Baskische Seefahrt
Die baskische Seefahrt hat eine lange Tradition. Wie an vielen anderen Küstenstreifen, konzentrierten sich die Basken lange auf den Fischfang in ihrer unmittelbaren Umgebung. Der Atlantik, hier als die Kantabrische See bezeichnet, und der Golf von Biskaya, waren die ersten Fischgründe. Ab dem 13. Jahrhundert wurden ausgedehnte Fangtouren bis nach Neufundland unternommen.
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[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Bereits im 13. und 14. Jahrhundert waren baskische Schiffe bis nach Neufundland gelangt. Dort kamen sie mit den Inuit in Kontakt. Die baskischen Seefahrer kamen in das Gebiet zum Walfang. Im Februar machten sie sich auf den Weg über den Atlantik, entlang der Küste Richtung Grönland und kamen über die nördliche Route ins heutige Kanada. Insbesondere in Red Bay schlugen sie ihr Lager auf. In großen Fässern wurden die Fänge gelagert. Neben Walen gingen auch Lachse oder Lenge ins Netz. Sie wurden noch vor dort zu Bacalao weiterverarbeitet. Aus dem Öl der Wale wurde dann das bis ins 19. Jahrhundert äußerst wertvolle Tran geschöpft. Die Basken kamen jedes Jahr und blieben bis Mitte September. Zurück in Europa wurden die Produkte meist übers Meer in andere Regionen Europas verbracht oder direkt im Baskenland verarbeitet und konsumiert.
Bootsbau[Bearbeiten]
Die Boote der baskischen Fischer wurden zwar von Generation zu Generation weitergegeben, es entwickelten sich aber im Lauf der Zeit neue Bootstypen, die sich während des 20. Jahrhundert immer mehr ausdifferenzierten. Während im ausgehenden 19. Jahrhundert die Fischer ihre Boote selbst bauten, entstanden im frühen 20. Jahrhundert in den Küstenregionen Werften, der Bootsbau wurde professionell ausgeführt. Die Boote waren lange Zeit aus Holz, bevorzugt aus Eiche und Kiefer, hergestellt. Der reiche Waldbestand im baskischen Hinterland erlaubte eine einfache und schnelle Verarbeitung.
Die wirtschaftlichen Bedingungen für den Bootsbau änderten sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts. Holz wurde zum Exportgut und die lokalen Bootsbauer waren auf minderwertige Baumarten angewiesen. So kam auch für den Bootsbau ungeeignetes Holz von Obstbäumen zum Einsatz, was die Lebensdauer eines Bootes empfindlich verkürzte. Als es in den 1960er zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in Spanien kam, profitierten zunächst auch die Küstenbootsbauer. Die vorhandenen Rohstoffe konnten wieder für die eigenen Boote genutzt werden und die Motorboote hatten endgültig den Platz der alten Ruder- und Segelboote eingenommen. Mit der internationalen Produktion von Kunststoffbooten kamen die kleinen baskischen Werften unter Druck.
Fischfang im 20. Jahrhundert[Bearbeiten]
Die nahen Fischgründe waren inzwischen überfischt, und es kam es zu strengen Reglementierungen bezüglich der Fischerei. Angellizenzen wurden vergeben, um die Artenvielfalt der Küsten zu erhalten. Die neuen Systeme der Funk- und Satellitennavigation eröffneten der professionellen Fischerei neue Möglichkeiten. In weit entfernten Gebieten wird heute gefischt und der Fang sofort auf den Schiffen verarbeitet. Dadurch hat sich das maritime Leben in den Küstengebieten in den letzten Jahren grundlegend geändert. Der Bootsbau wurden von großen Werften übernommen, die kleine Werften verschwanden, ebenso wie die ortstypischen Boote. Nur wenige Bootsbauer haben ihre Nische gefunden.
Kulturzentrum Donostia-San Sebastián[Bearbeiten]
In der Nähe von Donostia-San Sebastián wurde im Jahr 2000 ein Kulturzenturm gegründet, das sich der Erhaltung der maritim-baskischen Tradition verschrieben hat. Hier werden Boote nach traditionellem Vorbild konstruiert, gezeigt und genutzt. Ein Verein kümmert sich um die Erhaltung und Verbeitung der maritimen- baskischen Kultur.
Literatur[Bearbeiten]
- Juan Antonio Apraiz Zallo: Carpintería de ribera y evolución histórico-tipológica de las embarcaciones de bajura en el País Vasco. In: ITSAS MEMORIA. Revista de estudios marítimos del País Vasco. Hrsg. von UNTZI MUSEOA/MUSEO NAVAL, Donostia-San Sebastián, 1998. S. 387-406.
Weblinks[Bearbeiten]
- European Parliament (Hrsg.) :Fisheries in the Basque Country
- The International Fishery of the 16th Century
- Joseph LeHuenen: The Role of the Basque, Breton and Norman Cod Fishermen in the Discovery of North America from the XVIth to the End of the XVIIIth Century
- Albaola
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