Blutgrätsche Schätzchen, ich singe jetzt französisch!

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Filmdaten
Deutscher TitelBlutgrätsche Schätzchen, ich singe jetzt französisch!
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2007
Länge70 Minuten
Stab
RegieC. Röckelein & K.Dürr
DrehbuchC. Röckelein & K.Dürr
ProduktionGIPFELFILM
MusikTheaterband des Stücks Ein Herz ist kein Fußball
KameraC. Röckelein & K.Dürr
SchnittC. Röckelein & K.Dürr
Besetzung

Schauspieler des Ramba Zamba Theaters Berlin

Blutgrätsche Schätzchen, ich singe jetzt französisch ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2007 von Carolin Röckelein und Karin Dürr über das Theater RambaZamba Berlin auf einer Tournee durch Deutschland.

Inhalt[Bearbeiten]

Der Film verfolgt vier Wochen einer Tournee, die vom offiziellen FIFA Kulturprogramm gefördert wurde.
Wir treffen auf Leidenschaften, Passionen, Lebensentwürfe, Liebesdramen, Schizophrenien, „Eine andere Art Menschsein“. Keine Definitionen, Erklärungen, Diagnosen, sondern einfach Erzählungen.

Das RambaZamba Theater besteht aus sechzehn professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern (mit geistigen Beeinträchtigungen). Jeder begreift sein Schauspiel anders. Das Spiel verschwimmt mit der Realität, das macht es um so wahrhaftiger. Die Regisseurin versteht sich als mit einer Berufung ausgestattet. Der Titel meint: Ein Herz ist kein Fußball. Der Film gibt Gelegenheit, hinter Bühne, Maske und Theaterwelt außergewöhnliche Persönlichkeiten kennen zu lernen, und eine neue Sicht der Dinge zu erfahren.

Personen[Bearbeiten]

Frenzi singt französisch. Ausgedachte Worte, die sie wie eine Operndiva mit immenser Stimme ohne Mikrophon über die verstärkte Band wallen lässt. Dann Schreie: Blutgrätsche, mein Schätzchen, ich singe jetzt französisch. Ihr Körper wankt stark. So wankt sie auch beim Gehen. Links, rechts. Wie Willi und Charlie. Einer links, einer rechts im Kopf. Die habʻ ich erfunden, die gibtʻs.

Mario spricht ganz leise. Im Reisebus sitzt er meist allein. Dann hört er genau zu und beteiligt sich oft, indem er ganz leise aus dem Fenster spricht. Dies, weil er sich nicht sicher genug fühlt, alles laut auszusprechen. Schüchtern lächelt er erst auf die Frage, ob der Platz neben ihm noch frei sei. Dann fängt er an, zu erzählen. Viele sagen ihm, was er zu tun hat, dabei will er doch eigene Entscheidungen treffen. Sein Haar steht in die Höhe wie das Fell eines Leoparden. Er lacht: So bin ich eben. Aber eigentlich, bin ich doch ein netter junger Mann.

Grit sagt: Ich liebe nun mal Bilder. Ich will daraus malen, Kunst machen. Ist meine Lieblingsbeschäftigung, Bilder malen. Wenn ich´s euch versprochen habe, dann zeig´ ich es auch. Zeig´ ich´s auch. Zeig´ ich´s auch. In der Schule wurd´ ich rausgeschmissen, weil sie behauptet haben, ich kann nichts machen. Haben sie mich rausgeschmissen. Und mein Bruder ist dringeblieben. Und mein Bruder ist dringeblieben. Sie wird lauter. Und mein Bruder ist dringeblieben, ja! Ach, die Grit Burmeister kann nichts. Und das fand´ ich ´ne Frechheit. Die haben keine Geduld gehabt mit mir. Zum Lernen und Lesen haben die keine Geduld gehabt mit mir. Was sagst du dazu?
Grit ist der Wind, sie dreht sich auf der Bühne immer schneller. Sie spielt ihre Rollen eigensinnig und stark, kämpft, schimpft, beißt sich vor Wut. Aber im Applaus strahlt sie.

Michael spricht: Ich bin,..., ich bin ein Weiberheld. Michael sitzt in seiner Umkleidekabine. Heute morgen hat er Rita auf die Wange geküsst. Rita ist mit René zusammen, daher ist Moritz sauer, weil Jan-Patrick ihm gesteckt hat, dass sein bester Freund mit der Freundin...
Dass Menschen mit geistiger Behinderung weniger geistige und körperliche Liebe bräuchten, wäre ein großer Irrtum. Es sind die gleichen Dramen, die gleichen Probleme wie bei den sogenannten normal entwickelten Menschen, nur ein bisschen anders. Es geht um Treue und Fremd gehen, Liebe und Eifersucht, Verlobung und Trennung. Es werden Pläne geschmiedet über die Zukunft und das, was man erreichen will.

Joachim: Ich hab gehört, wie der Arzt zu meiner Mutter sagte: mit dem ist nichts mehr anzufangen.
Jeder Tag kann alles verändern. In der ersten Klasse auf dem Weg nach Hause hatte Joachim einen Unfall. Nein, der wird nie mehr so sein wie die anderen. Der kann weg. Muss weg.
Ich bin schon eher so der harte Typ, so habʻ ich das gelernt, so kennʻ ich das. Sein Körper ist trainiert. Er macht die akrobatischsten Choreographien des Stückes, wirbelt Juliana durch die Luft, schlägt Räder, wirft sich herum. Und er liebt es, das Publikum mit dem Messer zu kitzeln...

Festivals[Bearbeiten]

DOK Market, Leipzig, 2007
Cinéfleuve, Saarbrücken, 2007
Shortcuts, Mainz, 2007

Weblinks[Bearbeiten]

Gipfelfilm, Filmverlag, [1]
Ramba Zamba Theater, [2]


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