Bahnstrecke Ringen–Bad Bodendorf

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ringen–Bad Bodendorf
Streckenlänge:ca. 15 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
BSicon exSTR.svg
Ruhr-Mosel-Entlastungsstrecke,
Strategischer Bahndamm
BSicon exBHF.svg
0,0 Ringen
BSicon exABZgr.svg
nach Rech
BSicon exHST.svg
3,8 Bengen
BSicon exHST.svg
5,3 Nierendorf
BSicon exHST.svg
Kirchdaun
BSicon exHST.svg
Gimmigen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Ahrweiler
Bahnhof, Station
Bad Bodendorf
Strecke – geradeaus
Ahrtalbahn

Die Bahnstrecke Ringen–Bad Bodendorf ist eine unvollendete Eisenbahnstrecke im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie wurde geplant als Bestandteil der "Ruhr-Mosel-Entlastungslinie", auch Strategischer Bahndamm, und stellte deren direkte Anbindung in südlicher Richtung an die Rheintalstrecken dar. Die Gesamtlänge sollte insgesamt ca. 15 Kilometer betragen.

Geschichte[Bearbeiten]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Eisenbahn vermehrt in strategische Erwägungen der Militärs, insbesondere zum raschen Aufmarsch der deutschen Truppen gegen Frankreich einbezogen. Unter dem Einfluss des Chefs des Generalstabs der kaiserlichen Armee, Alfred von Schlieffen, wurden eine ganze Reihe neuer Eisenbahnlinien als strategische Bahnen geplant und zum Teil auch ausgeführt. Die "Ruhr-Mosel-Entlastungslinie" war eine von ihnen.

Die kaiserliche Führungsriege legte fest, dass diese strategische Bahnlinie zur Entlastung der Rheintallinien zweigleisig von Neuss aus über Liblar und Rheinbach bis nach Rech im Ahrtal gebaut werden sollte. Über die Ahr- und Eifelbahn sollten die Gleise dann bis ins Saarland und Lothringen geführt werden. Im Jahre 1915 wurde zudem beschlossen, die "Ruhr-Mosel-Entlastungslinie" in südlicher Richtung über die Bahnstrecke Ringen–Bad Bodendorf und weiter über die Ahrtalbahn direkt an die Rheintalstrecken und den Bahnknotenpunkt Remagen anzubinden.

1918 begann man mit dem Bau des Teilstückes von Ringen bis zum geplanten Bahnhof Nierendorf zwischen Nierendorf und Leimersdorf. Bis zum Herbst 1926 war das Teilstück Ringen–Nierendorf im Unterbau fertiggestellt. Dann stockte der Bahnbau. Streitigkeiten über die Linienführung, zu erwartende hohe Kosten wegen der notwendigen Brückenbauten und Tunnels und nicht zuletzt die nachlassende strategische Bedeutung der Eisenbahn führten dazu, dass die Aktivitäten eingestellt wurden.

Verlauf[Bearbeiten]

Der Ringener Bahnhof war westlich vom Ort geplant. Die Gleise der Bahnstrecke Ringen–Bad Bodendorf sollten zunächst über Bengen nach Nierendorf, dann in einem Bogenschlag um Birresdorf herum und in einer s-förmigen Auslegung durch die Grafschaft erneut an Nierendorf vorbei und unweit von Kirchdaun über Gimmigen nach Bad Bodendorf gelegt werden. Dort war die Einmündung in die Ahrtalbahn vorgesehen.

In Nierendorf, Kirchdaun und in Gimmigen waren zudem Zwischenbahnhöfe in die Pläne eingezeichnet worden. Die Planung der Linie hinunter ins Ahrtal stellte eine große Herausforderung dar. Hier galt es, von der Grafschaft aus einen Höhenunterschied von rund 130 Metern bis hinunter nach Bad Bodendorf zu bewältigen.

Relikte[Bearbeiten]

Die Bahnstrecke Ringen–Bad Bodendorf hat nie Gleise getragen. Der Trassenverlauf bis zum Bahnhof Nierendorf ist heute teilweise von der Bundesautobahn 61 überbaut, jedoch in weiten Teilen noch gut sichtbar. Das Gelände des geplanten Bahnhofs Nierendorf wird heute als Sportplatz genutzt.

Weblinks[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.