Bahnstrecke Frankenberg–Sarnau

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Frankenberg–Sarnau[1]
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke – geradeaus
von Korbach/Herzhausen
Bahnhof, Station
74,9 Frankenberg (Eder) 51.0543588.788741
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
75,7 Ruhr-Eder-Bahn nach Battenberg
Brücke (mittel)
76,6 B 253
BSicon eHST.svg
79,3 Birkenbringhausen
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79,5 ehem. Anschlussstrecke „Muna“
Haltepunkt, Haltestelle
79,8 Birkenbringhausen
Tunnel
80,4 Wiesenfelder Tunnel (186 m)
Haltepunkt, Haltestelle
81,7 Wiesenfeld
BSicon eHST.svg
85,2 Ernsthausen Nord
Brücke (mittel)
85,5 B 252
Haltepunkt, Haltestelle
86,1 Ernsthausen
Bahnübergang
87,0 B 252
Bahnhof, Station
88,1 Münchhausen
Bahnübergang
88,3 B 236
Brücke über Wasserlauf (klein)
88,5 Wollmar
Brücke über Wasserlauf (klein)
90,3 Wetschaft
Bahnübergang
91,2 L 3090
Haltepunkt, Haltestelle
91,3 Simtshausen
BSicon eHST.svg
91,8 Simtshausen
BSicon eHST.svg
93,3 Todenhausen
Bahnübergang
96,0 L 3091
Bahnhof, Station
96,2 Wetter (Hessen)
Brücke über Wasserlauf (klein)
97,9 Wetschaft
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98,4 Niederwetter
BSicon eABZgl.svg
99,1 ehem. Anschlussstrecke „Au-Mühle“
Bahnübergang
100,5 B 62
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
100,6 Obere Lahntalbahn von Erndtebrück
Bahnhof ohne Personenverkehr
100,9 Sarnau 50.8725818.769329 (ehem. PV)
Strecke – geradeaus
Obere Lahntalbahn nach Marburg (Lahn)

Die Bahnstrecke Sarnau–Frankenberg (Hessen) ist eine ca. 26 km lange Nebenbahn in Mittel- und Nordhessen und der südliche Teil der Bahnstrecke Warburg–Sarnau. Da dieser Abschnitt durch den "Burgwald" südöstlich von Frankenberg verläuft wird dieser Abschnitt auch Burgwaldbahn genannt. Im Jahr 2010 fand eine umfangreiche Sanierung statt um den Betrieb für weitere Jahre sicher zu stellen. Im Kursbuch der Deutschen Bahn wird die Strecke als Kursbuchnummer 622 geführt.

Geschichtlicher Abriss[Bearbeiten]

Die Burgwaldbahn wurde am 1. Juli 1890 eröffnet. In Sarnau zweigt sie von der Oberen Lahntalbahn ab und führt durch das Tal der Wetschaft bis nach Frankenberg (Eder), wo die Obere Edertalbahn und die Ruhr-Eder-Bahn abzweigten. Der Personenverkehr bestand größtenteils aus Berufspendlern, die nach Marburg, Korbach, Frankenberg oder ins Rhein/Main-Gebiet wollten. Der meist nur regionale Güterverkehr hatte teilweise ein erhebliches Frachtaufkommen zu verzeichnen. Wichtigster Eisenbahnknotenpunkt der Strecke war Frankenberg, der aber ab den 1960er Jahren immer mehr an Bedeutung verlor und heute nur noch Endpunkt der Züge aus Marburg ist. Nach der Stilllegung der Oberen Edertalbahn im Jahre 1981 und der Strecke nach Korbach in 1987 nahm der Personen- und Güterverkehr deutlich ab. Es kursierte seitdem immer wieder die Meldung, dass die Burgwaldbahn stillgelegt werden würde. Im Jahr 2002, als die Kurhessenbahn die Burgwaldbahn in ihr Netz integrierte und seitdem moderne Triebwagen der Baureihe 628 einsetzt, konnte der Rückgang im Personenverkehr gestoppt werden; der Güterverkehr ist jedoch weiterhin stark rückläufig. Bis 2005 war sie noch die einzige Nebenstrecke in Hessen mit täglichem Güterverkehr; heute wird er noch mit einzelnen Holzzügen nach Battenberg (Eder) und von einem Gleisanschluss in Allendorf (Eder) bedient.

In 2007 sollte der Verkehr dann komplett eingestellt werden. Der NVV wollte die Stilllegung einleiten. Nur durch Druck seitens der DB und der Kurhessenbahn konnte sie noch einmal abgewendet werden. Seitdem wurde der stark heruntergekommene Oberbau erneuert und das Zugangebot verbessert. Zum Abschluss der Arbeiten wurde die Strecke vom 2. Juli 2010 bis zum 4. Oktober komplett gesperrt. In dieser Zeit wurde die Strecke auf ESTW umgestellt und die Haltepunkte Birkenbringhausen und Simtshausen näher an die Orte gelegt. Außerdem wurden alle Bahnsteige auf 55 cm angehoben und auf eine einheitliche Länge von 100m gebracht. Es wurden taktile Blindenleitstreifen eingebaut und moderne Wartehäuschen aufgestellt. Damit ist nun ist der technische Bestand der Strecke für 20 Jahre gesichert. Die Kurhessenbahn betont aber, dass die Burgwaldbahn nur eine sichere Zukunft haben kann, wenn die Untere Edertalbahn nach Korbach endlich reaktiviert würde. Mit dem Burgwaldbahnfest am 23. und 24. Oktober 2010 wurde die Renovierung der Strecke zum 120-jährigen Jubiläum gefeiert. Anlässlich dieses Ereignisses wurde die Strecke Marburg-Frankenberg-Herzhausen mit unterschiedlich bespannten Sonderzügen befahren. Im Vorjahr gab es bereits dreimal Sonderverkehre, und zwar zum Drachenbootrennen auf dem Edersee (23. und 24. Mai), Dampffahrten der Eisenbahnfreunde Treysa (31. Mai) und zur Eder-Bike-Tour (14. Juni).

