983, ISBN 978-8870380842 (PDF; 36,1 MB) auf (Bild-)Tafel Nr. 70
- Heinz Werner Lewerken: Kombinationswaffen des 15.–19. Jahrhunderts. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1989, ISBN 3327005168
Weblinks[Bearbeiten]
- Buttafuori ad Alette, Milan, c. 1590, signed Al sengo de Gato bei Lennart Viebahn Arms and Armor
- Beschreibung mit ausführlicher Ausarbeitung (inklusive Quellennachweisen) zur der Variante „Pilgerstab“ in PDF-Datei.
- private Website mit Abbildungen zum Drachenkopf Buttafuori
- "Brandistock signed 'Al Segno del Gatto'"
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Courier Dover Publications, 1999, ISBN 978-0-486-40726-5, S. 142 (englisch).