Bahnstrecke Genf–Saint Gingolph

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Genf–Saint Gingolph
Fahrplanfeld:130
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,67 Hz (CH), 25 kV 50 Hz (F) ~
Zweigleisigkeit:nein
Strecke – geradeaus
SBB aus Lausanne
Bahnhof, Station
Genève-Cornavin
Gleisdreieck – geradeaus, nach rechts, von rechts
nach Genève-Aéroport und Bellegarde
Tunnel
Tunnel de Saint Jean
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaduct de la Jonction (Rhône)
Tunnel
Tunnel de la Bâtie
Haltepunkt, Haltestelle
Lancy Pont-Rouge
   
Genève-La Praille
   
Beginn des CEVA Neubau-Projekts
   
Carouge-Bachet
   
Tunnel de Pinchat
   
Brücke über die Arve
   
Tunnel de Champel
   
Champel-Hôpital
   
BSicon .svgBSicon extBHF.svgBSicon KBHFa.svg
Genève Eaux-Vives
BSicon .svgBSicon extSTR.svgBSicon STR.svg
Verlegung der bestehenden Strecke in den Untergrund
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Tunnel du Grange Canal
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Chêne-Bourg Reaktivierung geplant
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BSicon .svgBSicon xABZg+l.svgBSicon STRr.svg
Grenze
Staatsgrenze Schweiz/Frankreich
Haltepunkt, Haltestelle
Ambilly
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
aus Longeray & Annecy-Aix-les-Bains
Bahnhof, Station
Annemasse
   
Saint Cergue - Les Voirons
Haltepunkt, Haltestelle
Machilly
Haltepunkt, Haltestelle
Bons-en-Chablais
Haltepunkt, Haltestelle
Perrignier
Haltepunkt, Haltestelle
Allinges - Mésinges
Bahnhof, Station
Thonon-les-Bains
   
Amphion-les-Bains
   
Évian-les-Bains
   
Geleise nicht abgebaut; Reaktivierung geplant
   
Les Bains d'Évian
   
Lougrin - Tour-Ronde
   
Tunnel des Croisettes
   
Meillerie
   
Tunnel de la Balme
   
Saint-Gingolph (France)
   
Staatsgrenze Frankreich/Schweiz
   
SBB nach Saint-Maurice

Die Bahnstrecke Genf–Saint Gingolph (–Saint-Maurice), auch als Ligne du Léman bezeichnet, ist eine eingleisige Nebenbahnstrecke, welche auf der linksufrigen Seite des Genfersees in der Schweiz und in Frankreich verkehrt. Momentan ist der durchgehende Verkehr infolge der Stilllegung des Abschnittes zwischen Évian-les-Bains und der Schweizer Grenze unterbrochen, jedoch soll er wiederhergestellt werden. Offiziell ist die Strecke zweigeteilt; einerseits in die «Tonkinlinie» zwischen Évian-les-Bains und Saint-Maurice, andererseits in die Bahnstrecke Longeray–Évian-les-Bains samt der Zweigstrecke AnnemasseGenf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Die Ligne d’Italie eröffnete am 14. Juli 1859 den Abschnitt Le Bouveret–Saint-Maurice im Kanton Wallis[1]. 1860 wurde sie nach Sion verlängert und der Ostteil wurde ein Bestandteil der heutigen Simplonlinie[2]. 1878 wurde das kurze Teilstück zwischen Bouveret und der Staatsgrenze in Saint-Gingolph vollendet.

Auf der französischen Seite wurde am 30. August 1880 das Teilstück Longerey–Annemasse–Thonon-les-Bains der PLM-Strecke zwischen Longeray und Évian dem Verkehr übergeben. Longeray ist ein heute stillgelegter Bahnhof an der Strecke Lyon Perrache–Genf-Cornavin. Zwei Jahre später wurde die Linie bis Évian verlängert. 1886 wurde der Lückenschluss zwischen Évian und der Staatsgrenze vollendet[3]. 1884 bis 1888 wurde zudem die Linie zwischen Genf-Eaux Vives und Annemasse der CFEG gebaut.

