Bindomatic

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Bindomatic
Rechtsform Aktiebolag, schwedische Aktiengesellschaft
Gründung 1974
Sitz Gärdet, Stockholm, Schweden
Leitung * Thomas Blitz (Aufsichtsratsvorsitzender)
  • Jörgen Friman (CEO)
  • Mikael Lindborg (CFO)
  • Göran Tolf (COO/CTO)
Mitarbeiter 100
Branche Maschinenbau, Bürotechnik
Produkte Bindemaschinen, BindezubehörVorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Produkte
Website www.bindomatic.com
Stand: Mai 2014 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2014

Bindomatic AB ist ein schwedisches Unternehmen mit Sitz in Stockholm. Bindomatic ist der Erfinder des Bindomatic-Bindesystems, welches aus aufeinander abgestimmten Maschinen und Verbrauchsmaterial, zum Binden von Dokumenten, besteht. Heute hat die Firma rund 100 Mitarbeiter, welche sich auf die Standorte in Belgien, Deutschland, Portugal, Schweden und in den Vereinigten Staaten verteilen.

Geschichte[Bearbeiten]

Geschäftsunterlagen zu binden wurde in den 1950er Jahren durch die General Binding Corporation eingeführt. Dieses System stanzte mit Hilfe von Maschinen Löcher in die Unterlagen, um in diese dann einen Kunststoff- oder Drahtrücken einzuführen, der die einzelnen Seiten dann hielt. Eine der führenden Firmen auf diesem Gebiet ist heute die deutsche Firma Renz.

Während der frühen 1970er Jahre kamen einfache Heißklebe-Systeme auf den Markt, jedoch war dieser stark fragmentiert. Einzelne Hersteller spezialisierten sich auf die Maschinen, andere produzierten die Verbrauchsmaterialien. Bindomatic wurde 1974 unter dem Namen Semotex als Zulieferer der grafischen Industrie gegründet. Als Semotex begann die ersten Heißleim-Systeme zu importieren, wurde die Idee geboren diese Technologie im Büroumfeld als geschlossenes System zu etablieren, bei dem Maschinen und Verbrauchsmaterial aus einer Hand erworben werden und optimal aufeinander abgestimmt sind , um so ein gutes Endprodukt liefern zu können. Nach der Erfindung des Bindomatic-Systems durch Sture Wiholm, den Firmeninhaber, sowie Jan Sabelström, den technischen Leiter, wandelte Semotex sich zum reinen Produzenten und Anbieter von Heißklebe-Bindelösungen. Die erste Thermobindemaschine war die Bindomatic 2000. Während der 1980er Jahre konzentrierte Bindomatic sich auf seine Tischlösungen und eröffnete ein Netzwerk von rund 50 Vertriebspartner, vornehmlich in Europa aber auch auf anderen Kontinenten.

Während der 1990er Jahre brachte Bindomatic unter der Leitung des technischen Direktors, Göran Tolf, eine Reihe von technischen Innovationen heraus. Speziell in Zusammenarbeit mit Xerox wurde ein Inline-Bindesystem zur Verwendung von Thermobindemappen entwickelt und in den USA, sowie Europa auf den Markt gebracht. In dieser Zeit deckte die Zusammenarbeit mit Xerox viele Bereiche ab. Von den einfachen, weltweit vertriebenen Tischmodellen, bis hin zum technisch anspruchsvollen Inline-Bindegerät, der Xerox DB 120. Während der Jahrtausendwende wurden diese Lösungen auch anderen Druckerherstellern wie Océ oder Canon zugänglich gemacht. Des Weiteren wurde auch die weltweit erste halbautomatische Thermo-Bindemaschine vorgestellt, die Bindomatic 101 DFS. Heute konzentriert sich das Unternehmen wieder stark auf das Binden in der normalen Büroumgebung und hat seit dem Eintritt von John Davis, dem Leiter der US-amerikanischen Vertriebsorganisation, neue Wege für den Vertrieb und das Marketing der Produkte entwickelt. Neben den starken Offline- Bindemaschinen entwickelt die Firma weitere Anwendungen in Bezug auf Inline-Lösungen, welche direkt in Bürodrucker integriert werden können.

Die Firma wurde 2008 an das schwedische Private Equity Unternehmen Valedo verkauft. Seit 2008 ist der ehemalige Vertriebsleiter, Jörgen Friman, CEO von Bindomatic.

Technologie[Bearbeiten]

Die Bindomatic Technologie basiert auf mehreren Patenten. Diese Patente beziehen sich sowohl auf die Produktion des Verbrauchsmaterials sowie auf Neuerungen, welche in den Maschinen Anwendung finden. Die Technologie basiert auf einer Heißleim-Buchbindung-Klebung. Der spezielle Kleber erlaubt auch ein Wiedererhitzen, so dass ein nachträglicher Austausch einzelner Seiten möglich wird. Die Bindefestigkeit wird durch die einzelnen Prozess-Parameter wie z.B. Zeit und Temperatur gewährleistet und sie wird durch jeweils entsprechende Pull- und Flex-Tests, kontinuierlich überprüft.