Bahnhöfe/Haltepunkte[Bearbeiten]

Die Burgwaldbahn hat heute 7 Stationen. Die Züge halten jedoch an 9, da die noch bedienten Bahnhöfe Cölbe und Marburg (Lahn) nicht mehr an der Burgwaldbahn liegen. Früher gab es noch die Stationen Todenhausen und Niederwetter, diese wurden aber in den 1980er Jahren aufgelassen.

Bahnhof / Haltepunkt Gemeinde / Bundesland Tarif Strecken-
km
Anmerkung
Marburg (Lahn) Stadt Marburg
HessenHessen Hessen
RMV 108,3 Umsteigeknoten in Richtung Frankfurt am Main,
Kassel, Gießen, ...
Cölbe Gemeinde Cölbe
HessenHessen Hessen
RMV 104,4 Abzweig von der Main-Weser-Bahn
Sarnau Gemeinde Lahntal
HessenHessen Hessen
- 100,9 Abzweig von der Oberen Lahntalbahn;
Im Juli 2010 durch den Haltepunkt Lahntal-Sarnau ersetzt
Wetter (Hessen) Stadt Wetter
HessenHessen Hessen
RMV 96,1 Bis Juli 2010 Wetter (Hess-Nass)
Simtshausen Gemeinde Münchhausen
HessenHessen Hessen
RMV 91,3 (91,8) 2010 in Richtung Ortsmitte verlegt
Früher Bahnhof
Münchhausen Gemeinde Münchhausen
HessenHessen Hessen
RMV 88,2
Ernsthausen Gemeinde Burgwald
HessenHessen Hessen
NVV 86,1 Bis Mai 1994 letzte Güterverladung der Strecke
Früher Bahnhof
Wiesenfeld Gemeinde Burgwald
HessenHessen Hessen
NVV 81,7 Bedarfshalt
Birkenbringhausen Gemeinde Burgwald
HessenHessen Hessen
NVV 79,8 (79,3) 2010 in Richtung Ortsmitte verlegt
Frankenberg (Eder) Stadt Frankenberg (Eder)
HessenHessen Hessen
NVV 74,9 Früher Abzweig der Ruhr-Eder-Bahn
und der Oberen Edertalbahn

Heutige Nutzung[Bearbeiten]

Zwischen Frankenberg und Marburg pendeln werktags in einem alternierenden Takt durchschnittlich stündlich Regionalbahnen mit Kreuzungen abwechselnd in Münchhausen und in Wetter; an Samstag Nachmittag und an Sonn- und Feiertagen wird ein Zweistundentakt mit abweichender Symmetriezeit zur Minute :27 gefahren. Der erste Zug verlässt Frankenberg werktags um 5:32 Uhr und der Letzte kommt aus Marburg um 21:15 Uhr an. Zusätzlich fährt früh morgens und spät Abends zwischen Frankenberg und Marburg eine Busline.

Sonderfahrten[Bearbeiten]

Vom Bahnhof Frankenberg werden im Sommer fahrplanmäßige Sonderfahrten nach Herzhausen am Edersee über das mittlere Stück der Bahnstrecke Warburg - Sarnau angeboten. So auch im Jahr 2011, wo die Züge zwischen Marburg über Frankenberg nach Herzhausen durchgehend im 2-Stundentakt an Sonn- und Feiertagen verkehren. Seltener hingegen sind fahrten auf dem Teilstück nach Battenberg über die Ruhr-Eder-Bahn, hier fand 2011 nur eine Sonderfahrt im Personenverkehr statt, nämlich anlässlich der Eder-Bike-Tour in Juni.

Fahrzeugeinsatz[Bearbeiten]

Die Kurhessenbahn führt sowohl den Taktverkehr auf der Burgwaldbahn als auch die Sonderfahrten auf der Edertalbahn mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628 durch. Der NVV führt die Burgwaldbahn unter der Bezeichnung R42; der RMV als Linie 42.


Zukunft[Bearbeiten]

Nach vielen Bemühungen über die Reaktivierung über das Teilstück zwischen Korbach und Frankenberg auf voller Länge für den Personenverkehr beschloss Ende September 2011 der Kreistag des Kreises Waldeck-Frankenberg die finanzielle Beteiligung an der Reaktivierung. Bereits 2008 hatte der hessische Landtag sich für eine Reaktivierung ausgesprochen. Wann genau der Betrieb aufgenommen wird ist noch unklar, angepeilt wird bereits 2012. Geplant ist ein 2 Stundentakt als Regionalbahnlinie. Ob zukünftig auch Regionalexpresse verkehren ist unklar.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
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