Berchtesgadener Talkessel

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Hintersee-Panorama im Berchtesgadener Land

Der Berchtesgadener Talkessel ist eine geographische, kulturelle und raumplanerische Region, die dem Kernland des Herrschaftsgebietes der einstigen Fürstprobstei Berchtesgaden entspricht. Sie umfasst den südlichen Teil des heutigen Landkreises Berchtesgadener Land.[1]

Geographie[Bearbeiten]

Geographisch wird die Region von der Umrahmung des Talkessels durch die Berchtesgadener Alpen geprägt.

Der Talkessel wird im Osten, Süden und Westen vom Salzburger Land umschlossen. Im Norden grenzt der durchgängig bayerische Raum um Bad Reichenhall an. Der Talkessel umfasst die heutigen Gemeinden Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau bei Berchtesgaden und Schönau am Königssee. Ein Holzschnitt von Hans Faistenauer aus dem Jahr 1628 zeigt Das Landt und Frl. Stifft Berchtesgaden mit den anstossenden Grentzen.

Kulturelle Bedeutung[Bearbeiten]

Der Talkessel ist bekannt und kulturell sowie touristisch als Feriengebiet attraktiv unter anderem durch den langgestreckten Gebirgssee Königssee und den Berg Watzmann. Außerdem ist er Zielregion der Deutschen Alpenstraße.

Richard B. Adam: Prinzregent Luitpold von Bayern auf dem Weg zur Jagd im Berchtesgadener Land. (Gemälde 1910/1911)

Die Landschaft wurde vielfach künstlerisch verarbeitet, mitunter auch Titel gebend, so unter anderem bei Richard Benno Adam, Carl Rottmann oder Fritz Richter. 1922 erschien als Band 9/10 der Süddeutschen Kunstbücher der Band über Das Berchtesgadener Land durch Franz Martin.

Literarisch spielt Ludwig Ganghofers Roman Der Klosterjäger (1892) im Berchtesgadener Talkessel zur Zeit Ludwigs des Bayern (1282–1347).

Die Bedeutung als Brauchtumsregion spiegelt sich unter anderem im Berchtesgadener Christbaum, dem Gebäck namens Stuck, dem Buttnmandllauf oder den Berchtesgadener Weihnachtsschützen wider, siehe dazu auch Rudolf Kriß' Buch Sitte und Brauchtum im Berchtesgadener Land (1947).

Historisch wurde der Berchtesgadener Talkessel insbesondere durch Autoren wie Eugen Fischer mit seinen Werken Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit (1929) und Die Literatur über das Berchtesgadener Land und seine Alpen (1930), aufgearbeitet. Der Diplomat Wilhelm von Schoen (1851–1933) hat 1925 einen Kleinen Führer durch das Berchtesgadener Land veröffentlicht. Josef Julius Schätz veröffentlichte als Band 1 seiner Reihe Das Bayerische Hochland 1938 den Band Berchtesgadener Land.

Fauna und Flora[Bearbeiten]

In Fauna und Flora gibt es zahlreiche Besonderheiten im Berchtesgadener Talkessel. Diese Besonderheiten führten schon früh zur Ausweisung von Schutzgebieten, aus denen der einzige Nationalpark in den Deutschen Alpen, der Nationalpark Berchtesgaden, hervorgegangen ist.

1927 erschien durch Hans Scherzer Das Berchtesgadener Land als erster Band von Geologisch-botanische Wanderungen durch die Alpen.

Bezeichnung[Bearbeiten]

Spätestens seit 1382 wird vom lenntel berchtesgaden gesprochen und geschrieben. In einem zeitgenössischen Bericht von einem Überfall des Bayernherzogs Friedrich aus diesem Jahr steht[2]

„… als weilent hertzog fridreich von bayern in daz lenntel berchtesgaden viel, und sich deß unterwannt, und datz hayltum von dann fürt …“

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Zum Verwendung des Begriffs: Berchtesgadener Anzeiger Onlineausgabe: Gesalzene Preise durch Absprachen? [1]
  2. Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. Berchtesgadener Anzeiger, Berchtesgaden 2002, ISBN 3-925647-30-9


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