Unterschiedliche Institutionen haben für den Pull-Test 7,2 N/cm als Schwellenwert vorgegeben, ab dem eine Bindung als gut angesehen werden kann. Für das Bindomtatic System liegt der Mittelwert unter Benutzung von normalem Kopierpapier bei ca. 11N/cm und bei Benutzung von unbeschichtetem Color-Copy Papier bei ca. 9N/cm. Generell wird die Thermobindung nicht für schweres, beschichtetes Papier empfohlen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Bindomatic nicht wesentlich von anderen Heißklebe-Systemen. Bei den Bindemaschinen beziehen sich die Patente darauf, wie das Dokument während eines Arbeitsschrittes transportiert und weiterverarbeitet wird. Hieraus ergibt sich das weltweit schnellste Büro-Bindesystem.

Schlussendlich hat Bindomatic ein Verfahren entwickelt, welches Inline-Bindungen sowohl mit normalen Office-Druckern, als auch Hochleistungsdruckern erlaubt. Für letztere sind die Patente ausgelaufen und die Technologie wird zurzeit nicht weiter benutzt. Für die Office Drucker sind aktuelle Projekte anhängig.

Aktuelle Produkte[Bearbeiten]

Bindomatic fertigt Bindematerialien, angefangen mit der Standardmappe bestehend aus Kunststofffront und Kartonrücken in verschiedenen Farben, der Print-On-Demand (POD) Mappen zum selbst designen, bis hin zu Hardcover welche alle von den gleichen Typen Bindemaschine gebunden werden können. Diese Produkte werden in Portugal sowie in einem Zweigwerk in North Carolina produziert. Die Bindemaschinen werden von Bindomtic entworfen und entwickelt. Einige werden in Eigenfertigung in Portugal hergestellt, in anderen Fällen werden hierfür Subunternehmen beauftragt.

Immaterielles Eigentum[Bearbeiten]

Bindomatic besitzt die Markenrechte von Bindomatic und Coverbind in allen Ländern, in denen die Produkte verkauft werden. Es gibt weiterhin lokale Markenrechte z. B. „a professional impression“ in den USA. In Schweden ist die Bezeichnung Bindomatic als Synonym für jegliche Art von Bindung in den Sprachgebrauch übergegangen. Das Unternehmen hat bis zu einem gewissen Maß versucht einer derartigen Degeneration der „Marke“ entgegenzuwirken, jedoch nur mit überschaubarem Erfolg.

Unternehmensstruktur[Bearbeiten]

Bindomatic AB hat seinen Hauptsitz in Stockholm, mit dem schwedischen Private Equity Unternehmen Valedo als Hauptanteilseigner. Es bestehen Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Belgien, Portugal und den USA. CEO ist Herr Jörgen Friman, der bereits seit 2003 im Unternehmen ist. Er begann als Export Manager und wurde zum CEO berufen, als 2008 die Wiholm Familie die Anteilsmehrheit an Valedo veräußerte. CFO ist Mikael Lindborg, der 2004 dem Unternehmen beitrat. Die dritte Person im Management Team ist der COO, Göran Tolf, der seit 1992 für das Unternehmen tätig ist.

Coverbind Corporation wurde 1983 als Tochterunternehmen von Bindomatic gegründet. Ursprünglich in Elmsford, New York angesiedelt, zog sie erst nach Connecticut, um dann 1994 Ihre Heimat in Wilmington, North Carolina zu finden. General Manager dort ist John Davis, der diese Position seit 2009 bekleidet. Das Tochterunternehmen hat einen anderen Namen als die Muttergesellschaft, da der Name Bindomatic in den USA bereits durch eine Buchbinderei aus St. Louis belegt war. Bindomatic GmbH wurde 1985 als Folge von Unstimmigkeiten mit dem damaligen Vertriebspartner gegründet. Immer im Großraum Frankfurt ansässig ist der Geschäftssitz heute in Bodenheim am Rhein.

Vertriebsleiter ist Andreas Zippel, welcher 2010 in das Unternehmen eintrat. Bindomatic Lda in Portugal wurde als Produktionsstandort von Bindomatic 1990 gegründet. Die ursprüngliche Mappen-Produktion in Stockholm wurde aus Qualitäts- und Kostengründen nach Portugal verlagert. Mit der Zeit wurden noch mehr Funktionen und Teilbereiche wie z.B. Vertriebssteuerung, Kundendienst, Forschung & Entwicklung, technischer Kundendienst, sowie auch die Produktion von Bindemaschinen nach Portugal verlagert. Außerdem wurde ein eigener Vertrieb in Portugal gestartet. General Manager in Portugal ist Humberto Luis, welcher seit 1990 für Bindomatic tätig ist. Er wurde 2002 zum GM berufen, als sein Vorgänger, Pedro Lagido in den Ruhestand trat.

Letztlich wurde 2009 Bindomatic Belgien gegründet. Die Vertriebsniederlassung entstand durch die Übernahme des vormaligen Vertriebspartners, TML. Vertriebsleiterin ist Sonja Heydens, welche TML seit 1991 geführt hat.

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