1902 ging das Schweizer Teilstück - bisher in Besitz der Jura-Simplon-Bahn - in Besitz der SBB über. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Abschnitt zwischen Saint-Maurice und Monthey elektrifiziert, der Rest des SBB-Teils folgte bis 1954.

Die SNCF, nun in Besitz des französischen Teils, stellte 1988 den Betrieb zwischen Évian und der Staatsgrenze ein. Die restlichen Teilstücke behielt sie weiterhin bei. Bis 1998 verkehrte auf der Gesamtlinie der Touristenzug Rive-Bleue-Express. Die Geleise sind jedoch bis heute nicht entfernt worden.

2002 wurde die kurze Zweiglinie zwischen dem Bahnhof Genf-Cornavin und Lancy-Point Rouge eröffnet, auch um das Stade de Genève an den Schienenverkehr anzubinden. Diese Zweiglinie ist als Anfang zur vorwiegenden unterirdischen Verbindung via Carouge zum Bahnhof Genf-Eaux Vives vorgesehen.

Zukunft[Bearbeiten]

Die Strecke soll zwischen 2013 und 2015 wieder durchgehend im Linienverkehr befahren werden, obwohl ein grosser Teil der Lokalbevölkerung den Abbau der vorhandenen Gleisanlagen und den Umbau zu einem Radweg befürwortete. Dies vermeldeten im Februar 2007 der amtierende Vizepräsident der Region Rhône-Alpes, Bernard Soulage, und der Walliser Staatsrat Jean-Jacques Rey-Bellet. 2009 wurde im französischen Teil Saint-Gingolphs die endgültige Finanzierung geklärt: Nebst der Region Rhône-Alpes beteiligen sich auch alle französischen Gemeinden der Chablais sowie die Schweizer Kantone Waadt und Wallis an den Kosten. Ein Kosten-Nutzen-Verhältnis war positiv ausgefallen.

Der Kanton Wallis investierte 24 Millionen Franken für eine Modernisierung des Schweizer Abschnittes[4], während die SNCF und die Schieneninfrastrukurbehörde Frankreichs, die Réseau ferré de France, einen Kredit von 48 Millionen Euro für die Einführung einer automatischen Signalisierung zwischen Annemasse und Évian zur Verfügung erhielten.

Zudem wird in Genf bis 2014 mit dem CEVA-Projekt die bereits in der Anfangsphase der Linie geplante Verlängerung vom Bahnhof Eaux-Vives zum Hauptbahnhof Cornavin verwirklicht. In diesem Projekt soll auch der 1983 stillgelegte Haltepunkt Chêne-Bourg reaktiviert werden.

Betrieb[Bearbeiten]

Auf der französischen Seite wird der Verkehr zwischen Genf Eaux-Vives und Évian durch die SNCF (TER und saisonale TGV von/nach Paris) ausgeführt, während auf der Schweizer Seite das SBB/TMR-Joint-venture RegionAlps Regionalzüge mit NPZ Domino zwischen Saint-Gingolph (Suisse) und Sion bzw. Brig betreibt.

Trivia[Bearbeiten]

  • Der Name Ligne du Tonkin des Abschnittes Évian–Saint-Gingolph stammt von den Tonkin genannten Arbeitern aus dem gleichnamigen Raum zwischen China und Vietnam, welche nach der Vollendung der „echten“ Ligne du Tonkin wegen der geologischen Ähnlichkeiten an den Genfersee geholt wurden.
  • Zwischen 1986 und 1998 verkehrte auf der Gesamtlinie der Touristenzug Rive-Bleue-Express, welcher zwischen 2010 und 2013 als Vorbereitung auf den wiedereingeführten Linienbetrieb wieder verkehren soll.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]