Biomechanische Prinzipien

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Biomechanische Prinzipien sind Handlungsanweisungen für einen Sportler, damit dieser unter gegebenen Bedingungen einen maximalen Impuls erzielen kann. Sie wurden seit den späten 1960er-Jahren bis zum Anfang der 80er-Jahre von Gerhard Hochmuth entwickelt. Die Biomechanischen Prinzipien nutzen die physikalischen- und mechanischen Gesetzmäßigkeiten eines optimalen Bewegungsablaufes zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Die Prinzipien sind jedoch nur Leitlinien, die konkrete Überlegungen enthalten, wie sportliche Bewegungen unter Berücksichtigung des Impulses optimiert werden können. Insgesamt gibt es 6 Prinzipien.

Inhaltsverzeichnis

Die sechs Biomechanischen Prinzipien[Bearbeiten]

Das Prinzip der Anfangskraft[Bearbeiten]

Das Prinzip besagt, dass eine Bewegung durch eine entgegengesetze gerichtete Bewegung einzuleiten ist, um einen möglichst großen Impuls zu erhalten. Entgegengesetze gerichtete Bewegungen sind Ausholbewegungen wie zum Beispiel Anschwünge oder auch das Nachgeben in den Knien beim Abstemmen zu einem Sprung. Durch das Abbremsen der Gegenbewegung entsteht eine Anfangskraft, durch die der Kraftimpuls der eigentlichen Bewegung vergrößert wird und eine hohe Endgeschwindigkeit der zielgerichteten Bewegung entsteht. Die Anfangskraft ist abhängig von der Ausholbewegung, dem Bremskraftstoß und dem Beschleunigungskraftstoß. Nur wenn diese drei Komponenten in einem optimalen Verhältnis zueinander stehen kann eine Bewegung mit hoher Endgeschwindigkeit erfolgen.

Das Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges[Bearbeiten]

Das Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges ist bei Bewegungen die eine hohe Endgeschwindigkeit erforden von Bedeutung. Dabei gilt: Je länger eine konstante Kraft auf eine Masse einwirkt, desto höher ist die Endgeschwindigkeit und desto größer ist der daraus resultierende Impuls. Dabei müssen die Länge und Richtung des Beschleunigungsverlaufes optimal gestaltet sein. Jedoch ist der situativ optimale Beschleunigungsweg nicht gleich der maximale.

Das Prinzip der optimalen Tendenz im Beschleunigungsverlauf[Bearbeiten]

Dieses Prinzip ist eine Ergänzung zum Prinzip des optimalen Beschleunigungsverlaufes. Ein maximaler Kraftaufwand kann von dem Sportler nur eine kurze Zeit lang erhalten bleiben. Daher ist es sinnvoll im Laufe der Bewegung immer stärker zu beschleunigen, um am Ende die maximale Endgeschwindigkeit zu erreichen. Um eine hohe Geschwindigkeit in kurzer Zeit zu erreichen, muss man gleich zu Beginn der Bewegung maximal beschleunigen, jedoch kann die Beschleunigung am Ende der Bewegung nachlassen.

Das Prinzip der zeitlichen Koordination von Teilimpulsen[Bearbeiten]

Das Prinzip besagt, dass Teilimpulse, die von einzelnen Körperteilen oder dem bewegten Sportgerät in die Gesamtbewegung eingebracht werden, zeitlich optimal aufeinander abgestimmt werden müssen, da sie ausschlaggebend für die Gesamtleistung des Sportlers sind. Ein Sportgerät oder der Körper des Sportlers wird dann optimal beschleunigt, wenn die Teilimpulse gleichzeitig in dieselbe Richtung ihr Geschwindigkeitsmaximum erreichen.

Das Prinzip der Gegenwirkung[Bearbeiten]

Das Prinzip der Gegenwirkung geht auf das 3. Newton´sche Gesetz ein, welches besagt, dass Bewegungen einzelner Teilkörper Bewegungen anderer zur Folge haben. Das bedeutet, dass die Kraft, die ein Läufer auf den Boden ausübt genauso groß ist wie die Kraft, die der Boden auf den Läfer ausübt.

Das Prinzip der Impulserhaltung[Bearbeiten]

Das Prinzip basiert auf den drei Newton´schen Gesetzen und besagt, dass sich der Impuls eines Körpers nur ändert, wenn Kräfte von außen auf ihn wirken. Stößt ein Körper mit einem Impuls gegen einen ruhenden Körper, so so wird ein Teilimpuls an den ruhenden Körper übertragen. Nähert sich ein Körper an eine Drehachse an, wird die Drehbewegung ohne Veränderung des Krafteinsatzes beschleunigt. Dies ist mit dem Drehimpulserhaltungssatz zu erklären.

Literatur[Bearbeiten]

  • Abitur-Training Sport/ Bewegungslehre Sportpsychologie. Stark Verlag, ISBN 9-783-894-49131-4

Weblinks[Bearbeiten]

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